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Faire Löhne und gute Rente: Heil und IGBCE betonen die Wichtigkeit von Industrie und Arbeitnehmern

Faire Löhne und gute Rente: Heil und IGBCE betonen die Wichtigkeit von Industrie und Arbeitnehmern
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Ludwigshafen. Faire Löhne, gute Rente – wie kann das gelingen? Bundesminister für Arbeit und Soziales Hubertus Heil (SPD) folgte der Einladung der IGBCE nach Ludwigshafen und diskutierte mit den Anwesenden die wichtigen Themen, die Deutschland aktuell bewegen: Industrie modernisieren, Industrie erhalten und gleichzeitig faire Löhne, gute Rente und auslastende Arbeit. So kann der Wandel gelingen.

Faire Löhne, gute Rente – wie kann das gelingen?

Mit starker Industrie und engagierten Mitarbeitern den Wandel meistern

Ludwigshafen. Hoher Besuch am Dienstag, 14. Januar 2025, im Pfalzbau. Trotz vollem Terminkalender ließ es sich Bundesminister für Arbeit und Soziales, Hubertus Heil (SPD), nicht nehmen nach Ludwigshafen zu kommen. Dementsprechend groß war das Interesse, über 100 IGBCE-Mitglieder sind der Einladung der IGBCE Bezirk Ludwigshafen gefolgt, die die Veranstaltung organisierte. Das Thema an diesem Abend: Faire Löhne und eine gute Rente, wie kann das gelingen? Das wurde ein abendfüllendes Thema.

„Die Industriegewerkschaften wie die IGBCE, sind das beste Mittel, um für gute Löhne, Renten und Tarife zu kämpfen! Und die SPD möchte, dass starke Schultern mehr tragen als schwache“, sagte Christian Schreider, Abgeordneter des Bundestags für die Vorderpfalz bei der Eröffnung. Zur Talkrunde auf der Bühne, die mit Kartons und Klebeband das Gefühl Baustelle und gleichzeitig aber auch Aufbruch verkörperte, waren der Bundesminister für Arbeit und Soziales, Hubertus Heil (SPD), Francesco Grioli, geschäftsführender Hauptvorstand der IGBCE, Timo Münch, Betriebsrat der BASF SE und Gunther Kollmuß, Bezirksleiter IGBCE Ludwigshafen.

Hubertus Heil freute sich wieder in Ludwigshafen zu sein, begrüßte die Gäste mit einem freundlichen „Moin“ – als Norddeutscher darf er das. Die Pfalz sei ein Stück Heimat, er freue sich immer, hierher zu kommen. „Deutschland war einst für beste Produkte und Dienstleistungen weltweit bekannt. Das ist jetzt die Herausforderung, denn andere versuchen uns den Schneid abzukaufen. Hier sollte man nicht nur an China denken, auch an die USA“, eröffnet Hubertus Heil mit einem weltweiten Blick. Handelsbarrieren werden für Deutschland eine zentrale Herausforderung und Deutschland braucht offene Märkte, denn „wir können nicht nur von uns selbst leben, wir brauchen den Export“. Um auf dem globalen Markt zu bestehen, bedarf es Veränderungen. Wettbewerbsfähige Energiepreise ist eines der wichtigsten Themen für das produzierende Gewerbe. Ebenso gehört Investition dazu und eine bessere Infrastruktur. Die marode Infrastruktur in Deutschland ist eine Bremse, es wurde schlichtweg zu wenig investiert. Hubertus Heil verdeutlicht aber, dass Investitionen nur die eine Seite der Medaille sind, denn das Verteilen der Gelder nach dem Gießkannenprinzip erreiche nicht die Richtigen. „Wir wollen einen Bonus für `Made in Germany`, gezieltes Investieren, statt großzügig verteilen“.

Industrielle Basis ist Grundlage für Wohlstand

„Wie geht es mit der BASF weiter? Die Menschen hier, wie auch in Wolfsburg, haben echte Sorgen und Ängste“, weiß Hubertus Heil. „Die industrielle Basis ist Grundlage für unseren Wohlstand. Der Wandel kann nur dauerhaft gelingen, wenn es einen Interessensausgleich gibt“. Politik muss zuhören, verstehen, Politik muss die Rahmenbedingungen schaffen. Dazu gehören gute Standortbedingungen und Wettbewerbsfähigkeit. Und gleichzeitig müssen für Beschäftigte faire Löhne mit festen Tarifverträgen und eine gute Rente geschaffen werden. Familie und Beruf vereinbaren, hier neue Wege und Ansätze gehen, das sind die Ziele. „Arbeitnehmer:innen sind keine Kostenstellen mit Uhren“. Hubertus Heil weiß, die Politik ist gefragt die Standortbedingungen zu schaffen, er weiß aber auch, dass nur dank starker Betriebsräte und Gewerkschaften gute Arbeit fair bezahlt wird. „Wir müssen lernen Kompromisse zu machen und in solchen Zeiten ist Kompromiss kein Schimpfwort“. Kompromisse muss es auch bei der Rente geben. Diejenigen, die viele Jahre gearbeitet haben, haben sich ihre Rente verdient. „Wir wollen die Rente dauerhaft sichern, wir wollen, dass alle Generationen sich darauf verlassen können. Das Rentenniveau darf nicht sinken und das Rentenalter darf nicht hochgesetzt werden, das entspricht nicht der Realität. Wer 45 Jahre einbezahlt und hart gearbeitet hat, der muss abschlagsfrei in Rente gehen können“, zeigte sich Hubertus Heil kämpferisch und bekam dafür Applaus von den Anwesenden.

IGBCE ist die Stimme der Industrie

Francesco Grioli, geschäftsführender Hauptvorstand der IGBCE, dankte nicht nur Hubertus Heil für sein Kommen. „Danke, dass wir vor der Wahl in den Dialog gehen können“. Er schaue normalerweise positiv in die Zukunft, aber das, was er im Moment hört, wie die Stimmungslage in den Betrieben ist, das habe er noch nicht erlebt. Große Verunsicherung mache sich breit. „Wir versuchen auch mit den Betriebsräten Sicherheit zu geben“, betont Grioli, aber ganz klar: Ohne Tarifverträge, Lohnvereinbarungen und sicherer Arbeit, wird die Verunsicherung bleiben. Die IGBCE setze sich ein, so habe man den Demographie-Vertrag abgeschlossen. „Wir sind in die Pflegezusatzversicherung eingestiegen, um unseren Beitrag zu leisten. Die Aufgabe der neuen Bundesregierung wird es sein, die Rahmenbedingungen zu schaffen, damit wir unseren Beitrag auch leisten können“, so Grioli weiter.

„Wir müssen fairen Wettbewerb schaffen und die Preisspirale stoppen, sonst verlieren wir“, mahnt er. Die fehlende Planungssicherheit bei den Energiekosten machen Investitionen schwierig. So werden gewisse Investitionsflüsse ins Ausland verlagert. „Wir brauchen wieder Innovationskraft und müssen das, was wir gut können, auch hier wieder produzieren können“. Die Unternehmen, gerade die, die am Anfang der Wertschöpfungskette stehen, seien unter Druck, das führe zum Nachteil für das ganze System. Aber Grioli sprach nicht nur über Sorgen und Nöte: „Wir brauchen eine politische Stabilität: Gute Arbeit ist sichere Arbeit und wir müssen daran arbeiten, dass industrielle Fundament zu festigen, dazu bedarf es Politiker, die zuhören und mit anpacken“.

Im Anschluss an die Reden, konnten die Zuhörer ihre Fragen an Hubertus Heil und die anderen Talkgäste stellen. Gute Ideen und Fragen kamen aus dem Publikum. Rente, Betriebsrente, Steuern, aber auch Fachkräftemangel wurden diskutiert. Die Vorbereitung der Jugendlichen auf das Berufsleben war ebenfalls ein wichtiger Beitrag, denn gerade Schulausfälle und mangelnder Unterricht mache eine qualifizierte Ausbildung schwierig. Die IGBCE möchte im Wahlkampf Druck machen, möchte den Parteien zeigen, wie es um die Industrie steht. Denn: Die Modernisierung der Industrie mit all ihren Facetten muss in der politischen Agenda, egal welcher demokratischen Partei, ganz oben stehen. Nur wer gesehen wird, kann gehört werden, dafür steht die IGBCE.

Für die IGBCE - Gisela Böhmer

IGBCE Ludwigshafen
Verantwortlich: Gunther Kollmuß, Bezirksleiter
Rathausplatz 10+12, Rheincenter, 67059 Ludwigshafen
Telefon: +49 621 52 04 70
Telefax: +49 621 52 04 72 6
E-Mail:  bezirk.ludwigshafen@igbce.de
Internet:  IG-BCE-Bezirk Ludwigshafen (igbce.de)

Über uns:

In 56 Betrieben der Branchen Chemie, Papier, Glas und Kunststoff hat der IGBCE-Bezirk Ludwigshafen in der Vorderpfalz zwischen Frankenthal, Neustadt und Landau rund 35.000 Mitglieder. Egal ob individuelle rechtliche Beratung und Vertretung, die Begleitung betrieblicher Gremien wie Betriebsräte und Schwerbehindertenvertretungen oder die aktive Unterstützung unserer Vertrauensleute – wir sind aktive Vertreter*innen unserer Mitglieder. Bezirksleiter ist Gunther Kollmuß. Als einer von vier Bezirken gehört der Bezirk Ludwigshafen zum Landesbezirk Rheinland-Pfalz/ Saarland.

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