Studie: Organisationscontrolling bei Finanzdienstleistern ist Stiefkind der Gesamtunternehmenssteuerung
Berlin (ots)
Die Vorhaben-, Service- und Personalbedarfs Controllingsprozesse bei deutschen Versicherungen, Banken und Sozialversicherungsträgern sind nur selten in die Gesamtunternehmenssteuerung integriert. Auch die Verbindung zu einer aktiven Organisationsentwicklung bleibt mangelhaft. Zu diesem Ergebnis kommt eine Tendenzuntersuchung der Management- und IT- Beratung Cap Gemini Ernst & Young gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Personalmanagement der Universität Stuttgart. "Die heute vorhandenen Controllingprozesse stoßen gerade in Zeiten starker Marktveränderungen schnell an ihre Grenzen. Zukunftsweisende Managemententscheidungen werden damit zu einem Vabanquespiel", kommentiert Thomas Brunauer, Leiter Management- und Organisationsberatung im Bereich Global Financial Services bei Cap Gemini Ernst & Young die Ergebnisse. Prof. Dr. Ackermann von der Universität Stuttgart ergänzt: "Die vorliegende Studie soll dazu beitragen, den Begriff 'Wertorientierung' in der Unternehmenssteuerung wieder breiter zu fassen, indem sie das Bewusstsein für die Notwendigkeit eines integrierten Organisationscontrollings schärft und die Bedeutung und Werthaltigkeit für den Unternehmenserfolg aufzeigt."
Projektcontrolling noch zu sehr Insellösung
Zwei Drittel aller befragten Unternehmen verschaffen sich zwar einen Gesamtüberblick über alle Projekte. Geplant, gesteuert und kontrolliert wird jedoch primär auf Basis von Einzelprojektvorhaben, lediglich 22 Prozent der befragten Unternehmen betreiben ein Multiprojektcontrolling.
Service noch zu wenig qualitätsorientiert
Marketingbotschaften wie "Leben Sie, wir kümmern uns um die Details" versprechen dem Kunden im Dienstleistungssektor oftmals schnellen, einfachen, zuverlässigen und gut erreichbaren Service. Die Studienergebnisse zeigen jedoch eine deutliche Diskrepanz zwischen Versprechen und Wirklichkeit: Gerade 32 Prozent der befragten Unternehmen haben unternehmensweit festgelegt, was sie unter Service verstehen und wieweit dieser geht. Neben der mangelnden Definition der Service Level fehlen auch Anreize zur Einhaltung derselben: 78 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, dass eine Nichterfüllung der Servicequalität zu keiner oder keiner klar ersichtlichen Konsequenz führt.
Personalbedarfscontrolling zu sehr planwirtschaftlich ausgerichtet Obwohl Personal für Dienstleistungsunternehmen ein sehr kostenintensiver Faktor ist, planen 90 Prozent der befragten Firmen lediglich mit einfachen Instrumenten wie Budgetvorgaben, Stellenplänen oder Schätzmethoden. Oft fehlt die Verbindung zu einer ablauforganisatorisch operationalisierten Personalplanung und - einsatzsteuerung. Dennoch sind mehr als drei Viertel der befragten Unternehmen mit den Ergebnissen ihres Personalbedarfscontrollings zufrieden oder sehr zufrieden.
Studie und vollständiger Presetext im Internet unter http://www.de.cgey.com/presse
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