Plan International Deutschland e.V.
AIDS on Stage - Jugendliche inszenieren Mankell
Ministerin Ulla Schmidt und Schauspielerin Marie-Luise Marjan verliehen Preise an Gewinner des Plan-Schulwettbewerbs
Berlin/Hamburg (ots)
Wie bekommt man AIDS? Was bedeutet es, mit der Immunschwäche zu leben? Diesen und weiteren Fragen gingen die Preisträger des Schulwettbewerbs "AIDS on Stage - Jugendliche inszenieren Mankell" in ihren Theaterstücken nach, die sie am Abend des 14. Februar 2006 im Berliner Maxim-Gorki-Theater einem begeisterten Publikum präsentierten. Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt, Dr. Werner Bauch, Vorstandsvorsitzender von Plan International Deutschland, und Schauspielerin Marie-Luise Marjan, Kuratoriumsmitglied des Kinderhilfswerks, zeichneten die Gewinner aus Wolfsburg, Neu Wulmstorf und Köln aus.
Plan Deutschland hatte den Schulwettbewerb initiiert. Dabei wurde das Kinderhilfswerk von Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt unterstützt: "Die Teilnehmer dieses Wettbewerbs haben sich intensiv mit dem Thema beschäftigt und mit ihren Aufführungen auch viele Menschen für die Gefahren einer HIV-Infektion sensibilisiert. Solange es keinen Impfstoff gegen das HIV-Virus gibt und AIDS nicht heilbar ist, dürfen wir nichts ungenutzt lassen, um uns und andere vor einer Ansteckung zu schützen. Aufklärung und Information sind die wirksamste Strategie im Kampf gegen AIDS."
Und Marie-Luise Marjan, Mitglied der Jury von AIDS on Stage, überreichte die Preise im Maxim-Gorki-Theater und appellierte an die Schüler: "Ihr seid alle Botschafter für die Arbeit von Plan." Dr. Werner Bauch, Vorstandsvorsitzender von Plan Deutschland, erklärte: "25 Jahre nach Entdeckung des HI-Virus ist AIDS in vielen Ländern ein gravierendes gesellschaftliches und ökonomisches Problem. Im südlichen Afrika zerstört die Krankheit Familien und hat die mittlere Generation fast vollständig ausgelöscht. Öfter als durch jede andere Todesursache verlieren Kinder durch AIDS gleich beide Elternteile. Um diesen Mädchen und Jungen medizinische Versorgung, Bildung und rechtlichen Schutz zu geben, hat Plan International besondere Hilfsprogramme geschaffen."
Das Stück "Positiv leben" der Schüler des Ratsgymnasiums Wolfsburg überzeugte die Jury und gewann den ersten Preis. Mit viel szenischer Fantasie erzählten die jungen Darsteller die spannende Geschichte des HIV-infizierten Thomas, der sich in Katharina verliebt. "Wir haben überlegt, wie es wäre, wenn einer von uns mit dem Virus infiziert wäre. Wir wollten einfach ein glaubwürdiges Theaterstück zeigen und der unsichtbaren Krankheit AIDS ein konkretes Gesicht geben", berichtet der Wolfsburger Schüler Philipp Kasten.
Der zweiten Preis ging an die Theatergruppe des Gymnasiums Neu Wulmstorf für das Stück "Deadline". 18-jährige Schülerin Sarah Stade: "Das Thema HIV/AIDS hat uns schwer beschäftigt. Die Krankheit ist ja nicht nur ein Problem der Menschen in Afrika, sie kann jeden, auch uns, treffen. Den Schülern gelang es, durch Metaphern eine emotionale Ebene zu kreieren, die aber sachlich bleibt.
Den dritten Platz belegte die Theater-AG der Gesamtschule Köln-Holweide mit der Produktion "Einfach nur leben!". Die Schülerin Elena Fuchs war von Mankells Buch sehr beeindruckt: "Das Ausmaß der AIDS-Epidemie in Afrika war uns in dem Maße vorher nicht bewusst. Wir haben daraufhin beschlossen, uns mit den Auswirkungen von AIDS in Afrika zu befassen. Gleichzeitig wollten wir herausfinden, was diese Krankheit für uns hier in Deutschland bedeutet."
99 Schülergruppen hatten auf Basis des Buches "Ich sterbe, aber die Erinnerung lebt" von Henning Mankell ein Theaterstück zum Thema geschrieben und einen Mitschnitt ihrer Aufführungen eingereicht. Der schwedische Autor hatte sein Buch nach dem Besuch eines AIDS-Projektes von Plan in Uganda geschrieben. Angesichts der zahlreichen kreativen Wettbewerbsbeitrage war es für die Juroren keine leichte Aufgabe, die drei besten Stücke auszuwählen. Zur Jury gehörten neben der Schauspielerin Marie-Luise Marjan, der Intendant Daniel Karasek vom Kieler Schauspiel, die Chefdramaturgin Annette Reber vom Berliner Maxim-Gorki-Theater, der Plan-Vorstandsvorsitzende Dr. Werner Bauch und die junge Regisseurin Julia Hölscher.
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