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TUM@Freising: Haben wir die Bienen gerettet? Biodiversitätskrise in Bayern und weltweit

TECHNISCHE UNIVERSITÄT MÜNCHEN

PRESSEMITTEILUNG

TUM@Freising Vortrag mit Prof. Hanno Schäfer

Haben wir die Bienen gerettet? Biodiversitätskrise in Bayern und weltweit

Mehr als 1,7 Millionen Menschen haben sich mit dem Volksbegehren „Artenvielfalt und Naturschönheit in Bayern“ für den Bienen- und Naturschutz positioniert. Es gilt als das erfolgreichste Volksbegehren in der Geschichte Bayerns. Das ist fünf Jahre her. Was hat sich seither getan? Wo liegen die Ursachen für die Biodiversitätskrise – und was sind die Lösungen? Darüber spricht Hanno Schäfer, Professor für Biodiversität der Pflanzen der TUM School of Life Sciences, in einem Vortrag der Reihe TUM@Freising am Dienstag, 19. März 2024, um 19 Uhr im Lindenkeller in Freising.

Mit dem erfolgreichsten Volksbegehren Bayerns haben die Menschen die Politik vor fünf Jahren zum Handeln bewegt – für mehr Bienen- und Naturschutz. Zeigen die daraufhin eingeleiteten Maßnahmen Wirkung? Was sind die Ursachen der Biodiversitätskrise in Bayern und weltweit – und was haben die Pflanzen mit dem Insektensterben und der Verarmung unserer Vogelwelt zu tun? Wie muss sich unsere Landbewirtschaftung ändern? Können wir im städtischen Bereich den Lebensraum für Pflanzen und Tiere bieten, den es in der Agrarlandschaft nicht mehr gibt? Nach mehr als zehn Jahren Forschung zu Wildbienen und Blütenpflanzen in Freising und an anderen Orten in Bayern wird Hanno Schäfer, Leiter der Professur für Biodiversität der Pflanzen, in seinem Vortrag Probleme und Lösungsansätze aufzeigen. Dabei geht es insbesondere darum, wie wir alle unseren Beitrag zum Schutz der Artenvielfalt leisten können.

„Insekten- und Vogelsterben sind direkte Folgen der Verarmung unserer Pflanzenwelt. Wenn wir das Artensterben bremsen wollen, müssen wir bei den Pflanzen ansetzen“, erklärt TUM-Professor Schäfer. Dazu reiche es aber nicht, den Rasen weniger zu mähen und Blühflächen im Garten anzulegen. „Wir müssen unser Konsumverhalten ändern und eine Landwirtschaft fördern, die Raum für Wildpflanzen und deren Bestäuber lässt.“ Auch „wilde Ecken“, in denen sich die Pflanzen- und Tierwelt frei entwickeln kann, sollten die Menschen tolerieren.

Global betrachtet schrumpfen die Hotspots der Artenvielfalt in tropischen Gebieten der Welt durch unseren stetig wachsenden Bedarf an Sojabohnen und Palmöl jeden Tag weiter, was zum Aussterben zahlloser, oft noch nicht einmal wissenschaftlich beschriebener Arten führt. Im Rahmen seines Vortrags erklärt Prof. Schäfer, wie man hier gegensteuern muss, um nicht nur Bayerns Bienen zu schützen, sondern auch die Biodiversitätskrise weltweit in den Griff zu bekommen.

Vortragstermin: Dienstag, 19. März 2024, 19:00 Uhr

Nach dem Vortrag sind alle Interessierten eingeladen, ihre Fragen an den Referenten zu stellen.

Über den Referenten:

Herr Prof. Schäfer erforscht, wie Pflanzenarten im Laufe der Evolution entstehen, wie sie sich in Pflanzengesellschaften zusammenfinden und welchen Einfluss dabei die Bestäuber, Samenausbreiter und nicht zuletzt der Mensch spielen. Schwerpunkt der Forschung sind die Familie der Kürbisgewächse und die Flora des Azoren-Archipels.

Nach dem Studium der Biologie an den Universitäten Würzburg und Regensburg promovierte Prof. Schäfer 2003 bei Prof. Peter Schönfelder mit einer Arbeit über die Flora der Azoren. Von 2004 bis 2008 war er Postdoc bei Prof. Susanne Renner an der LMU München, danach 2 Jahre Marie-Curie Fellow am Imperial College London in Silwood Park. Im Jahre 2010 wechselte Hanno Schäfer an die Harvard University, wo er zwei Jahre in der Gruppe von Prof. Charles C. Davis arbeitete, bevor er im Jahr 2012 den Ruf auf die Professur für Biodiversität der Pflanzen an der TUM annahm.

Über die Reihe:

Die Vortragsreihe „TUM@Freising – Wissenschaft erklärt für ALLE“ wird von der Technischen Universität München gemeinsam mit der Stadt Freising organisiert. In regelmäßigen Abständen stellt die TUM School of Life Sciences ihre Forschung in Form eines für Laien interessanten Vortrags vor. Eine anschließende Diskussion mit dem Publikum ist nach jedem Vortrag ausdrücklich erwünscht. Die Vortragsreihe soll den Freisinger Bürger*Innen einen direkten Zugang zur wissenschaftlichen Arbeit am Campus Weihenstephan ermöglichen und bietet den Wissenschaftler*Innen öffentlichen Input für ihre Forschungsarbeiten.

Mehr Informationen:

Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie unter: https://www.ls.tum.de/ls/presse/tumfreising/

Zusatzinformationen für Redaktionen:

Fotos zum Download: https://mediatum.ub.tum.de/1736892

Organisatorischer Kontakt:

Sonja Böhm

TUM School of Life Sciences

sonja.boehm@tum.de

Wissenschaftlicher Kontakt:

Prof. Dr. Hanno Schäfer

Professur für Biodiversität der Pflanzen

Emil-Ramann-Str. 2

85354 Freising

hanno.schaefer@tum.de

Die Technische Universität München (TUM) ist mit rund 650 Professuren, 52.000 Studierenden und 12.000 Mitarbeitenden eine der weltweit stärksten Universitäten in Forschung, Lehre und Innovation. Ihr Fächerspektrum umfasst Informatik, Ingenieur-, Natur- und Lebenswissenschaften, Medizin, Mathematik sowie Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Sie handelt als unternehmerische Universität und sieht sich als Tauschplatz des Wissens, offen für die Gesellschaft. An der TUM werden jährlich mehr als 70 Start-ups gegründet, im Hightech-Ökosystem München ist sie eine zentrale Akteurin. Weltweit ist sie mit dem Campus TUM Asia in Singapur sowie Büros in Brüssel, Mumbai, Peking, San Francisco und São Paulo vertreten. An der TUM haben Nobelpreisträger und Erfinder:innen wie Rudolf Diesel, Carl von Linde und Rudolf Mößbauer geforscht. 2006, 2012 und 2019 wurde sie als Exzellenzuniversität ausgezeichnet. In internationalen Rankings wird sie regelmäßig als beste Universität in der Europäischen Union genannt.

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