1. internationale eFuels Konferenz: Vertreter aus über 70 Staaten möchten Markthochlauf für eFuels beschleunigen
Berlin (ots)
Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing hatte gestern zur 1. Internationalen E-Fuels-Konferenz geladen. Dieser Einladung waren im Vorfeld der IAA Mobility dutzende Vertreter aus über 70 Staaten aus Industrie, Verbänden, darunter der eFuel Alliance und UNITI sowie Politik, gefolgt. Vertreten waren unter anderem die Tschechische Republik, Marokko und Japan. Die Konferenz stellte eFuels und die Ausgestaltung ihres beschleunigten Markthochlaufs erstmals in den Mittelpunkt der internationalen Politik.
"eFuels sind eine unverzichtbare Technologie zur Erreichung der Klimaziele. Die Einladung von Verkehrsministern der G7, der Europäischen Union und aus aller Welt trägt der globalen Herausforderung Rechnung, vor der wir bei der Bekämpfung des Klimawandels stehen. Diese Relevanz auf ein internationales, globales Diskussionsniveau zu heben, rechnen wir dem Minister sowie allen weiteren Teilnehmern sehr hoch an", lobt Dr. Monika Griefahn, Vorstandsvorsitzende der eFuel Alliance.
Im Vorfeld der Veranstaltung formulierte die eFuel Alliance gemeinsam mit mehr als 40 Unterstützern einen Forderungskatalog zur eFuels Konferenz. Unter anderem fordern die Unterzeichnenden, dass:
- die Markteinführung durch Beseitigung des Nachteils des ersten Anbieters (First-Mover-Disadvantage) und Freisetzung privater Investitionen in eFuels und nachhaltige Biokraftstoffe beschleunigt wird;
- internationale Märkte und Energiepartnerschaften entwickelt werden. Hierzu zählen auch klare Nachhaltigkeitsanforderungen und faire Arbeitsbedingungen in Exportländern;
- eine breite Nachfragebasis durch ambitionierte Quoten geschaffen wird;
- ein klarer Weg zu einem globalen CO2-Preis für fossile Kraftstoffe aufgezeigt wird;
- all diese Maßnahmen mit einer globalen Kohlenstoffstrategie flankiert werden.
"Wir unterstützen das Engagement der politischen Entscheidungsträger. Überall auf der Welt steigt das Bewusstsein dafür, dass wir nicht nur Elektronen, sondern auch flüssige und gasförmige Moleküle brauchen werden, um wirklich klimaneutral zu werden. Zugleich setzt die Politik nicht nur Ziele, sondern rollt in steigendem Maße konkrete Strategien, Pläne und Maßnahmen aus, um eine Produktion zu ermöglichen. Dies gilt nicht nur für die EU, sondern zum Beispiel für Länder wie Chile, Namibia, Australien, Japan und mit dem Inflation Reduction Act ganz besonders für die USA", meint Ralf Diemer, Geschäftsführer der eFuel Alliance.
Die EU-Kommission wird voraussichtlich erst im November einen Vorschlag für die Neuzulassung von mit eFuels betriebenen Fahrzeugen ab 2035 vorlegen. "Erneut verlieren wir hier kostbare Zeit, obwohl eine zeitnahe Lösung versprochen war", so UNITI-Hauptgeschäftsführer Elmar Kühn. Und weiter: "Investoren für den Produktionshochlauf können nur angezogen werden, wenn ein langfristig gesichertes Absatzpotential für diese Kraftstoffe vorhanden ist." Dafür bedarf es einer klaren Perspektive für den Einsatz von eFuels in zukünftigen Neufahrzeugen über 2035 hinaus. "eFuels sind vor allem auch unverzichtbar, um den Fahrzeugbestand in die Klimaschutzbemühungen einzubeziehen und um CO2-neutrale Automobilität für jedermann bezahlbar zu ermöglichen", so Elmar Kühn von UNITI.
Auf nationaler Ebene wird derzeit an einer steuerlichen Begünstigung von eFuels gearbeitet, was die eFuel Alliance und UNITI befürworten. So plant Bundesfinanzminister Christian Linder noch im Herbst einen Gesetzesentwurf. Die Energie- und Mehrwertsteuer von Kraftstoffen soll sich dabei an neuen CO2-Emissionen orientieren und nicht, wie bislang, am Energiegehalt. "Kommt wie geplant eine Befreiung der Kfz-, Dienstwagen- und Gewerbesteuer für mit eFuels betriebenen Fahrzeugen hinzu, erreichen wir erstmals die Gleichstellung von CO2-neutralen Kraftstoffen und batterieelektrischen Fahrzeugen. eFuels würden im Vergleich zu fossilen Kraftstoffen wettbewerbsfähiger und damit nicht nur für die schwer zu elektrifizierenden Bereiche, sondern auch für Verbraucher im Straßenverkehr attraktiver werden", so Ralf Diemer, Geschäftsführer der eFuel Alliance.
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