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Kanadische Robbenjagd beginnt - Behörde lehnt Untersuchungen von Grausamkeit ab

Charlottetown (ots)

Wie immer beginnt das Massaker im Packeis
des St. Lorenz-Golfs. Heute und morgen arbeiten sich die ersten
Fischer mit ihren Booten durch Wasserrinnen im Eis vor zu den
Liegeplätzen der Robben. Im April werden sich die Fischer von
Neufundland anschließen und ihr grausiges Werk im Packeis des
Nordatlantik verrichten.
Bis zu 350.000 Tiere hat das kanadische Fischereiministerium in
diesem Jahr zum Abschlachten freigegeben. Dies ist die höchste Quote
in der Geschichte Kanadas. 95 Prozent der getöteten Tiere: die erst
drei Wochen alten Babys. Sie sind etwa einen Meter lang und wiegen 75
Pfund.
Bei der kommerziellen Robbenjagd kommt es immer wieder unter
Missachtung aller Vorschriften zu grausamen Exzessen. Seit Jahren
beobachtet der IFAW (Internationaler Tierschutz-Fonds) die Vorgänge
aus unmittelbarer Nähe und hält sie auf Videos fest. So musste der
IFAW immer wieder feststellen, dass Robben bei vollem Bewusstsein
gehäutet wurden.
"Wir haben dem Fischereiministerium bislang 660 Verstöße gegen die
von ihm erlassenen Regeln zum humanen Töten vorgelegt. In nicht einem
Fall hat die Behörde eine Untersuchung vorgenommen - geschweige denn
Klage eingeleitet," empört sich die Robben-Campaignerin des IFAW, die
aus Neufundland stammende Rebecca Aldworth. "Soeben erklärte uns das
Ministerium, dass es auch den Verstößen des Jahres 2003 nicht
nachgehen wird. Das ist ein Freibrief für weitere Grausamkeit."
Kritik kanadischer Wissenschaftler an der Unverhältnismäßigkeit
der Quote, Ermahnungen von Politikern in den USA und Europa,
Aufschreie von Tier- und Naturschützern - nichts konnte ein Umdenken
der kanadischen Regierung bewirken. Auch Ulrich Schnapauff von IFAW
Deutschland gehört in diesem Jahr zur Gruppe der Beobachter. "Hier
sind 10 Grad minus. Die Sonne scheint. Auf dem blitzend weißen Eis
friedliche Robben, idyllische Ruhe. Das wird sich in den nächsten
Stunden ändern. In wenigen Tagen werden große Areale des Eises vom
Blut rot gefärbt sein."
Bei Abdruck - auch auszugsweise - Beleg erbeten.
Für weitere Informationen, Rückfragen und Bildmaterial:
Vor Ort in Kanada: 
Ulrich Schnapauff: 
+49 (0)171-3636200.
Kontakt in Deutschland, 
Country Office Hamburg:
Dr. Ralf Sonntag 
+49 (40) 866500-29

Original content of: IFAW - International Fund for Animal Welfare, transmitted by news aktuell

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