Eine Vision wird Realität: Hamburg richtet die IGA 2013 aus!
Hamburg-Wilhelmsburg erhält 500.000sten Fielmann-Baum
Hamburg (ots)
Die Internationale Gartenbauausstellung (IGA) im Jahr 2013 wird von Hamburg ausgerichtet. Die Entscheidung für die Hansestadt wurde heute in Wilhelmsburg vom Präsidenten der Deutschen Bundesgartenschaugesellschaft (DBG), Karl Zwermann, im Beisein des ersten Bürgermeisters Ole von Beust, von Senator Peter Rehaag, Präses der Behörde für Umwelt und Gesundheit und dem Unternehmer Professor Günther Fielmann feierlich bekannt gegeben. Das Konzept mit seinem zukunftsweisenden Ansatz der sozialen Stadtteilentwicklung, das landschaftliche Potenzial Willhelmsburgs und die möglichen Synergieeffekte aus Olympia und IGA haben den Verwaltungsrat der DBG überzeugt. "Mit der Entscheidung für die IGA 2013 in Hamburg sehe ich eine riesige städtebauliche Chance. Die IGA kann wesentliche wirtschaftliche und soziale Impulse für die Entwicklung von Wilhelmsburg und Veddel geben und ein Schlüsselprojekt für das Leitbild "Metropole Hamburg - Wachsende Stadt" sein", betonte Umweltsenator Peter Rehaag anlässlich der Feierlichkeiten.
Professor Günther Fielmann gratuliert der Hansestadt zum Gewinn der Ausschreibung um die IGA 2013 mit einem ganz besonderen Geschenk. Der Gründer und Vorstandsvorsitzende der Fielmann AG stiftet Hamburg den 500.000sten Fielmann-Baum, eine 50jährige Sommerlinde. Gemeinsam mit dem ersten Bürgermeister von Beust, dem Senator Rehaag und dem Präsidenten der DBG Zwermann pflanzt der Augenoptiker und Öko-Bauer den Jubiläums-Baum am künftigen Eingang der IGA in Hamburg-Wilhelmsburg.
Die Stadt Hamburg wird in Kürze mit der Bundesgartenschaugesellschaft Verhandlungen über die Gründung und Aufgaben einer IGA-Durchführungsgesellschaft aufnehmen. Im nächsten Jahr werden die ersten Wettbewerbe für den IGA-Park durchgeführt. Neben den landschaftsplanerischen und gartenarchitektonischen wird es auch bauliche Wettbewerbe geben. Mit dem Bauen in Wilhelmsburg und Veddel kann dann im Jahre 2009 begonnen werden.
Anlässlich der positiven Entscheidung der DBG hier noch einmal das Hamburger IGA-Konzept: Moderne Gartenschauen gehen weit über klassische Blumenausstellungen hinaus. Auch in Hamburg sollen verstärkt die nachhaltig positiven Effekte neuer Grünräume und Grünverbindungen für Wohnen, Freizeit und Gewerbe genutzt werden.
Der Park als Inseloase
Das Herzstück der IGA wird der zentrale Park mit Landschafts- und Blumengärten, einem Erlebnis- und Sportbereich und den gärtnerischen Sonderschauen werden. Besonderes Gewicht soll dabei auf die Gestaltung der Nationengärten gelegt werden, die Bestandteil jeder IGA sind. Sie sollen die kulturelle Vielfalt Wilhelmsburgs und der Veddel aufgreifen und nach Möglichkeit alle hier ansässigen kulturellen Traditionen wieder spiegeln. Insgesamt sind rund 190 Hektar für die IGA geeignet und werden den Planungen der nächsten Jahre zugrunde gelegt. Das umzäunte Ausstellungsgelände wird rund 60 bis 70 Hektar umfassen. Der Haupteingangsbereich ist direkt an der S-Bahnstation Wilhelmsburg geplant. Zurzeit wird das Gebiet zum Teil als Park und Kleingartenanlage genutzt, zum Teil von nicht mehr genutzten Bahnflächen eingenommen. Die heutige Grünanlage bildet mit ihrem alten Baumbestand, vielen Bracks und Teichen eine ideale Grundlage für den zukünftigen Park. Mit der IGA sollen Angebote für Kinder und Jugendliche sowie neue attraktive Verbindungswege zu den Wohngebieten entstehen, um bestehende Defizite auszugleichen. Die Kleingärten sollen bis zur IGA gemeinsam mit den Pächtern und Vereinen zu einem Kleingartenpark weiterentwickelt werden, um während der IGA selbst beispielhaft zukunftsfähige Kleingartenanlagen präsentieren zu können.
Eine Insel entdeckt ihre Ufer
Wilhelmburg und die Veddel haben als Elbinseln inmitten der Stadt eine ganz besondere Lage mit zahlreichen Uferbereichen an Elbarmen, Kanälen und Hafenbecken. Diese Besonderheit wird bislang für Wohnen und Freizeit nur sehr wenig genutzt. Dort, wo nicht Betriebe oder Hafennutzung im Wege stehen, könnten wieder attraktive Zugänge zum Wasser geschaffen werden. Ein Park mit Uferpromenade an der Süderelbe oder ein Grünzug am Veringkanal mit dem Kulturzentrum Honigfabrik könnten die besondere Attraktivität des Stadtteils am Wasser vor Augen führen. Ein Biotopverbund, der vom IGA-Park entlang der Wasserläufe in die Landschaft führt, erschließt und bereichert die Natur auf der Elbinsel Wilhelmsburg.
Grün für ein attraktives Wohnumfeld
Wilhelmsburg ist ein grüner Stadtteil. Trotzdem bieten die Grün- und Freiflächen heute wenig für die Bewohnerinnen und Bewohner des Stadtteils. Laut IGA-Konzept sollen hier eine Reihe von dezentralen Projekten Abhilfe schaffen. So soll zum Beispiel das Rothenhäuser Feld und die Außenanlagen der sechziger Jahre Siedlungen in Wilhelmsburg-Mitte sowie des Wohngebietes Korallus-Viertels attraktiver gestaltet werden. Auf der Veddel sollen öffentliche Räume und Grünflächen aufgewertet und gleichzeitig ihre Verbindungsfunktion zwischen Wilhelmsburg und der Hafen-City gestärkt werden.
Die Tradition
Wilhelmsburg und die Veddel, das bedeutet einerseits traditionsreiches Gewerbegebiet, Arbeiterviertel und, als eine Hinterlassenschaft der Industriegesellschaft, der Müllberg Georgswerder. Der Berg soll im Rahmen der IGA ein weithin sichtbares Zeichen zu sehen sein: Ein Berg voll Blumen, mit einem Netz von Spazierwegen erschlossen und als Aussichtspunkt auf IGA und Hamburg genutzt. Wilhelmsburg bietet aber auch heute noch eine intakte Landwirtschaft im östlichen Marschgebiet. Im Zusammenhang mit der IGA sollen neue Verbindungswege vom zentralen IGA-Park in den Osten entstehen. Das bietet die Chance, diese typische Kulturlandschaft Wilhelmsburgs durch ein Angebot von Erlebnisspaziergängen in die IGA einzubeziehen.
Gewerbe und Grün - ein Gewerbegebiet der Zukunft
Unter dem Motto "Gewerbe und Grün" könnte auf den nördlichen ehemaligen Bahnflächen ein besonderes Gewerbegebiet entwickelt werden. Die Stadt will beispielhaft zeigen, wie unter Wahrung hoher ökologischer und ästhetischer Standards ein flächensparendes Bauen in Gewerbegebieten möglich ist. Ein solches Gebiet soll eine attraktive Adresse für Firmen in Wilhelmsburg werden und das Ziel der wachsenden Stadt unterstützen.
Kosten und Nutzen
Hamburg rechnet mit Bau- und Grunderwerbskosten in Höhe von rund 78 Millionen Euro. Die Einnahmeüberschüsse werden auf rund 14,6 Millionen und die Einnahmen aus Sponsoring und Partnerschaften mit der Wirtschaft auf rund 5,6 Millionen Euro geschätzt. Der Bund bezuschusst Gartenschauen außerdem mit zehn bis zwanzig Prozent der Kosten. Hinzu kommen mögliche Zuschüsse der EU. Hamburg wird sich um Bundes- und EU-Fördermittel bemühen und um die Bereitschaft privater Investoren, einzelne Projekte ganz oder teilweise zu finanzieren.
Historie
Gartenbauausstellungen haben in Deutschland seit über 150 Jahren Tradition und gelten als wichtigste Darstellungsform der Gartenbaukunst und des grünen Berufsstandes. Die Bundesrepublik Deutschland veranstaltet im Zweijahresrhythmus Bundesgartenschauen.
Daneben finden in den Ländern in unterschiedlichen Abständen Landesgartenschauen statt. Seit 1953 wird alle zehn Jahre anstelle einer Bundesgartenschau eine Internationale Gartenbauausstellung ausgerichtet. Hamburg blickt hier auf eine lange Tradition zurück. Die Hansestadt hat bereits in den Jahren 1953, 1963 und 1973 eine IGA ausgerichtet.
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