bpa - Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V.
Pflegeassistenzausbildung: Kriechtempo statt Überholspur/bpa kritisiert Landesentscheidung gegen eine einjährige Assistenzausbildung in der Pflege
Leipzig (ots)
Weil in stationären Pflegeeinrichtungen künftig ein neues Personalbemessungssystem greift, muss in kurzer Zeit eine große Zahl zusätzlicher Assistenzkräfte ausgebildet werden. Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) kritisiert, dass der Freistaat Sachsen Pläne für die Einführung einer einjährigen Assistenzausbildung blockiert.
"Der Personalmangel in der Pflege sorgt längst dafür, dass Pflegebedürftige und ihre Familien keine ambulante Versorgung, keine Tagespflege oder keinen Heimplatz finden", sagt der sächsische bpa-Landesvorsitzende Igor Ratzenberger. "Die Pflegebedürftigen und deren Angehörige benötigen dringend mehr Menschen in der Pflege - und zwar am besten gestern."
In vielen anderen Bundesländern werden die dringend benötigten Assistenzkräfte deshalb in einjährigen Ausbildungen zu staatlich anerkannten Pflegehelfern in Pflegeheimen, Tagespflegen und ambulanten Diensten qualifiziert. In Sachsen soll es nur eine zweijährige Ausbildung geben.
"Die Bundesregierung und die Wissenschaft haben das neue Personalbemessungssystem zum Wohle der Pflegebedürftigen entwickelt und andere Länder wie Bayern tun längst alles, um möglichst viele Assistenzkräfte zu gewinnen", so Ratzenberger. Die sächsische Landesregierung hingegen gefährde die erfolgreiche Umsetzung des Personalbemessungssystems und damit einen qualifikationsorientierten Arbeitseinsatz sowie mehr Personal in vollstationären Pflegeeinrichtungen. Bei der Pflegeassistenzausbildung ist Sachsen im Kriechtempo unterwegs, statt auf der Überholspur."
Der Verband hatte sich im Landespflegeausschuss dafür stark gemacht, dass diese Ausbildung zumindest möglichst vielen Menschen offenstehen soll und wirbt auf mehreren Informationsveranstaltungen um zusätzliche Ausbildungsplätze.
Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) bildet mit mehr als 13.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen (davon über 800 in Sachsen) die größte Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe sowie der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind systemrelevanter Teil der Daseinsvorsorge. Als gutes Beispiel für Public-private-Partnership tragen die Mitglieder des bpa die Verantwortung für rund 395.000 Arbeitsplätze und circa 29.000 Ausbildungsplätze (siehe www.youngpropflege.de oder auch www.facebook.com/Youngpropflege). Die Investitionen in die soziale Infrastruktur liegen bei etwa 31 Milliarden Euro.
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Jacqueline Kallé, Leiterin der bpa-Landesgeschäftsstelle, Tel.: 0341/52 90 44 60, Mobil: 0162/134 13 56, www.bpa.de
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