Vier Pfoten - Stiftung für Tierschutz
Große Mehrheit der Bundesbürger gegen "möblierte" Käfige für
Legehennen!
Niedersachsen will zusammen mit einigen anderen
Bundesländern den klaren Willen seiner Bevölkerung ignorieren!
Hamburg (ots)
Vier von fünf Bundesbürgern befürworten laut einer aktuellen EMNID-Umfrage im Auftrag der internationalen Tierschutzorganisation VIER PFOTEN die endgültige Abschaffung aller Käfigsysteme in Deutschland und die ausschließliche Haltung von Legehennen in Boden und Freilandhaltung oder Volieren.
Vor allem in Niedersachsen, wo mehr als 14 Millionen Legehennen gehalten werden, wird das Verlangen der Bevölkerung, alle Formen dieser tierquälerischen Haltungsform endlich zu verbieten, von der Politik abgetan. Die Landesregierung will dem Gesetzesentwurf bei der anstehenden Bundesratsentscheidung bisher nicht zustimmen und ignoriert so das klare Votum der niedersächsischen Bevölkerung. Diese Haltung lässt vermuten, dass die entscheidenden Landespolitiker lieber der Lobby der Eierproduzenten nachgeben, als dem Willen ihrer Bevölkerung zu entsprechen, die mehr Tierschutz in Deutschlands Hühnerställe bringen will. Weniger als 5 % der Befragten unterstützen die Einführung sogenannter "möblierter" Käfige, während sich 83 % für den Entwurf des Verbraucherschutzministeriums zur Legehennenhaltung aussprechen, der bis 2012 die Abschaffung aller Hennenkäfige vorsieht. Zu diesem Ergebnis kam eine repräsentative Umfrage, die im August 2001 von dem Meinungsforschungsinstitut TNS EMNID im Auftrag von VIER PFOTEN durchgeführt wurde.
"Das Ergebnis unterstreicht die Forderung des VIER PFOTEN e.V. in Deutschland alle Formen der tierquälerischen Käfighaltung so schnell wie möglich zu beenden. Ein Mehr an Platz von der Größe einer Postkarte und eine Alibiausstattung aus Sandbad, Nest und Sitzstange können die Qualen der Legehennen nicht beheben. Wesentliche Bedürfnisse der Tiere, wie sich umzudrehen oder auch nur ein einziges Mal im Leben die Flügel zu schlagen, werden auch in "möblierten" Käfigen nicht befriedigt. Wir sind sicher, dass sich diese Menschen auch an der Ladentheke für Eier aus alternativer, deutscher Produktion entscheiden werden. Voraussetzung ist allerdings eine verbindliche Kennzeichnungspflicht für Eier- und Eiprodukte aus Käfighaltung" kommentiert Landwirtschaftsexperte Thomas Pietsch das Umfrageergebnis.
Die europäische Richtlinie zum Schutz von Legehennen erlaubt den Mitgliedsstaaten ausdrücklich mit nationalen Regelungen über die EU-Mindeststandards hinauszugehen. Da sie bis zum Jahresende in deutsches Recht umgesetzt werden muss, haben die Ländervertreter in Kürze Gelegenheit Deutschland zu einer Vorreiterrolle beim Schutz der Legehennen zu verhelfen. Am 19. Oktober wird der Bundesrat über den Gesetzesentwurf des BMVEL entscheiden. Damit bietet sich die einmalige Chance das klare NEIN der Bundesbürger zu jeder Art von Käfighaltung umzusetzen. Länder wie Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern oder Thüringen, die ein Käfigverbot bisher ablehnen und damit gegen die Meinung ihrer Bevölkerung stimmen, fordert der VIER PFOTEN e.V. eindringlich auf, dem Willen der Menschen in ihrem Land zu entsprechen.
Die bisherige Legehennenverordnung wurde 1999 vom Bundesverfassungsgericht für nichtig erklärt, weil die Haltungsbedingungen gegen das Deutsche Tierschutzgesetz verstoßen. Das Gericht fordert eine Unterbringung, die alle Verhaltensbedürfnisse der Tiere berücksichtigt. Dies kann offensichtlich auch durch den Vorschlag von Niedersachsen, möblierte Käfige einzuführen, nicht erfüllt werden. Deshalb begrüßt der VIER PFOTEN e.V. den Entwurf der Bundesregierung als einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung, weg von der tierquälerischen Käfighaltung.
Die Ergebnisse der TNS EMNID Studie können bei den VIER PFOTEN angefordert werden.
Weitere Informationen bei VIER PFOTEN: Landwirtschaftsexperte Thomas Pietsch Telefon: 040-399 249-70 oder 0171-4910784
Umfrage, Fotos und Klammermaterial: Britta Borisov Telefon: 040-399 249-35
Original content of: Vier Pfoten - Stiftung für Tierschutz, transmitted by news aktuell