Ein Schritt zu mehr Gelassenheit
Du öffnest die Tür zu einer Kneipe und in dem Moment machst du eine interessante Beobachtung. Ein Teil der Besucher ist am Jubeln und ein anderer Teil schaut frustriert und enttäuscht aus. Und die übrigen sind emotionslos in ein Gespräch vertieft. Was ist geschehen? Im Fernseher wird ein Fußballspiel übertragen, und eine Mannschaft hat ein Tor geschossen. Die Menschen beurteilen das Ereignis sehr unterschiedlich oder eben gar nicht.
„Nichts im Leben hat eine Bedeutung, außer der, die du deiner Wahrnehmung beimisst.“
Dieses Zitat stammt aus unserem Buch „Die Liebe fällt ja nicht vom Himmel“. Offenheit für andere Meinungen würde viele Menschen helfen, etwas ausgeglichener zu sein. Bedeutungshoheit und Recht-haben-wollen sind in unserer Gesellschaft weit verbreitet. Wir haben uns daran gewöhnt und schon in der Schule gelernt, die besten Argumente für Standpunkte zu finden und sie dann kompromisslos zu vertreten. Unsere Politiker in den TV-Diskussionsrunden machen es uns vor, so dass die Moderatorin kaum zu Wort kommt. Im Straßenverkehr befeinden sich Autofahrer und Fahrradfahrer gegenseitig, und Menschen wechseln gern das Lager, wenn sie selbst das Vehikel tauschen. Klima-Aktivisten und „freie Bürger“ machen sich gegenseitig zur Zielscheibe und zum Sündenbock. Und dann haben wir noch als Beispiel die Impfgegner, die sich vom Rest der Welt nicht verstanden wissen und umgekehrt.
Zu erkennen, dass jede Beobachtung von der eigenen subjektiven Bewertung gefiltert wird, macht gelassener. Objektiv ist nur Zähl- und Messbares, und selbst das ist häufig subjektiv verfärbt. Beim Streiten geht es meistens ums Rechthaben, nämlich darum, dass die eigene subjektive Bewertung richtiger ist als die der anderen Person. Diese Erkenntnis kann dazu führen, leichter den eigenen Standpunkt zu verlassen und dem oder der anderen besser und genauer zuzuhören.
Auch in der Partnerschaft gibt es Konflikte, bei denen es mehr ums Rechthaben geht als um eine gemeinsame Lösung zu finden. Und auch die Bewertung von eigenen Beobachtungen kann sich im Laufe der Zeit verändern. „. wenn die süße Zahnlücke zur hässlichen Fratze wird …“ Das Bild ist vielleicht etwas zu drastisch. Aber Dinge, die du zu Anfang der Beziehung geliebt hast, können dich im Laufe der Zeit immer mehr nerven. Es sind allerdings weniger die Dinge, die sich geändert haben, sondern deine Bewertung der Dinge. Dein Missmut hat mehr mit dir zu tun als mit deiner Partnerin. Wie war es früher zu Beginn eurer Partnerschaft? Was hast du nicht alles geliebt? Erinnere dich an deine Emotionen. Fühle sie nach! Deine Bewertung ist immer subjektiv und deswegen kannst du sie auch wieder verändern – wenn du es willst.
In unserem Buch sind viele weitere Beispiele zu diesem Thema zu finden. Die Konsequenz könnte sein, ein glücklicheres Leben zu führen statt immer recht haben zu wollen.
Für Weiteres stehen wir -gerne auch direkt - unter
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zur Verfügung. Wir freuen uns über jegliche Kontaktaufnahmen.
Silvia und Rüdiger Horstmann, Beziehungsspezialisten und Autoren
Spica Verlag GmbH
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