Prognose zur globalen Klimapolitik: Das 'deutlich unter 2 °C'-Klimaziel des Pariser Abkommens wird erreicht
Berlin (ots)
Im Rahmen der momentan laufenden New Yorker Climate Week stellt die 'Inevitable Policy Response'-Initiative (IPR), ein Konsortium für Prognosen zum Klimawandel, eine neue Prognose zur Klimaerwärmung vor. Sie kommt zu dem Schluss, dass das Ziel des Pariser Klimaabkommens, den Temperaturanstieg auf 'deutlich unter 2 °C' zu begrenzen, erreicht wird. Der Prognose zufolge wird die Erwärmung in den 2030er-Jahren die Marke von 1,5 °C überschreiten, ihren Höchststand aber um 2050 mit 1,8 °C über dem vorindustriellen Niveau erreichen.
Das von IPR prognostizierte Szenario unterscheidet sich konzeptionell von anderen wie etwa der IEA oder des IPCC und ist als "bottom-up"-Ansatz aufgebaut. Statt zu untersuchen, was passieren müsste, um eine bestimmte Temperatur zu erreichen o. ä., stützt sich die Prognose von IPR auf 300 klimapolitische Maßnahmen, die in den wichtigsten großen 21 Volkswirtschaften (zusammen verantwortlich für 74 % der weltweiten CO2-Emissionen) bis 2050 umgesetzt werden sollen. Sie hat untersucht, welchen Effekt diese Maßnahmen (etwa im Bereich fossiler und regenerativer Energien, Verkehr, Landwirtschaft, CO2-Abscheidung aus der Atmosphäre etc.) auf die Treibhausgasemissionen und damit auf die weitere Entwicklung der Klimaerwärmung haben.
Einige der wichtigsten Ergebnisse der Untersuchung sind:
- Bis 2050 werden mehr als 20 % der Treibhausgasemissionen vor allem mit Rind- und Lammfleisch zusammenhängen, obwohl dies nur etwa 10 % der Nahrungsaufnahme ausmacht.
- Der Anteil der erneuerbaren Energien an der weltweiten Stromerzeugung wird im Jahr 2050 bei 85 % liegen.
- Die fortgeschrittenen Volkswirtschaften werden bis 2050 nahezu Netto-Null-Emissionen erreichen, während die Schwellen- und Entwicklungsländer zu dem Zeitpunkt weiterhin etwa 9 Gt CO2 emittieren werden.
- Europa und China werden den Verkauf von Autos und Lieferwagen, die CO2-Emissionen verursachen, bis 2035 einstellen. Die USA und Indien werden bis 2040 folgen.
Jakob Thomä, Projektleiter bei Inevitable Policy Response, zur aktuellen Prognose:
"Es ist zwar noch eine weite Strecke bis zu den Paris-Zielen, aber wir sind auf einem guten Weg. Die pessimistische Einschätzung, dass das Ziel von 1,5 °C verfehlt wird, sollte nicht die Tatsache überschatten, dass die Intensivierung der politischen Maßnahmen während der vergangenen zwei Jahre das entscheidende Klimaergebnis von 1,8 °C Erwärmung immer wahrscheinlicher macht.
Es gibt keinen Grund zur Selbstzufriedenheit. Aber vielleicht ist es trotz der zunehmenden Erkenntnisse über das systemische Risiko, das mit der Überschreitung von 1,5 °C einhergeht, Zeit für etwas Optimismus im Vergleich zu früheren Temperaturprognosen."
Über IPR: IPR wurde 2018 von der Investoreninitiative Principles for Responsible Investment (PRI) mit dem Ziel in Auftrag gegeben, institutionelle Anleger auf die Portfoliorisiken und -chancen vorzubereiten, die mit einer prognostizierten Beschleunigung der politischen Maßnahmen zum Klimawandel verbunden sind. Um Märkte und Investoren zu unterstützen, erstellt das IPR detaillierte Modelle zu Auswirkungen prognostizierter Maßnahmen auf das Energiesystem, das Nahrungsmittel- und Landnutzungssystem und die Realwirtschaft.
Weitere Informationen und Ergebnisse zur Klimaprognose finden Sie in der vollständigen Pressemittilung, die Sie hier herunterladen können: Pressemitteilung
Eine englischsprachige Präsentation können Sie hier herunterladen: Präsentation
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