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Soziale Vermieter plädieren für veränderte Förderstruktur in Mecklenburg-Vorpommern

VNW-Direktor Andreas Breitner fordert mehr Flexibilität der Förderung beim Umbau von Wohnraum.

72/2024

Schwerin. Die sozialen Vermieter in Mecklenburg-Vorpommern haben eine strukturelle Änderung der Förderpolitik des Wohnungsbaus des Landes gefordert.

„Unsere Unternehmen erleben derzeit, dass die Neubauförderung ‚überbucht‘ ist, während die Fördermittel für die Modernisierung nicht abgerufen werden. Die Vorgaben für die Modernisierung sind einfach zu hoch“, sagt Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW).

„Das hat dazu geführt, dass Modernisierungsmittel der Neubauförderung zugeschlagen wurden. Das ist nicht im Sinne des Erfinders. Die Herausforderungen des Klimaschutzes und der Energiewende erfordern hohe Investitionen der Wohnungsunternehmen in den Bestand“, sagt VNW-Direktor Andreas Breitner.

Im vergangenen Jahr investierten die 148 VNW-Wohnungsunternehmen rund 394 Millionen Euro in die Instandsetzung und Modernisierung ihres Bestandes, rund 20 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Die Investitionen in den Neubau lagen bei rund 135 Millionen Euro - rund elf Prozent weniger als 2022.

Landesförderung gilt derzeit nur für Modernisierung

„Das Problem besteht darin, dass bei einer Investition in den Bestand gut 80 Prozent der Finanzmittel in die Instandhaltung und rund 20 Prozent in die Modernisierung fließen“, sagt VNW-Direktor Andreas Breitner. Die Landesförderung gelte aber bislang lediglich für die Modernisierung. „Manche Unternehmen sind von den hohen Kosten der Instandhaltung überfordert - und dann unterbleibt die Gesamtinvestition“, sagt der VNW-Direktor.

Andreas Breitner fordert daher mehr Flexibilität der Förderung beim Umbau von Wohnraum. „Wir müssen darüber nachdenken, was getan werden kann, damit die Unternehmen diese Förderung auch nutzen können.“

Angesichts hoher energetischer Anforderungen und gestiegener Baukosten, aber auch auf Grund nachlassenden Bedarfs vor allem in ländlichen Regionen ist der Neubau der VNW-Unternehmen rückläufig, so der VNW-Direktor.

Im vergangenen Jahr stellten die VNW-Unternehmen 287 Wohnungen fertig, nach 668 im Jahr 2022. Die Investitionen sanken von 152,3 Millionen Euro im Jahr 2022 auf 135,4 Millionen Euro im vergangenen Jahr.

Zensus sagt Rückgang der Bevölkerungszahlen voraus

„Gerade im ländlichen Raum sucht oftmals die Wohnung den Mieter“, so VNW-Direktor Andreas Breitner. Der überdurchschnittlich hohe Leerstand, der dort herrsche, liege auch an den veralteten Wohnungsgrundrissen und der Ausstattung der Wohnungen, die den heutigen Bedürfnissen der Wohnungssuchenden nicht mehr gerecht würden.

Der VNW-Direktor verwies zudem auf die jüngsten Zensus-Zahlen. In Mecklenburg-Vorpommern lebten derzeit rund 1,57 Millionen Menschen - und damit gut 56.000 Menschen weniger als in der Statistik bisher berechnet. Zudem gingen die Voraussagen von weiter sinkenden Einwohnerzahlen aus.

„Mit anderen Worten: Wir brauchen nicht überall Neubau, sondern an manchen Orten mehr Umbau und Modernisierung. Dort, wo wirklich niemand mehr wohnen will, sollten wir das Abreißen fördern und beim Neubau vor allem Barrierefreiheit im Blick behalten.“

28/07/2024

Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 443 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. In den von ihnen verwalteten 709.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen bei 6,59 Euro. Der VNW ist der Verband der Vermieter mit Werten.

V.i.S.P.: Oliver Schirg, Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Referat Kommunikation, Telefon: +49 40 52011 226, Mobil: +49 151 6450 2897, Mail: schirg@vnw.de

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