Stiftung für Mensch und Umwelt
Verstecktes Grün in Berlin-Spandau prämiert
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Verstecktes Grün in Berlin-Spandau prämiert
Stiftung für Mensch und Umwelt freut sich mit Charlottenburger Baugenossenschaft eG über
„Silber“ für naturnahen Innenhof
Hinterhöfe gibt es viele, aber nicht alle sind naturnah gestaltet. Dabei lohnt das doppelt: Die Nutzerschaft profitiert von der entspannenden Wirkung der Blüh-Oase, während Wildbienen & Co. dort lebenswichtigen Nektar und Pollen finden. Der Genossenschafts-Innenhof in der Wegscheider Straße in Berlin-Spandau brachte gestern auch die Jury der bundesweiten Kampagne „Tausende Gärten – Tausende Arten“ (TGTA) zum Staunen. Diese prämierte ihn mit „Silber“.
Besonders gut gefiel den beiden TGTA-Gutachtern unter anderem das Schattenbeet und die von Trockenmauern eingefassten Beete. Für „Gold“ hatten noch ein paar Details gefehlt, beispielsweise Nisthilfen für Vögel oder Fledermäuse. Im circa 900 Quadratmeter großen Innenhof in der Wegscheider Straße wachsen unter anderem 1.700 heimische Stauden, 1.600 Frühjahrsblüher, 20 Gehölze und verschiedene heimische Arten aus Einzelansaaten. Zusätzlich integrierte das Naturgarten-Team der Stiftung für Mensch und Umwelt Totholz und Trockenmauern. Farbige Infotafeln erklären den Anwohnerinnen und Anwohnern, was es mit den naturnahen Strukturen auf sich hat.
„Der Innenhof war vorher größtenteils versiegelt. Durch die Umgestaltung kann das Regenwasser nun leichter versickern. Und der gesamte Hof heizt sich weniger auf. Ein toller Effekt, vor allem auch im Hinblick auf den Klimaschutz. Biodiversität und Klima hängen eng miteinander zusammen“, so Dr. Corinna Hölzer und Cornelis Hemmer, Gründer und Leiter der Stiftung für Mensch und Umwelt. Und auch Carsten-Michael Röding, Vorstandsmitglied der Charlottenburger Baugenossenschaft eG, ist sich der Verantwortung bewusst: „Von den Flächen soll eine Botschaft ausgehen. Überall liest man vom Insektensterben. Da haben wir gesagt, auch wir müssen etwas tun.“
Erst vor Kurzem wurde eine weitere naturnah gestaltete Fläche der Charlottenburger Baugenossenschaft in Reinickendorf mit „Gold“ ausgezeichnet. Beide Flächen sind Teil des Projekts „Treffpunkt Vielfalt – Naturnahe Gestaltung und Pflege von Wohnquartieren“, das im vergangenen Monat erfolgreich abgeschlossen wurde.
Hintergrund
Naturnahes Grün im Wohnungsbau hat großes Potenzial, die Artenvielfalt zu fördern. Rasenflächen können in Blühwiesen umgewandelt werden. Versiegelte Hinterhöfe lassen sich entsiegeln und mit offeneren Strukturen gestalten. Naschobst wie Stachel- oder Johannisbeeren kann die Aufenthaltsqualität verbessern. Die Ursachen für den Rückgang und die Gefährdung der Insekten liegen in der Zerstörung ihrer Lebensräume und in der Verminderung ihrer Nahrung. Hier können auch Wohnungsbauunternehmen helfen.
Über die Charlottenburger Baugenossenschaft eG
Die Charlottenburger Baugenossenschaft eG, auch „Charlotte“ genannt, wurde im Jahr 1907 gegründet. Sie ist damit eine der ältesten Genossenschaften Berlins. Für ihre über 15.000 Mitglieder bietet sie Wohnraum in Adlershof, Charlottenburg, Charlottenburg-Nord, Reinickendorf, Siemensstadt, Spandau (Hakenfelde, Falkenhagener Feld, Wilhelmstadt), Steglitz, Weißensee und Wilmersdorf. Mit ihrer Teilnahme am Projekt „Treffpunkt Vielfalt – Naturnahe Gestaltung und Pflege von Wohnquartieren“ setzte sich die Genossenschaft für mehr Lebensqualität und Artenvielfalt im Quartier ein. Mehr unter: www.charlotte1907.de
Über die Stiftung für Mensch und Umwelt
Die Stiftung für Mensch und Umwelt ist eine gemeinnützige Stiftung. Sie realisiert eigene Projekte und ist insbesondere für ihre Initiative Deutschland summt! bekannt. Damit lenkt die Stiftung seit dem Jahr 2010 die Aufmerksamkeit auf Möglichkeiten, dem Insektensterben entgegenzutreten. Es entstand ein Netzwerk aus über 35 Gemeinden, Kommunen und Landkreisen, das sich vor Ort für mehr biologische Vielfalt einsetzt. Darüber hinaus plant und realisiert das Naturgarten-Team der Stiftung Naturgärten im Wohnungsbau, im öffentlichen Grün sowie naturnahe Firmengärten. Mit ihrem Deutschland summt!-Pflanzwettbewerb motiviert die Stiftung seit dem Jahr 2016 Kinder und Erwachsene zu insektenfreundlichen Pflanzaktionen.
Ann-Kathrin Scheuerle, M. Sc. Wildlife Biology & Conservation Stiftung für Mensch und Umwelt Hermannstraße 29 | 14163 Berlin-Zehlendorf Tel.: +49 30 394064-320 | Fax: +49 30 394064-329 deutschland-summt.de | stiftung-mensch-umwelt.de | treffpunkt-vielfalt.de