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Soziale Vermieter: Staat ist in der Pflicht und muss beim Wohngeld bürokratische Hürden abbauen

124/2022

Vor dem Hintergrund der geplanten Wohnkosten-Zuschüsse für Haushalte mit geringen Einkommen haben SPD und Grüne vom Hamburger Senat eine Begleitkampagne gefordert. Die stellvertretende SPD-Fraktionschefin in der Bürgerschaft, Martina Koeppen, appellierte am Montag an die Norddeutschen, die Aufstockung des Wohngelds auch zu nutzen. Nach Ansicht des wohnungspolitischen Sprechers der Grünen-Fraktion, Olaf Duge, ist für viele Mieterinnen und Mieter das Antragsverfahren völlig neu und sind die bürokratischen Hürden entsprechend hoch.

Dazu erklärt Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW):

„Der bisherige Umgang mit dem Wohngeldanspruch erfüllte den Tatbestand der unterlassenen Hilfeleistung. Zehntausende hatten einen Anspruch, wurden darüber aber nicht informiert und wussten so nichts davon. Das muss jetzt dringend anders werden.

Das Wohngeld ist das richtige Mittel, um die Schmerzen des drohenden Heizkostenhammers zu lindern. Es muss in Hamburg aber flexibler, digitaler und breiter werden, d.h. noch viel mehr Menschen müssen bezugsberechtigt werden.

Anstatt heute an die Menschen zu appellieren, sollte der rot-grüne Senat in Hamburg proaktiv die bürokratischen Hürden für den Bezug des Wohngeldes abbauen.

Wir brauchen jetzt dringend eine Neuaufstellung des Wohngeldes und dann eine groß angelegte Informationskampagne von Stadt, Organisationen und Verbänden. Da sind die sozialen Vermieter gern dabei. Vorher muss die Stadt aber ihre Hausaufgaben erledigen und den Wohngeldbezug reformieren und modernisieren.

Denkbar wäre es, wenn bei der Prüfung der Steuerklärung zugleich untersucht wird, ob die Steuerpflichtige bzw. der Steuerpflichtige einen Anspruch auf Wohngeld hat. Stellt sich dabei heraus, dass ein Anspruch besteht, könnte dem Anspruchsberechtigten das Wohngeld automatisch überwiesen werden.“

03/10/2022

Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 407 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. In den von ihnen verwalteten 686.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen bei 6,26 Euro. Der VNW ist der Verband der Vermieter mit Werten.

V.i.S.P.: Oliver Schirg, Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Referat Kommunikation, Telefon: +49 40 52011 226, Mobil: +49 151 6450 2897, Mail: schirg@vnw.de

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