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Wände aus Bernstein im Königsberger Schloss!

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Wände aus Bernstein im Königsberger Schloss!

So berichtete Ende 1941 die Königsberger Allgemeine Zeitung, so berichten es die Medien von heute. Aber es war ein wenig anders!

„Zurückgekehrt in des Wortes bester und tiefster Bedeutung in seine Heimat, der eigentlichen und einzigen Fundstelle des Bernsteins, bildet nunmehr das Bernsteinzimmer die bedeutendste Zierde der Königsberger Sammlungen“, schreibt Museumsdirektor Alfred Rohde über die Eröffnung der Ausstellung im Königsberger Schlossmuseum. Aber was ist wirklich dran an der Geschichte? War das Bernsteinzimmer wirklich in Ostpreußens Hauptstadt ausgestellt?

Der Glanz war einfach fantastisch. Selbst im schwachen Schein der wenigen Leuchter wirkte der warme Ton des Bernsteins, als würde das Zimmer aus sich selbst heraus strahlen. In den schmalen Pilastern spiegelte sich die unglaubliche Wärme des Barock. Alfred Rohde fuhr mit der Hand über die filigran gearbeiteten Spiegelrahmen und bewunderte die drei erhalten gebliebenen Florentinischen Mosaike. Sie passten perfekt zu den großen Bernsteinintarsien mit dem Preußischen Adler und den übergroßen Initialen von Fredericus Rex, dem ersten König in Preußen. „Das Bernsteinzimmer Friedrich I. war aus Sankt Petersburg nach Königsberg zurückgekehrt, in des Wortes bester und tiefster Bedeutung, zurück in die Heimat des Bernsteins.“ So habe ich den Königsberger Museumsdirektor in meinem Buch "MI-SIX Operation Bernsteinzimmer" zitiert.

Aber war das berühmte Bernsteinzimmer wirklich im Königsberger Schlossmuseum ausgestellt worden?

Tatsächlich wurden 1712 im Auftrag des ersten Preußenkönigs Friedrich I. barocke Wandverkleidungen und Möbel aus Bernsteinelementen gefertigt und 1713 in das Berliner Stadtschloss eingebaut. Der Raum wurde als Bernsteinkabinett bezeichnet. 1716 schenkte Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. das Zimmer Zar Peter dem Großen. In Zarskoje Selo bei St. Petersburg wurde es mehrfach restauriert, umgebaut und im damals modernen Stil des Rokoko erweitert. Das Bernsteinzimmer war somit erst in St. Petersburg entstanden und wurde 1941 als Kriegsbeute nach Ostpreußen verbracht. Für den Bernsteinfachmann Rohde galt aber nur das ursprüngliche Berliner Bernsteinkabinett als ausstellungswürdig. Den größten Teil des Bernsteinzimmers, die von ihm ungeliebten Rokokoteile, ließ Rohde schon bei ihrer Ankunft in die Gewölben des Königsberger Schlosses unterbringen. Die Keller des Schlosses aber wurden bei den verheerenden Bombenangriffen im Sommer 1944 nicht zerstört. Somit ist es ein Mythos, dass das Bernsteinzimmer seitdem nicht mehr gesehen wurde.

Nach den Bombenangriffen bemühte sich Museumsdirektor Alfred Rohde intensiv darum, alle Teile der Königsberger Museumsammlungen, also auch die Bernsteinsammlung vor weiteren Kriegseinwirkungen zu sichern.

Aus genau diesem Grund habe ich in meinen Buch eine entscheidende Szene wie folgt beschrieben:

„Und wo ist der Rokokokram aus Zarskoje Zelo, das Bernsteinzimmer der Zarin?“

„Die Kisten mit den Bernsteinteilen stehen, so wie Sie es wollten, im Schlosskeller. Ganz unten in den tiefen Gewölben des Südflügels, direkt an den Fundamenten des Unfriedbaus. Ein paar sind in die Ordensburg gekommen und die vier ganz alten Kisten stehen noch immer neben der Krügerschen Wohnung. Nur die großen Spiegel und die Rokoko-Supraporten befinden sich noch unverpackt im Büroflur. Für die übergroßen Teile haben wir keine Verpackung.“

Hans von Grauwitz deutete zur Seite und zeigte auf zwei große Kisten, die an der nackten Betonwand standen. Genau wie alle anderen waren auch sie mit „Schlossverwaltung Königsberg – Bernstein“ beschriftet. Der Unterschied bestand allerdings darin, dass es sich dabei nicht um Teile aus Rohdes Sammlung, sondern um vier der großen Bernsteinpaneele des Friedrichschen Bernsteinkabinettes handelte. Das allerdings durfte Rohde unter keinen Umständen erfahren.

Sind Sie neugierig geworden, was mit dem Bernsteinzimmer tatsächlich geschah und möchten eine Rezension zu meinem Buch schreiben? kontaktieren Sie uns. Wir freuen uns auf Sie.

Beste Grüße

Ihr Micha H. Echt, Unternehmer und Autor

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