Museum Friedland macht das Lager Friedland digital erlebbar
Friedland (ots)
Im Rahmen des neuen Projekts "Friedland in_sight and in_motion" werden ausgewählte Stationen des Grenzdurchgangslagers sowie des Ortes Friedland als digitale "Spots" erfasst und mit Informationen in Form von Texten, Fotos oder Videos aus verschiedenen Erzählperspektiven angereichert. Der Zugang zu diesen Spots erfolgt über eine Webseite mit einer interaktiv gestalteten Friedlandkarte. Interessierte vor Ort können sich individuell per App digital führen lassen. Erste Onlinespaziergänge auf "Friedland in_sight and in_motion" sind für die zweite Hälfte dieses Jahres geplant. Sie werden unter anderem die historische Nissenhütte, die Friedlandglocke, das Mahnmal auf dem Hagenberg und die Statue "Griff in die Freiheit" vor der St. Norbert-Kirche näher vorstellen.
"Ein wichtiger Baustein der Vermittlungsarbeit des Museums waren und sind die Rundgänge über das Gelände des Grenzdurchgangslagers, die seit Beginn der Pandemie nicht mehr möglich sind. Mit 'Friedland in_sight and in_motion' wird das Lager nun jederzeit virtuell begehbar und begreifbar." begründet Museumsleiterin Anna Haut die Initiative für das neue Projekt zur digitalen Erkundung des Grenzdurchgangslagers und des Ortes.
Sein partizipativer Charakter verleiht "Friedland in_sight and in_motion" weitere Lebendigkeit und Aktualität. An den unterschiedlichen Spots werden die Nutzer*innen eingebunden und können Kommentare und Feedback beisteuern. Um mögliche viele Menschen zu erreichen, wird das Angebot neben Deutsch auch in Englisch, Russisch und Arabisch verfügbar sein.
Vor dem Hintergrund der pandemiebedingten Einschränkungen hat das Museum bereits seit 2020 große Teile seiner Bildungsangebote digital verfügbar gemacht und neue Workshops konzipiert. Die digitalen Elemente von "Friedland in_sight and in_motion" sind noch einmal eine wesentliche Erweiterung des bisherigen Bildungsangebots um ein bewegungsaktives, auf Selbsterkundung basierendes Format, das die Umgebung des Museums einbezieht und somit den Lernraum (digital) erweitert und sinnvoll vernetzt.
"Das Projekt baut eine Brücke zu den Inhalten und Leitideen des geplanten Erweiterungsbaus des Museums und erprobt schon jetzt dessen partizipativen Ansatz hinsichtlich Konzeption und Vermittlung", so Anna Haut. "Insbesondere für Bewohner*innen des Grenzdurchgangslagers bietet die digitale Erschließung ihres Umfelds eine völlig neue Möglichkeit der Partizipation und des gleichberechtigten Zugangs zu Inhalten und Informationen in ihren Herkunftssprachen."
Das Projekt "Friedland in_sight and in_motion" wird entwickelt im Rahmen von "dive in. Programm für digitale Interaktionen" der Kulturstiftung des Bundes und mit 173.500 EUR gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) im Programm NEUSTART KULTUR.
Auch die Gemeinde Friedland fördert das Projekt, dessen Kosten insgesamt bei 195.000 EUR liegen.
Die Auswahl und Produktion der Inhalte von Webseite und App ist partizipativ und in Zusammenarbeit mit Zeitzeug*innen sowie folgenden regionalen Partnern geplant: Landesaufnahmebehörde Niedersachsen / Standort Grenzdurchgangslager Friedland, Innere Mission Friedland, Caritas Friedland, Gemeinde Friedland, Jugendbüro Friedland, Kirchengemeinde St. Norbert, Carl-Friedrich-Gauß-Schule Groß Schneen, Otto-Hahn-Gymnasium Göttingen, FriedlandGarten, Blickwechsel e.V. - Verein für Medien- und Kulturpädagogik, Niedersächsische Landeszentrale für politische Bildung.
Pressekontakt:
Christian Blohm, 05504 8056203, blohm@museum-friedland.de
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