Plan International Deutschland e.V.
Plan International fordert stärkeres Engagement bei Umsetzung der Millenniums-Ziele
Versprechen zur Armutsbekämpfung muss eingehalten werden
Hamburg (ots)
In Gesprächen mit Kindern hat das Hilfswerk Plan International sehr ernüchternde Tatsachen über die Umsetzung der vereinbarten Entwicklungsziele erfahren. Anlässlich des bevorstehenden Millennium+5-Gipfels sind die Aussagen in der Broschüre "Our future; our say" gesammelt und den Vereinten Nationen übergeben worden.
Während die Staats- und Regierungschefs die fünf Jahre zuvor beschlossenen Millennium Development Goals vom 14. bis 16. September in New York noch einmal überdenken, stirbt alle drei Sekunden ein Kind an den Folgen extremer Armut, mehr als 110 Millionen Kinder gehen nicht zur Schule. Selbst ein "weiter so" bei der Umsetzung der Ziele hätte zur Folge, dass sie erst in mehr als 100 Jahren verwirk-licht sind.
Die befragten Kinder sind enttäuscht über das bisher Erreichte. Sie wünschen, dass die Regierenden ihrer Verpflichtung nachkommen und endlich handeln. Marjan aus den Niederlanden meint: "Es gibt immer noch sehr viel Armut und zu wenig Wasser. Mädchen werden weiterhin benachteiligt. Bei so vielen Präsidenten und Ministern - warum steht nicht einer von ihnen auf und ergreift das Wort für uns? Mir als 16-jährigem Mädchen werden die Menschen nicht zuhören, aber wenn die Mächtigen sich erheben, ist die ganze Welt aufmerksam."
Plan International appelliert an die Staats- und Regierungschefs, die dringend notwendigen Entwicklungsmaßnahmen einzuleiten und sich dafür einzusetzen, dass die Millennium Development Goals auch auf globaler Ebene verbindlich festgelegt werden. Marianne M. Raven, Geschäftsführerin von Plan International Deutschland, betont: "Der jüngste Vorschlag der USA, die Vereinbarungen zur Armutsreduzierung zu kürzen, ist beschämend und riskant. Frieden und Sicherheit hierzulande hängen eng mit der Entwicklung von Wohlstand in der Welt zusammen, nicht zuletzt in den armen Staaten."
Der Gipfel bietet die einmalige Chance, sich für eine konsequente Bekämpfung der Armut und Unterentwicklung einzusetzen. Marianne M. Raven bittet, die Hoffnungen der Kinder nicht zu enttäuschen: "Die Millenniums-Ziele sind vor allem für die folgenden Generationen beschlossen worden. Es geht um das Überleben und die Zukunft unserer Kinder. Daher müssen die Regierenden ihnen zuhören, ihre Meinung ernst nehmen und einbeziehen. Wer könnte besser beurteilen, was zu einer positiven Entwicklung der Lebensbedingungen notwendig ist als die von Armut am stärksten Betroffenen, unsere Kinder."
Mit der Unterzeichnung der Millenniums-Erklärung im Jahr 2000 verpflichteten sich die 191 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen auf die vollständige Umsetzung von acht Entwicklungszielen. Danach sollen bis zum Jahr 2015 extreme Armut und Hunger beseitigt, die Kindersterblichkeit gesenkt, Grundschulausbildung für alle Kinder gewährleistet, Gleichstellung und größerer Einfluss der Frauen gefördert, die Gesundheit der Mütter verbessert, HIV/Aids, Malaria und andere Krankheiten bekämpft, eine nachhaltige Umwelt gewährleistet und eine globale Partnerschaft im Dienst der Entwicklung geschaffen werden.
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