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Integration von Beschäftigten mit Migrationshintergrund am Arbeitsplatz

Integration von Beschäftigten mit Migrationshintergrund am Arbeitsplatz
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Ein internationales Arbeitsschutzsymposium in Dresden hat gezeigt: Nicht nur die Sprachbarriere behindert die Vermittlung von Wissen über Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz an Menschen mit Migrationshintergrund. Auch kulturelle Aspekte spielen eine große Rolle.

IVSS: Kulturelle Vielfalt beim Arbeitsschutz berücksichtigen

In vielen Wirtschaftszweigen in Deutschland ist der demographische Wandel in vollem Gange. Nicht zuletzt im Gesundheitswesen und in der Verkehrsbranche füllen eingewanderte Menschen die Lücken, die das Ausscheiden der Boomer-Generation aus dem Arbeitsmarkt hinterlässt. Dieser Trend hat auch Auswirkungen auf die Vermittlung von Wissen zu Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.

Während eines Symposiums zum Thema „Kulturelle Vielfalt bei der Arbeit“ beleuchteten die Sektion für Prävention im Transportwesen und die Sektion für den Arbeitsschutz im Gesundheitswesen der Internationalen Vereinigung für Soziale Sicherheit (IVSS) die Auswirkungen von Einwanderung auf Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz. 130 Teilnehmende aus 16 Ländern waren im Mai in Dresden oder online dabei.

„Wer sich bei der sicheren und gesunden Integration von Fachkräften ausschließlich auf die Frage konzentriert, wie den Neuankömmlingen unsere Arbeitsschutzvorschriften zu vermitteln sind, der denkt zu kurz“, sagt Dr. Nadja Schilling, Generalsekretärin der mitveranstaltenden IVSS-Sektion für Prävention im Transportwesen. Stattdessen ginge es darum, auch kulturelle Hürden aus dem Weg zu räumen und ein gemeinsames Verständnis von Arbeitssicherheit zu schaffen.

Deutschland ist nicht das Traumziel

Besonders eindrucksvoll waren für die Teilnehmenden die Gesprächsrunden mit Menschen aus unterschiedlichen Ländern, unter anderem den Philippinen, Botswana, Mexiko oder Serbien. Aus Sicht der zugewanderten Arbeitskräfte ist die Auswanderung nach Deutschland nur eine von mehreren Möglichkeiten. Da Deutschland nicht selten als kalt, bürokratisch und ausländerfeindlich wahrgenommen wird, gilt es nicht immer als die attraktivste Option.

Für die zugewanderten Fachkräfte ist der Start in Deutschland nicht leicht. Sie haben mehr als nur ihre Aufgaben am neuen Arbeitsplatz zu bewältigen. Beispielsweise kämpfen sie mit Gefühlen des Verlusts – sei es von Familie, vertrauter Umgebung, bekannten Lebensmitteln oder sozialem Status. Schwierigkeiten mit der Bürokratie – beispielsweise bei der Umschreibung des Führerscheins – oder bei der Wohnungssuche kommen hinzu.

Unternehmen und Führungskräfte können viel tun

Damit zugewanderte Arbeitskräfte sicher arbeiten und gesund integriert werden können, ist Anstrengung von allen Beteiligten gefragt. Die neue Arbeitskraft muss sich mit der neuen Umgebung vertraut machen und die Sprache lernen. Auch die Unternehmen und ihre Führungskräfte müssen ihren Beitrag leisten:

  • Finanzielle und zeitliche Unterstützung des Sprachtrainings.
  • Wissen um kulturelle Eigenheiten der zugewanderten Arbeitskräfte.
  • Unterstützung bei der Bewältigung bürokratischer Hindernisse organisieren.
  • Mentoringprogramme organisieren. Erfahrene Mitarbeitende – optimalerweise aus dem gleichen Sprachraum – nehmen die neuen Kolleginnen und Kollegen an die Hand.

Kultursensible Unterweisung

Bei Unterweisungen sollten auch Werte und Fragen wie "Was bedeutet sicheres Arbeiten für Dich?" thematisiert werden. Eine offene und kultursensible Kommunikation ist hier entscheidend. Beispielsweise wird in manchen Kulturkreisen das gut gemeinte Angebot „Bei Fragen meldet Euch" eher als Aufforderung zum Geständnis einer Schwäche wahrgenommen, statt als Einladung zum Dialog.

Psychische Gesundheit

Die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden der Neuankömmlinge sind für eine gelungene Integration ebenso entscheidend. Nach einer anfänglichen Phase der Euphorie leiden viele eingewanderte Arbeitskräfte unter Einsamkeit und dem Gefühl, nicht wirklich dazuzugehören oder beruflich und sozial nicht voll anerkannt zu sein. Hier sind Rücksichtnahme, Fürsorge und Begleitung gefragt.

Über die BG Verkehr

Die BG Verkehr ist die gesetzliche Unfallversicherung für die Verkehrswirtschaft, Post-Logistik und Telekommunikation. Bei ihr sind rund 1,7 Millionen Menschen versichert. Sie berät in den mehr als 200.000 Mitgliedsunternehmen zur Prävention und sorgt nach Arbeitsunfällen und bei Berufskrankheiten für die Behandlung, Rehabilitation und Entschädigung ihrer Versicherten.

Über die IVSS (ISSA)

Die Internationale Vereinigung für Soziale Sicherheit ist die weltweit führende internationale Organisation für Institutionen, Regierungsstellen und Behörden, die sich mit der sozialen Sicherheit befassen. Die IVSS wurde 1927 unter Federführung der Internationalen Arbeitsorganisation gegründet und hat heute mehr als 320 Mitgliedsinstitutionen aus über 160 Ländern. Der Besondere Ausschuss für Prävention der IVSS besteht aus 14 internationalen Sektionen, darunter die Sektion für Prävention im Transportwesen.

Mit freundlichen Grüßen

Björn Helmke

BG Verkehr
Pressesprecher
Ottenser Hauptstraße 54
22765 Hamburg
Telefon: +49 40 3980-1155
Fax: +49 40 3980-1199
E-Mail:  bjoern.helmke@bg-verkehr.de
Internet:  www.bg-verkehr.de