Tarifrunde Chemie: „Wir wollen keine leeren Teller!“ - BASF-Beschäftigte aus Schwarzheide erhöhen den Druck auf die Arbeitgeber.
Tarifrunde Chemie:
„Wir wollen keine leeren Teller!“
BASF-Beschäftigte aus Schwarzheide erhöhen den Druck auf die Arbeitgeber.
Rund 250 Beschäftigte haben im Laufe der Mittagszeit am Mittwoch, den 19. Juni, zum Chemie-Aktionstag bei der BASF in Schwarzheide mit einer Tarifaktion den Druck in den laufenden Chemie-Verhandlungen erhöht. Dazu aufgerufen hatte die Chemie-Gewerkschaft IGBCE. Mit Pfeifen, Fahnen und Sprechchören stellten sich die Beschäftigten lautstark hinter die Tarifforderungen. Und sie machten klar, dass sie endlich Bewegung von der Arbeitgeberseite erwarten.
Rund um die bundesweiten Aktionstage am 18. und 19. Juni fanden im gesamten Land dutzende Aktionen statt, mit denen die Chemie-Beschäftigten ihren Forderungen in den Tarifverhandlungen in der chemisch-pharmazeutischen Industrie Nachdruck verleihen, von Kundgebungen, über Verteilaktionen und politische Mittagspausen bis hin zum Torwand-Schießen. Bei der BASF standen eine Suppenverteil-Aktion im Mittelpunkt. Motto: „Der Arbeitgeber bietet uns nur leere Teller, die IGBCE überbrückt die Zeit bis zum Abschluss erstmal mit einer Suppe“ und einer Tauzieh-Aktion. Denn der Geduldsfaden der Beschäftigten reißt!
Denn auch in der zweiten Runde der Chemie-Tarifverhandlungen Anfang Mai konnten sich IGBCE und Arbeitgeber nicht auf ein Ergebnis für die 585.000 Beschäftigten in der chemischen Industrie einigen. Die IGBCE fordert für die Beschäftigten der Branche eine Einkommenserhöhung von sieben Prozent, tarifliche Regelungen für Wertschätzung und Besserstellung von Gewerkschaftsmitgliedern sowie eine Modernisierung des Bundesentgelttarifvertrags.
Enrico Symanzig, Mitglied der Tarifkommission und Betriebsratsvorsitzender am Standort Schwarzheide betont: „Mit ihrem Einsatz haben die Beschäftigten heute ein klares Signal und eine unmissverständliche Botschaft gesendet: Ihr Geduldsfaden ist kurz vor dem Zerreißen. Sie erwarten, dass die Arbeitgeber sich in der dritten Bundesverhandlung bewegen und ein substanzielles Angebot auf den Tisch legen.“ Neben der Erhöhung ihrer Einkommen müsse dieses Angebot zwingend einen Vorteil für Mitglieder der IGBCE beinhalten, so auch Matthias Becker, Vorsitzender der BASF-Vertrauensleute Schwarzheide „Unsere Mitglieder wollen endlich die Besserstellung und Wertschätzung dafür haben, dass sie ihren gewerkschaftlichen Beitrag leisten und diese Tarifverhandlungen überhaupt erst möglich machen. Wir wollen das im Übrigen auch, damit eine Sozialpartnerschaft auf Augenhöhe zukünftig weiter funktioniert.“
„Unsere Leute haben heute klar gezeigt, um was es jetzt geht“, macht Reni Richter, Bezirksleiterin der IGBCE im Bezirk Lausitz deutlich: „Wir wollen keine leeren Teller! Unsere Mitglieder haben ein faires und wertschätzendes Angebot verdient.“
Am 26. und 27. Juni gehen die Chemie-Verhandlungen in Bad Breisig bei Bonn in die dritte Bundesrunde.
Für Rückfragen:
Anis Ben-Rhouma, stellvertretender Bezirksleiter IGBCE Lausitz
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Über uns:
Der Bezirk Lausitz der IGBCE erstreckt sich geografisch vom brandenburgischen Lübben im Spreewald über die Lausitz bis nach Guben im Norden, Falkenberg im Osten und Görlitz im Süden an der polnischen Grenze. Seit jeher hat die Energiegewinnung in der Lausitz Tradition. Unsere Beschäftigten im Bergbau und der Energiegewinnung, insbesondere beim Bergbau- und Kraftwerksbetreiber LEAG sind daher heute in hohem Maße vom politischen Strukturwandel und dem Kohleausstieg betroffen. Ein weiterer Schwerpunkt ist die chemische Industrie am Standort in Schwarzheide. Darüber hinaus betreuen wir knapp 80 Betriebe aus verschiedensten Bereichen wie beispielsweise der Papier-, Glas-, Kunststoff- und Keramikindustrie. Bezirksleiterin ist Reni Richter. Als einer von fünf Bezirken gehört der Bezirk Lausitz zum Landesbezirk Nordost.