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Etappensieg auf dem Weg zu einem Deutschland ohne Pelzfarmen
Bundesrat entscheidet heute über Haltungsverordnung für Pelztiere

Hamburg/Berlin (ots)

Heute beschließt der Bundesrat eine
Haltungsverordnung für Pelztiere und entscheidet über Anträge von
Rheinland-Pfalz und Hessen für eine Verschärfung der geplanten
Standards. Es gilt als sicher, dass der derzeitige Entwurf angenommen
wird. "Die neue Verordnung ist ein Etappensieg für den Tierschutz",
erklärt Dr. Marlene Wartenberg, Geschäftsführerin von VIER PFOTEN.
"Denn in Deutschland wird die tierquälerische Haltung von Pelztieren
in Zukunft erheblich schwieriger."
Der Verordnungsentwurf schreibt nach fünf Jahren für alle
Pelztiere größere Käfige vor. Nach zehn Jahren sollen für Nerze und
Sumpfbiber Schwimmbecken von einem Quadratmeter sowie
Grabemöglichkeiten für Füchse und ein Verbot reiner Drahtgitterböden
für alle Pelztiere umgesetzt werden. Kurzfristig müssen die Halter
Tunnelröhren einbauen und kleine Veränderungen vornehmen. Damit
bleiben die Vorgaben weit hinter den Standards fortschrittlicher
Länder, wie der Schweiz, zurück. "Ein Bundesrats-Beschluss aus 2001,
der artgerechte Haltungsbedingungen für die kaum domestizierten
Pelztiere fordert, wird mit der Verordnung nicht umgesetzt",
kritisiert Wartenberg.
"Wir setzen deshalb heute auf die Anträge von Hessen und
Rheinland-Pfalz, die trotz vorheriger Ablehnung im Agrarausschuss
noch einmal gestellt werden", sagt Wartenberg. Diese Länder wollen
eine Verkürzung der bis zu zehn Jahre währenden Übergangsfristen
erreichen. Nach einer repräsentativen Infratest-Umfrage vom September
2006 für VIER PFOTEN plädieren 87,9 Prozent der Bundesbürger dafür,
neue Vorgaben sofort oder spätestens nach drei Jahren umzusetzen.
"Die Bundesländer sind damit aufgefordert, kürzeren Übergangsfristen
zuzustimmen." Ein weiterer Antrag von Hessen fordert Gehegegrößen
nach dem Vorbild der Schweiz. Danach sollen beispielsweise Nerzkäfige
in Zukunft sechs anstatt drei Quadratmeter groß sein.
VIER PFOTEN setzt sich seit Jahren intensiv für ein Verbot der
Pelztierhaltung ein, denn tausendfache Tierqual für die Erzeugung von
Luxus- und Modeartikeln ist mit dem ethischen Tierschutz nicht
vereinbar. "Wir rechnen damit, dass die Verordnung in Deutschland
langfristig zu einem Ende der Pelztierzucht aus wirtschaftlichen
Gründen führen wird. Damit kommen wir dem Ziel eines Deutschlands
ohne Pelztierfarmen ein gutes Stück näher", so Wartenberg. "Mit der
jüngst erfolgten Auslistung von Pelzmode durch Branchengrößen wie
Kaufhof und Peek & Cloppenburg hat die Wirtschaft vorgelegt. Heute
sind die Bundesländer aufgefordert, in Sinne des Tierschutzes und der
Menschen eine strenge Verordnung zu beschließen. Die
Staatszielbestimmung Tierschutz bindet alle Staatsorgane, deshalb
kann die Bevölkerung erwarten, dass der Bundesrat heute im Sinne des
Tierschutzes entscheidet."
Weitere Informationen sowie TV- und Fotomaterial erhalten Sie bei
VIER PFOTEN:
Beate Schüler, Pressesprecherin, Tel: 040-399 249 -66 
oder 0170-5508261,  beate.schueler@vier-pfoten.de
Ansprechpartner vor dem Bundesrat: Thomas Pietsch, Wildtier-Experte,
Tel. 0171-4910784

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