Ist Auslands-Recruiting die Lösung für die Pflegebranche? Max Grinda und Felix Hahnewald klären auf
Hannover (ots)
Pflegeunternehmen stehen vor einem dramatischen Anstieg des Fachkräftemangels: Bis 2049 wird der Bedarf um ein Drittel steigen - damit werden bis zu 690.000 Pflegekräfte fehlen. Als vermeintliche Lösung hierfür wird immer häufiger ein umfassendes Auslands-Recruiting in Betracht gezogen. Doch kann die Pflege wirklich nur mit dieser Herangehensweise gerettet werden?
Zwar sind Pflegeunternehmen durchaus bestrebt, sich als attraktive Arbeitgeber zu positionieren, qualifiziertes Personal langfristig zu binden und ihre personellen Engpässe damit zu überwinden. In der Praxis haben sie jedoch weiterhin mit hohen Fluktuationsraten und unzureichenden Strategien zu kämpfen. Die Herausforderungen hierbei sind vielfältig: Neben dem akuten Mangel an Fachkräften kämpfen die Einrichtungen zudem mit einer hohen Abwanderung bestehender Mitarbeiter und einem allgemein schlechten Ruf ihrer Branche. "Wenn wir diese Probleme nicht entschlossen angehen, werden wir die Versorgungssicherheit in der Pflege nicht aufrechterhalten können", warnt Max Grinda von FM Recruiting. "Die Konsequenzen sind klar - ohne eine strategische Neuausrichtung droht ein langfristiger Versorgungsnotstand."
"So ist es durchaus der richtige Weg, sich um neue Ansätze zu bemühen", fügt sein Geschäftspartner Felix Hahnewald hinzu. "Allerdings sollte man sich dabei stets mit seiner individuellen Situation auseinandersetzen und alle passenden Maßnahmen in Betracht ziehen, statt sich auf einzelne Strategien zu beschränken." Als Geschäftsführer von FM Recruiting haben Max Grinda und Felix Hahnewald bereits über 300 Partnerunternehmen unterstützt und mehr als 1.680 Stellen erfolgreich besetzt. Ihre maßgeschneiderten Lösungen, die sowohl auf inländische als auch ausländische Fachkräfte abzielen, haben maßgeblich dazu beigetragen, den akuten Fachkräftemangel in zahlreichen Pflegeunternehmen zu lindern. Dank ihrer Arbeit konnten die Einrichtungen nicht nur ihre offenen Stellen schneller besetzen, sondern auch die Mitarbeiterfluktuation deutlich reduzieren. Welche Rolle das Auslands-Recruiting dabei gespielt hat und ob es die alleinige Lösung für all die Probleme in der Pflege sein kann, verraten die Recruiting-Experten hier.
Kombination aus verschiedenen Strategien: Warum das Auslands-Recruiting um weitere Ansätze ergänzt werden sollte
Das Auslands-Recruiting ist ohne Zweifel ein wichtiger Bestandteil einer jeden erfolgreichen Recruiting-Strategie: Schließlich werden hier gezielt Fachkräfte aus dem Ausland angesprochen, um das Personalproblem dauerhaft zu lösen - kurzfristig lassen sich so allerdings keine Engpässe überbrücken. Hinzu kommt, dass die Integration der ausländischen Mitarbeiter gut geplant und unterstützt werden muss, um kulturelle Barrieren zu überwinden und eine reibungslose Zusammenarbeit zu gewährleisten.
Neben dem Auslands-Recruiting spielt daher auch das Social-Media-Recruiting eine immer größere Rolle. Plattformen wie LinkedIn, Facebook und Instagram bieten die Möglichkeit, junge und digital-affine Fachkräfte direkt anzusprechen und für die Pflegebranche zu begeistern. Doch auch klassische Offline-Kampagnen dürfen nicht vernachlässigt werden. So bleiben auch die Präsenz auf Jobmessen, lokale Werbekampagnen und die Zusammenarbeit mit Schulen und Universitäten wichtige Säulen der Personalgewinnung.
Der Schlüssel zum Erfolg liegt also in der Kombination all dieser Maßnahmen. Eine reine Fokussierung auf einen einzelnen Ansatz greift zu kurz und birgt das Risiko, bei unvorhergesehenen Veränderungen wie dem Wegfall von Social-Media-Plattformen ins Hintertreffen zu geraten. "Nur durch eine vielseitige und flexible Personalstrategie können Pflegeunternehmen langfristig erfolgreich sein und ihre offenen Stellen zuverlässig besetzen", fasst Max Grinda zusammen.
Employer Branding und Tools zur Mitarbeiterbindung: Worauf Pflegeunternehmen außerdem setzen sollten
"Abseits davon ist auch das Employer Branding weiterhin ein zentraler Aspekt", betont Felix Hahnewald. Pflegeunternehmen müssen sich demnach als attraktive Arbeitgeber positionieren, um sowohl inländische als auch ausländische Fachkräfte zu gewinnen. Dies erfordert eine klare Kommunikation ihrer Werte, Arbeitskultur und der Vorteile, die sie bieten, sowie eine kontinuierliche Verbesserung dieser Bereiche.
Darüber hinaus sind Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung von entscheidender Bedeutung - hohe Fluktuationsraten stellen in der Pflegebranche schließlich ein weit verbreitetes Problem dar. Durch reizvolle Benefits und Angebote wie Fort- und Weiterbildungen, attraktive Arbeitszeitmodelle und eine wertschätzende Unternehmenskultur können Pflegeunternehmen ihre Mitarbeiter langfristig binden und ihre Zufriedenheit erhöhen.
Fazit
"Unterm Strich erfordert langfristiger Erfolg in der Pflegebranche mehr als nur eine eindimensionale Strategie", erläutert Max Grinda. Eine effektive Personalpolitik setzt auf eine Kombination aus Employer Branding, Mitarbeiterbindungsmaßnahmen, Auslands-Recruiting, Social-Media-Recruiting und klassischen Offline-Kampagnen. Diese vielseitige Herangehensweise ermöglicht es Pflegeunternehmen, sich flexibel an Veränderungen anzupassen und ihre Attraktivität als Arbeitgeber zu steigern. Die Herausforderungen sind groß, doch durch eine strategische und umfassende Planung können die zukünftigen Lücken im Pflegebereich zuverlässig geschlossen werden.
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