VDI Verein Deutscher Ingenieure e.V.
Probleme erkannt, Lösungen nicht benannt
Berlin/Düsseldorf (ots)
- VDI irritiert über Ergebnisse auf Bildungsgipfel - Fachkräftemangel als Problem erkannt - Nationaler Technik-Rat kann Lösungen zeigen
Über die Ergebnisse des gestrigen Bildungsgipfels in Dresden zeigte sich der VDI heute in Düsseldorf verwundert. Zwar seien die richtigen Themen erkannt und definiert worden, allerdings seien die Maßnahmen sehr unverbindlich gehalten. "Der nationale Bildungsgipfel gab Hoffnung auf rasche Veränderungen in unserem starren Bildungskorsett", sagte VDI-Präsident Prof. Bruno O. Braun. "Aber die föderale Struktur verhindert anscheinend wirkliche Lösungen."
Angesichts der 150.000 offenen Stellen bei Ingenieuren und Informatikern hatte sich der VDI klar vereinbarte und finanzierte Lösungsansätze versprochen. Die Absichtserklärung, so genannte MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Natur- und Technikwissenschaften) zu fördern sei laut Braun dringend notwendig gewesen. "Allerdings wird die konkrete Umsetzung auch nach dem Gipfel ein Flickenteppich der Länder bleiben", erläuterte der VDI-Präsident.
Nationaler Technik-Rat kann Lösungen bieten
Zentraler Kritikpunkt vor dem Bildungsgipfel war die Abwesenheit der Wirtschaft in Dresden. "Wirkliche Veränderungen können offensichtlich nur über zentral Lösungsansätze erreicht werden", mahnte Braun. "Um zu einem effizienten Bildungssystem zu gelangen, muss neben Bund und Ländern auch die Wirtschaft an den runden Tisch." Der kleinliche Streit der Politik müsse angesichts der Herausforderungen überwunden werden.
Ein Nationaler Technik-Rat, der bei der Bundeskanzlerin angesiedelt ist, erfülle diese Voraussetzung. "Darin müssen kompetente Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft zusammen kommen, um Maßnahmen zu schmieden, die den Standort Deutschland wieder nach vorne bringen", sagte Braun.
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