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Bundesrat will strengere Haltungsbedingungen in der Pelztierzucht / VIER PFOTEN begrüßt Beschlusslage als wichtigen Fortschritt

Berlin/Hamburg (ots)

Der Bundesrat hat heute Mittag eine
Empfehlung an die Bundesregierung beschlossen, die Haltungsrichtlinie
für die Pelztierzucht schärfer zu fassen.  Ein Antrag des
schleswig-holsteinischen Umweltministers Klaus Müller, die
Pelztierzucht ganz zu verbieten, erhielt nur eine Stimme weniger. "Im
Sinne des Tierschutzes ist diese Entscheidung ein Schritt in die
richtige Richtung", sagt Anette Nomann, Pelztierexpertin der
Tierschutzorganisation VIER PFOTEN. "Es liegt jetzt in der
Verantwortung der Bundesregierung, ein komplettes Verbot zu prüfen
und zumindest die Bedingungen für eine artgerechte Haltung in eine
rechtsverbindliche Form zu gießen."
Die Entscheidung wurde VIER PFOTEN von Umweltminister Müller
persönlich überbracht. VIER PFOTEN hatte seit dem Morgen vor dem
Bundesratsgebäude in Berlin für ein konsequentes Verbot der
Pelztierzucht demonstriert. Die Tierschützer hatten ein über 100
Meter langes Banner mit mehreren Tausend Unterschriften gegen die
Pelztierzucht entrollt und Poster mit den Portraits bundesweit
bekannter Unterstützer gezeigt. Auf die qualvollen
Haltungsbedingungen in den Pelztierfarmen verwies ein zwei Meter
hoher Käfig mit Aktivisten im Nerzkostüm.
Mit der Bundesratsentscheidung gerät die Pelztierindustrie weiter
unter Druck. So ist beispielsweise in Großbritannien ein Verbot der
Pelztierzucht bereits in Kraft, in den Niederlanden gibt es derzeit
intensive Bemühungen um ein nationales Verbot. Ein von VIER PFOTEN
vorgelegtes Rechtsgutachten weist nach, dass auch nach
bundesdeutschem Recht ein konsequentes Verbot möglich ist. Das
Gutachten wurde Bundesjustizministerin Herta Däubler-Gmelin heute
morgen persönlich übergeben.
In Deutschland gibt es noch rund 30 Pelztierzuchten. Nerze sind
die am häufigsten gehaltenen Pelztiere. Rund 300.000 Tiere pro Jahr
werden hierzulande für die Mode getötet. Mindestens 40 Tiere müssen
für einen einzigen Pelzmantel sterben. Erst vor zwei Wochen hatte
VIER PFOTEN vor einem Zuchtbetrieb in Melle bei Osnabrück protestiert
und die katastrophalen Haltungsbedingungen dokumentiert. Gegen die
Betreiber wie gegen alle anderen der Organisation bekannten
Nerzzuchten wurde Strafanzeige wegen Verstoßes gegen das
Tierschutzgesetz erstattet.
Grundlage der Bundesratsentscheidung war ein Verbotsantrag des
schleswig-holsteinischen Umweltministers Klaus Müller. Der Antrag war
zustande gekommen, nachdem VIER PFOTEN die Haltungsbedingungen in
einem Zuchtbetrieb in Maasholm aufgedeckt hatte, der daraufhin von
den zuständigen Behörden geschlossen wurde
Weitere Informationen erhalten Sie bei VIER PFOTEN:
Pelztierexperten Anette Nomann, 
Tel.: 0160-2687338, oder 
Robert Kleß, 
Tel.: 0151-12154657. Fotos und
Klammermaterial zur Pelztierzucht bei Beate Schüler, 
Tel.: 040/399249-30 oder 0170-5508261.

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