Christen protestieren gegen BMW-Werbung
Kassel (ots)
"Kommen des Erlösers nicht vergleichbar mit neuen Autos"
Kassel, 8. Januar 2004 - Massive Kritik an der jüngsten Werbekampagne von BMW zu Weihnachten übt die an christlichen Werten orientierte Plansecur-Stiftung in Kassel. Der Vorwurf: Der Autohersteller bedient sich in einer mehrseitigen Anzeigenbeilage aus dem Zusammenhang gerissener christlicher Liedtexte wie "Es ist ein Ros´ entsprungen" und "Macht hoch die Tür, die Tor macht weit", die gläubige Menschen zutiefst betroffen machen und sie in ihrem Glaubensleben verletzen. In einem Brief an den Vorstandsvorsitzenden der BMW AG, Helmut Panke, nennt Klaus Dieter Trayser, Vorstandsvorsitzender der Plansecur-Stiftung, die Werbung "geschmacklos und abartig".
Als Beispiel führt Trayser die Liedzeile "Es ist ein Ros´ entsprungen" auf der Bildseite eines Fahrzeugs an. "Ist Ihnen nicht bekannt, dass mit `Ros` der Gottessohn gemeint ist, dessen Geburt wir an Weihnachten feiern? Sie maßen sich an, Ihre Ingenieurleistung mit dem Kommen des Erlösers der Menschheit und der sich darin offenbarenden Gottesliebe zu vergleichen!" schreibt Klaus Dieter Trayser in dem Brief an Helmut Panke. "Auch die Tür, die hoch und weit gemacht werden soll, ist weder mit der Tür eines Autos noch mit einer Garagentür für ein Auto vergleichbar", heißt es in dem Brief an den BMW-Chef.
Die Plansecur-Stiftung, die laut Trayser nicht gegen "angemessene, intellektuell redliche und humorige Werbung" ist, fordert die BMW AG auf, eine solche Werbung, die die Wurzeln des christlichen Glaubens unbedacht und leichtfertig verunglimpft und verletzt, künftig zu unterlassen. "Wie sonst sollen die Bürger unseres Landes einordnen, dass Sie es in der Werbung mit den christlichen Glaubensgrundsätzen und den ethischen Grundwerten nicht so genau nehmen, aber mit Hilfe der Eberhard von Kuenheim-Stiftung sich dankenswerterweise unterschiedlicher Ethikthemen öffentlichkeitswirksam annehmen?", fragt Plansecur in dem Brief an den BMW-Vorstandsvorsitzenden.
Die Plansecur-Stiftung wurde 1999 vom Gründer der gleichnamigen Finanzberatungsgesellschaft, Klaus Dieter Trayser, ins Leben gerufen, "um einen vom christlichen Wirklichkeitsverständnis ausgehenden Schutz der Menschenwürde auch im Wirtschaftsleben zu fördern". "Unternehmenslenker sollen begreifen, dass sie bei ihren wirtschaftlichen Entscheidungen auch Wertvorstellungen der Menschlichkeit berücksichtigen müssen, um langfristig erfolgreich zu sein", nennt der Plansecur-Gründer das Ziel der Stiftung. Die Plansecur-Stiftung hat eine Professur für Wirtschafts- und Unternehmensethik an der Universität Kassel initiiert und mit Fördermitteln ausgestattet. Zudem zeichnet die Plansecur-Stiftung junge Wissenschaftler aus, die Forschungsarbeiten zur Orientierung der Wirtschaft an ethischen Grundsätzen durchführen. Der Wissenschaftspreis von Plansecur gehört zu den wenigen Auszeichnungen für Wirtschaftsethik in Deutschland.
ots-Originaltext: Plansecur
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