Biotechnologie-Standort Deutschland: Richtige Weichen stellen
Initiative von Biotechnologie-Unternehmen "Gesunde Industriepolitik - Fortschrittsdialog" macht Station in München
München (ots)
Das Diskussionsformat "Gesunde Industriepolitik - Fortschrittsdialog" geht in die nächste Runde: Nach dem Auftakt in Berlin Anfang Februar kamen gestern Vertreter:innen von Politik, Wirtschaft und Gewerkschaften auf Einladung von Amgen Deutschland, Gilead Sciences und der Multibranchengewerkschaft IGBCE unter der Schirmherrschaft von Gabriele Katzmarek, MdB und Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Bundestagsfraktion im Deutschen Museum in München zusammen. Sie diskutierten über die Bedeutung Deutschlands als Biotechnologie-Standort, die aktuellen Herausforderungen für die industrielle Gesundheitswirtschaft sowie Ansätze zur Stärkung des Wirtschaftszweigs. Ein thematischer Schwerpunkt lag auf der Biotech-Branche als Arbeitsplatz, der Fachkräftesituation und den Chancen der Diversität.
Auf dem Podium war man sich einig: Nicht erst seit der Corona-Pandemie ist die industrielle Gesundheitswirtschaft gesellschaftsrelevant. Die Entwicklung von innovativen Arzneimitteln ist eine tragende Säule des Gesundheitssystems. Darüber hinaus hinterlässt die Pharma-Branche mit mehr als 85 Milliarden Euro Bruttowertschöpfung und knapp einer Million Arbeitsplätzen einen großen wirtschaftlichen Fußabdruck. Und die Branche wächst weiter und setzt wie kaum ein anderer Industriezweig auf Innovationen. Jährlich investiert sie über 7,3 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung.
"Ein wichtiger Faktor für den Industriestandort Deutschland, für die industrielle Gesundheitswirtschaft ist die Verfügbarkeit von qualifizierten Arbeitskräften. Mehr Frauen müssen erwerbstätig sein können und ausländische Fachkräfte gern zu uns kommen. Dafür müssen Politik und Wirtschaft Hand in Hand arbeiten und die entsprechenden Bedingungen dafür schaffen," so die SPD-Bundestagsabgeordnete Gabriele Katzmarek in ihrem Impuls.
"Die Innovationskraft der Biotech-Unternehmen ist kein Selbstläufer", betont Manfred Heinzer, Geschäftsführer der Amgen GmbH, in seiner Begrüßung. "Nur unter verlässlichen Rahmenbedingungen werden risikoreiche Investitionen in Forschung und Entwicklung getätigt. Ein massiver Störfaktor ist das jüngst verabschiedete GKV-Finanzstabilisierungsgesetz, es wird Investitionen verhindern. Daher benötigen wir einen Sinneswandel in der Gesundheitspolitik. Gesundheits- und Wirtschaftspolitik müssen zwei Seiten derselben Medaille sein."
"Bayern ist ein Top-Pharmastandort. Wir verfügen mit den medizinischen Spitzenclustern Medical Valley und BioM schon heute über ausgewiesene Expertise", sagte Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek in seinem Grußwort. "Unser Ziel muss es aber sein, die Stärken Bayerns noch weiterzuentwickeln. Wir wollen Deutschland als Pharmastandort insgesamt stärken. Dafür müssen wir die Balance halten zwischen einer stabilen GKV-Finanzierung und bestmöglichen Rahmenbedingungen für forschende Pharmaunternehmen. Das geht nur im Dialog. Der Bund muss daher endlich einen breit angelegten Pharmagipfel starten. Wir gehen hier bereits als Vorbild voran - zum Beispiel mit unserem Bayerischen Pharmagipfel, der im April in Berlin stattfinden wird."
In der Podiumsrunde mit Gabriele Katzmarek, MdB, Katrin Habenschaden, Zweite Bürgermeisterin der Stadt München, Dr. Stefan Plenk, Gewerkschaftssekretär der Multibranchengewerkschaft IGBCE, Florian Schardt, Vizepräsident der IHK für München und Oberbayern, Christine Söder von Gilead Sciences und Dr. Matthias Klinger von Amgen Deutschland stand das Thema Fachkräfte und Diversity im Mittelpunkt.
Diskutiert wurden u.a. eine stärkere Förderung der Bereiche Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) an Schulen und Universitäten, die Aufwertung von Ausbildungsberufen, die Gewinnung von ausländischen Fachkräften und die Chancen der Diversität. "Als Biotech-Unternehmen bieten wir attraktive, moderne und sichere Arbeitsplätze, aber wir stehen im harten und vor allem im internationalen Wettbewerb um Fachkräfte", sagte Christine Söder von Gilead Sciences. "Die Fachkräftesituation ist ein nicht zu vernachlässigender Standortfaktor. Diversität ist einer der vielen Strategien. Aber nicht aus der Not geboren, sondern aus Überzeugung eingeführt. Denn Vielfalt ist ein Katalysator für Innovationen. Wir sind überzeugt, gemischte Teams sind ein wesentlicher Erfolgsgarant für Biotech-Unternehmen."
Die Diskussionsrunde ist Teil der Veranstaltungsreihe "Gesunde Industriepolitik - Fortschrittsdialog", die an verschiedenen Biotech-Standorten in Deutschland stattfindet und in der Vertreter:innen aus Politik und Wirtschaft über spezielle Branchenthemen diskutieren. Die Veranstaltungsreihe unter Schirmherrschaft von Gabriele Katzmarek, MdB wird von den Biotech-Unternehmen Amgen, Bayer, Boehringer Ingelheim, Gilead, GlaxoSmithKlein (GSK), Novartis, Roche und der Gewerkschaft IGBCE organisiert.
Über Amgen
Amgen ist ein global führendes unabhängiges Biotechnologie-Unternehmen, das seit über 40 Jahren besteht und heute mit etwa 24.000 Mitarbeitenden in fast 100 Ländern vertreten ist. In Deutschland arbeiten wir an zwei Standorten mit rund 750 Mitarbeitenden jeden Tag daran, Patient:innen zu helfen. Weltweit profitieren jährlich Millionen von Menschen mit schweren oder seltenen Erkrankungen von unseren Therapien. Unsere Arzneimittel werden in der Nephrologie, Kardiologie, Hämatologie, Onkologie, Knochengesundheit und bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen eingesetzt. Neben Originalpräparaten beinhaltet unser Portfolio auch Biosimilars. Wir verfügen über eine vielfältige Pipeline. www.amgen.de
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Über Gilead Scienes
Gilead Sciences ist ein biopharmazeutisches Unternehmen, das seit über 35 Jahren innovative Arzneimittel für medizinische Bereiche erforscht, entwickelt und vermarktet, in denen ein hoher Bedarf an medizinischem Fortschritt besteht. Das Unternehmen hat es sich zur Aufgabe gemacht, die medizinische Versorgung lebensbedrohlich erkrankter Patienten weltweit zu verbessern und zu vereinfachen. Das Unternehmen fokussiert sich dabei auf die Bereiche HIV, Virushepatitis, COVID-19, Pilzinfektionen, Lymphome, Leukämien und Brustkrebs. Gilead hat seinen Hauptsitz in Foster City, Kalifornien, und besitzt Niederlassungen in mehr als 35 Ländern weltweit. Für weitere Informationen zu Gilead Sciences besuchen Sie bitte die Website www.gileadsciences.de
Über die IGBCE
Die IGBCE ist mit mehr als 580.000 Mitgliedern die zweitgrößte Industriegewerkschaft Deutschlands. Sie gestaltet die Arbeitsverhältnisse für gut 1,1 Millionen Beschäftigte in mehr als einem Dutzend Branchen, darunter Chemie/Pharma/Biotech, Energie/Rohstoffe/Bergbau, Kunststoff/Kautschuk, Papier, Keramik oder Glas. Vorsitzender der Multibranchengewerkschaft ist seit 2009 Michael Vassiliadis. Hervorgegangen ist die IGBCE 1997 aus einer Fusion der IG Chemie-Papier-Keramik, der IG Bergbau und Energie und der Gewerkschaft Leder.
Die Interessen der Beschäftigten der Gesundheitsindustrie in Oberbayern vertritt der IGBCE-Bezirk München. Insgesamt sind in dem Bezirk in rund 250 Betrieben ca. 51.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus verschiedenen Branchen im Betreuungsbereich der Gewerkschaft beschäftigt.
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