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Aktion bei Siltronic AG in Freiberg: 150 Beschäftigte der energieintensiven Industrie und IGBCE machen Druck für Brückenstrompreis

Aktion bei Siltronic AG in Freiberg: 150 Beschäftigte der energieintensiven Industrie und IGBCE machen Druck für Brückenstrompreis
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Aktion bei Siltronic AG in Freiberg:

150 Beschäftigte der energieintensiven Industrie und IGBCE machen Druck für Brückenstrompreis

Mehr als 150 Beschäftigte der Siltronic AG Standort Freiberg, der Wacker Chemie AG, und der Papierindustrie haben gemeinsam ihrer Forderung nach einem auf Zeit gedeckelten Brückenstrompreis für die energieintensive Industrie Nachdruck verliehen.

Unter dem Motto „Standorte und Beschäftigung Retten – Brückenstrompreis jetzt!“ veranstalteten sie eine politische Mittagspause.

„Die Kolleginnen und Kollegen in Freiberg haben heute stellvertretend für 2,4 Millionen Beschäftigte ein klares Zeichen in Richtung Bundesregierung gesendet: Die Zeit des Zauderns ist vorbei – Handeln ist jetzt gefragt“, sagte IGBCE Bezirksleiter Philipp Zirzow im Anschluss an die Aktion.

„Ohne eine Entlastung bei den Strompreisen droht ein Aderlass bei den energieintensiven Industrien – und damit unserer Region schmerzliche Verluste bei Arbeitsplätzen, Wertschöpfung und Steuereinnahmen. Daran kann niemand Interesse haben – auch die Bundesregierung nicht.“ Notwendig sei jetzt, dass die Standorte in die klimagerechte Transformation und die Modernisierung investieren. Dafür brauche man aber internationale wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen.

Die energieintensiven Industrien, zu denen auch beispielsweise die Unternehmen Siltronic AG, Wacker Chemie und die Papierindustrie zählt, leiden seit Jahren unter überhöhten Strompreisen. Mit dem Krieg in der Ukraine hat sich die Lage nochmals zugespitzt. Die Unternehmen zahlen für ihren Strom hierzulande ein Vielfaches dessen, was beispielsweise in Frankreich, den USA oder China aufgerufen wird.

Die IGBCE fordert einen bis 2030 befristeten Preisdeckel für Strom, den größten Kostenblock für energieintensive Unternehmen. Sie hat sich dazu in der „Allianz pro Brückenstrompreis“ mit DGB, IG Metall und diversen Branchenverbänden zusammengeschlossen und unterstützt die Initiative der Bundesländer, die sie einhellig ebenfalls für eine Strompreisentlastung aussprechen.

Zitate:

Göran Gust Betriebsratsvorsitzender Wacker Chemie AG

„Die Grundlage der Energiewende u.a. durch Nutzung der Solarenergie wird entscheidend bei Wacker hergestellt – Polysilicium für die Module. Dieser Prozess ist extrem energieintensiv – 4 TW/h Stromverbrauch bei Wacker! Wir sind aber auch bedeutend klimafreundlicher in der Herstellung – ca. 3 Millionen Tonnen CO2 weniger als bei derselben Menge in China.

Deshalb muss die Herstellung in Deutschland mit einem temporären Brückenstrompreis gesichert werden. Ebenso muss die komplette Wertschöpfungskette für Solarmodule wieder in Europa forciert werden. Dafür stehen unter anderen die gut 1.500 Beschäftigten am Wacker Standort in Nünchritz“

Mario Dietze Betriebsratsvorsitzender Siltronic AG; Standort Freiberg

„Zeitlich befristet muss eine Brücke beim Strompreis gebaut werden, um in der aktuellen Phase hoher und volatiler Strompreise unsere Produkte ohne Wettbewerbsnachteile auf dem globalen Markt und somit an die Kunden zu bringen. Wir alle wissen, dass der asiatische Raum bei der Herstellung von Halbleitern stark subventioniert wird. An die Politik gerichtet: Lasst die Wettbewerbsnachteile in Deutschland durch hohe Energiepreise nicht größer werden und eine Abwanderung von energieintensiven Industrien verhindern! In der Konsequenz geht es um die Arbeitsplätze der Kolleginnen und Kollegen bei Siltronic und den Partnerfirmen!“

Ralf Hron, Regionsgeschäftsführer DGB-Region Südwestsachsen

"Die Preise für Energie dürfen nicht die industrielle Basis zerstören. Es ist sicher sinnvoller Arbeit durch gezielte Überbrückungen zu erhalten, als später über den Verlust guter Beschäftigung zu trauern. Bezahlbarer Strom ist gerade in unserer, von industrieller Wertschöpfung geprägten Region, unabdingbar. Die IG BCE thematisiert den Brückenstrompreis zu Recht. Die Politik sollte hier zuhören."

Bernhard Herrmann, MdB (Bündnis 90/Die Grünen)

"Wir Bündnisgrünen stehen mit einem Brückenstrompreis an der Seite der Unternehmen und Belegschaften. In Parlamenten und mit unseren Beteiligungen in den Regierungen.

Lasst uns gemeinsam die Brückenpfeiler bauen. Dazu brauchen wir auch in unserer Region viel mehr erneuerbare Energien."

Stephanie Albrecht-Suliak, Landesbezirksleiterin IGBCE Nordost

"Stephanie Albrecht-Suliak, Landesbezirksleiterin IGBCE Nordost appelliert vor den abschließenden Beratungen über den Bundeshaushalt 2024 an die Bundesregierung: „Für eine gute Zukunft sind Unternehmen und Beschäftigte in den energieintensiven Industrien auf den Brückenstrompreis angewiesen. Die seit Monaten ergebnislosen Debatten in Berlin sind eine Frechheit. Hier in Freiberg wurde heute einmal mehr deutlich: Es brodelt und brodelt und schwerwiegende Folgen für unsere Branchen sind bereits zu spüren. Wir brauchen jetzt eine mutige Entscheidung und endlich Planungssicherheit, damit die notwendigen Investitionen Richtung Klimaneutralität, Standort- und Beschäftigungserhalt weiterhin in Sachsen und in Deutschland getätigt werden.“

Ansprechpartner für die Presse und Ansprechperson für Rückfragen:

Philipp Zirzow, IGBCE Bezirksleiter Dresden Chemnitz +49173 60 80 763

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Verantwortlich: Philipp Zirzow, Bezirksleiter
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Telefon: +49 351 86 76 50
Telefax: +49 351 86 76 530
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Internet:  IG BCE Bezirk Dresden-Chemnitz
 
Über uns:
Der IGBCE Bezirk Dresden-Chemnitz organisiert ca. 180 Betriebe und hat rund 15.500 Mitglieder. Regional sind wir für unsere Branchen in Sachsen abzüglich dem Großraum Leipzig und der Niederlausitz zuständig. 

Die IG BCE ist mit rund 600.000 Mitgliedern die drittgrößte Gewerkschaft im Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB). Unsere Branchen sind Bergbau, Chemie, Energie, Erdöl, Erdgas, Glas, Kautschuk, Keramik, Kunststoffe, nichtmetallische Werkstoffe, Leder, Papier, Umwelt, Wasser und Ver- und Entsorgungsbetriebe. Vorsitzender seit 2009 ist Michael Vassiliadis.

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