Ost-Kongo: Tausende Vertriebene irren umher
München (ots)
Durch das Wiederaufflammen der Kämpfe in den letzten Tagen finden im Norden Gomas nun wieder vermehrt Flüchtlingsbewegungen statt. Das Nothilfeteam von Handicap International ist in das am schlimmsten betroffene Gebiet gereist, um die Bedürfnisse zu ermitteln und entsprechende Maßnahmen zu treffen.
Handicap International hat zur Verstärkung des Teams vor Ort zwei Nothilfespezialisten entsandt. Am Dienstag, den 11. November konnte das Team seine Mission von Béni aus starten und begab sich in die Gebiete von Kanyabayonga, Kayna und Lubero. Dort kommen die Flüchtlinge an, die einerseits aus den Kampfzonen im Osten der Provinz (Distrikt Ituri), andererseits aus der Region Rutshuru (Nord-Kivu) fliehen. Am Mittwoch erlebte unser Team nach eigenen Aussagen eine "apokalyptische Lage" rund um Kanyabayonga und Kayna - Ergebnis der Plünderungen und Kämpfe, die in der Region stattgefunden hatten.
An die 100.000 Menschen waren seit Mittwoch wieder auf den Straßen, um vor den erneuten Truppenbewegungen zu fliehen. Sie alle gingen in Richtung Lubero, eine Gemeinde im Süden von Béni. Eine tragische Situation für die Vertriebenen, die durch die instabile Lage seit Jahren immer aufs Neue zu Flüchtlingen werden und so keine Zukunftsperspektive haben. Diese Vertriebenen finden zum Teil vorübergehende Zuflucht bei Familien, von denen sie aufgenommen werden, oder auch in provisorischen Lagern.
Angesichts der immensen Bedürfnisse dieser Menschen, die auf ihrer ständigen Flucht völlig mittellos sind und angesichts des schweren Zugangs für humanitäre Helfer werden bald große Probleme beim Transport, der Lagerung und der Verteilung von Nothilfepaketen auftreten. Handicap International plant nun, in den nächsten Tagen logistische Unterstützung anzubieten, anderen Hilfsorganisationen den schnellen Zugang in die Krisengebiete zu erleichtern und dafür zu sorgen, dass Erstversorgungs-Pakete an die Betroffenen verteilt werden. Dabei soll vor allem auf besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppen wie Menschen mit Behinderung geachtet werden.
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