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Wildtierverbot für Zirkusse gefordert: Ministerin Aigner unter Druck

Hamburg (ots)

Die internationale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN begrüßt den gestern von der grünen Bundestags-Fraktion eingebrachten Antrag für eine Positivliste zur Haltung von Zirkustieren. Wildtiere sollen demnach generell nicht mehr im Zirkus gehalten werden.

Aktuelle Vorfälle wie die Tötung eines Bären beim Zirkus Universal Renz oder gerichtlich bestätigte Haltungsdefizite im Zirkus Krone zeigen nur einen kleinen Teil des Elends; allein in Deutschland haben geschätzte 70 der 350 Zirkusse Wildtiere im Programm.

"Elefanten, Bären, Affen und andere Wildtiere haben im Zirkus nichts zu suchen - ihre Haltung ist Tierquälerei", sagt Thomas Pietsch, Wildtier-Experte bei VIER PFOTEN. Die Bundesländer fordern bereits seit 2003 ein Verbot von Wildtieren im Zirkus, doch das Verbraucherministerium blockiert, obwohl nur ein Verbot die Tiere wirksam schützen kann. "Es ist bezeichnend, dass gerade die Länder ein Verbot unterstützen", so Pietsch. "Denn sie sind für den Vollzug des Tierschutzgesetzes zuständig und mit dem Elend der Zirkustiere in der Praxis konfrontiert".

Der Druck auf die zuständige Ministerin Ilse Aigner nimmt zu, endlich ein Wildtierverbot auf den Weg zu bringen. Und das nicht nur im Bundestag: Auf Nachfrage von VIER PFOTEN bestätigte eine große Mehrheit der Bundesländer, an der Verbotsforderung festzuhalten. Auch immer mehr Experten sprechen sich gegen die Haltung von Wildtieren in Zirkussen aus und fordern ein Haltungsverbot. Auch der kürzlich vorgelegte Bericht der Bundesregierung zur aktuellen Situation von Zirkustieren stellte die Abgeordneten im Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz nicht zufrieden. Nun steht das Thema erneut im Bundestag auf der Tagesordnung.

Besonders oft werden im Zirkus Elefanten, Löwen und Tiger gehalten. Aber auch Affen, Bären, Giraffen, Nashörner und Nilpferde fristen einen Großteil ihres Lebens in den kleinen Käfigwagen. Die Haltung ist völlig ungenügend, die Dressurmethoden fragwürdig und die Kunststücke widersprechen oftmals dem natürlichen Verhalten der Tiere. Ständige Ortswechsel, lange Transportzeiten und der Lärm setzen die Tiere großem Stress aus. Viele Zirkustiere zeigen deshalb Verhaltensstörungen und leiden unter schweren Krankheiten.

Andere EU-Länder haben die Haltung von Wildtieren im Zirkus bereits verboten oder eingeschränkt, wie etwa Österreich, Bulgarien, Ungarn, Schweden und Dänemark. "Diese Beispiele zeigen, dass nur ein Haltungsverbot das Leid der Tiere beenden kann", so Thomas Pietsch. "Es ist höchste Zeit, dass Deutschland nachzieht".

Informationen und aktuelles Bildmaterial bei VIER PFOTEN:

Thomas Pietsch
Wildtier-Experte
Tel: 040-399 249 30

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