Michael Haupt: Warum Social-Media-Anzeigen den Fachkräftemangel in der Pflege nicht lösen
Stolberg (ots)
Michael Haupt ist der Gründer und Geschäftsführer der Medi Talents GmbH. Gemeinsam mit seinem Team unterstützt er Unternehmen aus dem Pflege-, Pädagogik- und Medizinbereich dabei, wieder genügend Hilfs- und Fachkräfte für sich zu gewinnen. Dazu setzt er auf eine eigens entwickelte Strategie, die sich genau an den Bedürfnissen der Zielgruppe orientiert. Warum Social-Media-Anzeigen dabei längst nicht mehr ausreichen, erfahren Sie hier.
Der Fachkräftemangel setzt die Wirtschaft schon länger unter Druck, Unternehmen aus der Pflegebranche sind jedoch besonders stark betroffen: Nicht erst seit der Pandemie fällt es Pflegebetrieben immer schwerer, geeignetes Personal zu finden, das auch langfristig im eigenen Unternehmen bleibt. Viele Unternehmen greifen in ihrer Not auf Social Media Werbung zurück, doch auch damit lassen sich längst nicht mehr genügend geeignete Bewerber gewinnen. "Social Media ist mittlerweile von Anzeigen überlaufen. Acht von zehn Anzeigen auf Facebook und Co. sind mittlerweile Stellenangebote. Inmitten dieser Flut kann die Botschaft von Pflegebetrieben allzu leicht übersehen werden", bestätigt auch Michael Haupt, Geschäftsführer der Medi Talents GmbH.
"Wer sich innerhalb der Pflegebranche als attraktiver Arbeitgeber von der Konkurrenz abheben will, sollte heute daher vor allem organisches Marketing für sich nutzen, um wieder mehr Bewerbungen von geeigneten Fachkräften zu erhalten", führt Michael Haupt weiter aus. Der Recruiting-Profi kennt die Herausforderungen der Pflegebranche genau: Gemeinsam mit seinem Team der Medi Talents GmbH hat er bereits mehr als 500 Kampagnen für Pflegebetriebe entwickelt und dabei mehr als 30.000 Bewerbungen generiert. Dabei setzt er seit 2023 vor allem auf eine organische Marketing-Strategie, die gezielt auf die Bedürfnisse und Ansprüche der Pflegekräfte eingeht. Warum immer mehr Social-Media-Anzeigen den Fachkräftemangel in der Pflege nicht lösen können und wie es besser geht, hat er im Folgenden verraten.
1. Social Media Kanäle sind von Anzeigen überlaufen
Unternehmensanzeigen machen heute einen Großteil des Nutzererlebnis den sozialen Medien aus, die meisten von diesen sind Stellenangebote. Dieses Überangebot ist vor dem Hintergrund des allgemeinen Fachkräftemangels verständlich, allerdings werden viele Pflegebetriebe so leicht übersehen. Sie müssen dort mit den Stellenanzeigen einer Vielzahl anderer Branchen konkurrieren, zudem sind die Anzeigen oft wenig zielgruppenspezifisch: Längst nicht jeder auf Social Media ist ein potenzieller Pflegefachmann oder -frau.
2. Der Wettbewerb treibt die Werbekosten in die Höhe
Nicht zuletzt erhöht dieser allgegenwärtige Wettbewerb um die wechselbereiten Arbeitnehmer auch die Kosten. Viele Social-Media-Agenturen konkurrieren oft um die gleichen Werbeplätze, insbesondere in bestimmten Regionen. Dies führt zu einer künstlichen Aufblähung der Preise und kann dazu führen, dass Werbung in diesen Bereichen teurer ist, als sie eigentlich sein sollte. Dies kann speziell für Pflegeeinrichtungen, die oft mit begrenzten Marketingbudgets arbeiten, schnell problematisch werden. Trotz der hohen Kosten für Werbeplätze gibt es zudem keine Garantie, dass die Werbung auf Social Media tatsächlich erfolgreich sein wird.
3. Kaum Möglichkeiten zur Vermittlung der Alleinstellungsmerkmale
Neben den hohen Kosten haben Social-Media-Plattformen weitere entscheidende Nachteile bei der Mitarbeiterwerbung. Der zur Verfügung stehende Raum für Inhalte ist oft sehr begrenzt, weshalb es mitunter schwierig ist, alle einzigartigen Aspekte und Vorteile einer Pflegeeinrichtung angemessen zu präsentieren. So erlauben die standardisierten Formate und Designs von Social-Media-Anzeigen nur bedingt die Einzigartigkeit und Individualität einer Pflegeeinrichtung hervorzuheben und die Bewerber durch tiefergehende Informationen oder Hintergrund-Geschichten für den neuen Arbeitgeber zu begeistern. Hinzu kommen nur begrenzte Möglichkeiten für persönlichen Kontakt, der oft entscheidend ist, um die Kultur, Werte und Vorteile einer Pflegeeinrichtung zu vermitteln.
4. Hoher Verwaltungsaufwand aufgrund unbrauchbarer Bewerbungen
Social Media mögen zwar zu schnellen Bewerbungen führen, erhöhen dabei aber auch das Risiko, unbrauchbare Bewerbungen zu erhalten. Nicht selten sind Bewerber nicht ausreichend qualifiziert oder bringen nur wenig Motivation mit. Auf Follow-ups oder Rückrufe reagieren sie nur vereinzelt und verschwenden so aufgrund des hohen Verwaltungsaufwands wertvolle zeitliche und personelle Ressourcen.
5. Hoher finanzieller Aufwand
Letztlich können auch die Kosten für die Nutzung von Social Media zu Werbezwecken im Recruiting viele Pflegeeinrichtungen massiv belasten. Schließlich steht ihnen in der Regel nur ein begrenztes Budget zur Verfügung. Die meisten Pflegebetriebe zwischen 50 und 300 Mitarbeitern müssen mit monatlichen Kosten in Höhe von 2.000 bis 4.000 Euro rechnen, um Social-Media-Anzeigen professionell erstellen und betreuen zu lassen. Diese hohen monatlichen Kosten können sich die wenigsten Betriebe dauerhaft leisten, weshalb es einer Lösung bedarf, um die Kosten im Rahmen zu halten und trotzdem gute Ergebnisse zu erzielen.
Wie es besser geht: Durch organisches Marketing zum attraktiven Arbeitgeber werden
Stattdessen sollten Pflegebetriebe auf zeitgemäßes organisches Marketing setzen. Dabei wird im ersten Schritt das wichtigste Aushängeschild für Bewerber, die Karriereseite so gestaltet, dass die Pflegebetriebe als Top-Arbeitgeber wahrgenommen werden. Anschließend werden mit dieser neuen Karriereseite sowie den optimierten Stellenangeboten drei der vier wichtigsten Kanäle im Recruiting bespielt. Diese Strategie ist viel effektiver als die Schaltung vereinzelter Werbeanzeigen, allerdings können nur die wenigsten Pflegeeinrichtungen und Krankenhäuser organisches Marketing in Eigenregie betreiben. Um auch bei begrenzten Budgets für Marketing und Werbung mit organischem Marketing wieder zu mehr Bewerbungen von geeignetem Fachpersonal zu gelangen, sollten Pflegeeinrichtungen daher nicht zögern, sich hierbei die Unterstützung von erfahrenen Marketing-Spezialisten zu sichern. So können sie sich ohne die hohen monatlichen Kosten von Social-Media-Anzeigen und mit deutlich höherer Wirksamkeit als attraktiver Arbeitgeber präsentieren, bei dem sich die Fachkräfte gerne bewerben.
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