Plan International Deutschland e.V.
Plan kämpft gegen die weibliche Genitalverstümmelung "Gemeinden müssen gewaltsame Tradition aus Überzeugung beenden"
Hamburg (ots)
Plan International setzt sich massiv für die Beendigung der weiblichen Genitalverstümmelung ein. Zum internationalen Tag gegen Mädchenbeschneidung am 6. Februar ruft das Kinderhilfswerk zur Unterstützung seiner Arbeit gegen diese schwerwiegende Verletzung der Menschenrechte auf. Weltweit sind schätzungsweise 140 Millionen Frauen an den Genitalien beschnitten. Jährlich kommen etwa drei Millionen Mädchen dazu. Zusammen mit einheimischen Partnerorganisationen sensibilisiert Plan die Menschen vor Ort. Das Kinderhilfswerk schützt bedrohte Mädchen durch die Einführung von gewaltfreien Alternativritualen. Gemeinden werden über die Kinderrechte und die gesundheitlichen Folgen der Verstümmelung aufgeklärt, nicht beschnittene Mädchen durch Solidaritätsgruppen in ihrer Entscheidung gestärkt.
"Ich weiß immer dann, dass wir gute Arbeit geleistet haben, wenn eine Gemeinde sich aus freien Stücken und innerer Überzeugung heraus gegen die Genitalverstümmelung engagiert", sagt die Diplompsychologin und Plan-Beraterin Alice Behrendt. "Mit Druck oder Entzug von Hilfsgeldern bewirkt man nur, dass die Praktik im Verborgenen weitergeführt wird. Die Mädchen werden heimlich woanders hingebracht oder gleich nach ihrer Geburt beschnitten. Das kann für sie den Tod bedeuten. Eltern und Beschneiderinnen trauen sich aus Angst vor Bestrafungen im Falle von Komplikationen nicht, Hilfe zu holen."
Anlässlich des internationalen Tages gegen die Beschneidung von Mädchen hat Plan Material zum Thema zusammengestellt, das auf der Webseite der Organisation heruntergeladen werden kann. Interessierte finden dort ein ausführliches Interview mit der Diplompsychologin Alice Behrendt sowie den persönlichen Bericht von Rugiatu Turay, der Koordinatorin einer Plan-Partnerorganisation in Sierra Leone. Sie kämpft couragiert gegen die Genitalverstümmelung und betreut trotz Todesdrohungen Mädchen, die aus Angst vor einer Beschneidung davonlaufen.
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