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Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft

Mehrstufige Evaluationsverfahren für Studium und Lehre an deutschen Hochschulen haben sich bewährt

Essen (ots)

Stifterverbands-Studie zeigt aber auch: es gibt noch
viel Verbesserungspotenzial in den Verfahrensabläufen und
Konsequenzen von Begutachtungsrunden.
Eine heute vom Stifterverband veröffentlichte Studie bescheinigt
mehrstufigen Verfahren zur Evaluation von Studium und Lehre in
Deutschland eine "hohe Güte". Allerdings werden in der Studie unter
dem Titel "Qualitätssicherung an Hochschulen" zugleich für die
einzelnen Verfahrensschritte und Umsetzung der Evaluationsergebnisse
eine Reihe von Verbesserungsvorschlägen gemacht.
Im Jahr 2002 hat der Stifterverband ein Forschungsteam unter der
Leitung von  Professor Dr. Hans-Dieter Daniel, Leiter der
Evaluationsstelle der Universität Zürich und Professor an der ETH
Zürich, mit einer Untersuchung beauftragt, die die Verfahren
ausgewählter Evaluationsinstitutionen aus der Perspektive aller
Beteiligten (Gutachter, Fachangehörige und Studierende,
Evaluationsbeauftragte der Hochschulen, Hochschulleitungen sowie
Evaluationseinrichtungen) untersuchte. Die Studie sollte klären, ob
die angestrebten Ziele der Verfahren tatsächlich erreicht worden
sind, welche Verfahrensschritte sich bewährt haben, durch welche
Faktoren Umsetzungserfolge und -misserfolge beeinflusst worden sind
und ob sich Zielvereinbarungen als Instrument des
Qualitätsmanagements bewährt haben. Untersuchungsgegenstand waren die
Evaluationsverfahren des 1994 gegründeten Verbundes Norddeutscher
Universitäten ("Nordverbund") und der 1995 gegründeten Zentralen
Evaluations- und Akkreditierungsagentur Hannover (ZEvA).
Die wichtigsten Empfehlungen der Studie:
· Die beteiligten Hochschulangehörigen sollten in Zukunft noch
besser über Ziele und Folgen der Evaluation informiert und beraten
werden. Ein Ranking sollte mit Evaluationsverfahren nicht verknüpft
werden.
· Die Hochschulen sollten zentrale Datenbanken zur Verfügung
stellen, die die Ermittlung von Kennzahlen und Beurteilungsgrößen
erleichtern.
· Die Gutachtergruppen sollten grundsätzlich international besetzt
sein und neben einer bewertenden auch eine beratende Funktion im
Begutachtungsverfahren ausüben.
· Verantwortlichkeiten für die Umsetzung von
Evaluationsergebnissen sollten präzise bestimmt und in
Zielvereinbarungen festgelegt werden. Die ausbleibende Umsetzung der
vereinbarten Maßnahmen sollte spürbare Konsequenzen haben.
"Die Ergebnisse zeigen: wir müssen vor allem wirksame Instrumente
zur Steuerung der Zielerreichungsprozesse entwickeln, die wir bislang
in den Hochschulen noch nicht haben," unterstreicht Dr. Ekkehard
Winter, stellvertretender Generalsekretär des Stifterverbands. "Das
betrifft Anreiz- und Sanktionsmechanismen ebenso wie das Management
und Controlling solcher Prozesse. Zudem müssen die Verfahren
praktikabel, effizient und effektiv sein. Nur so lässt sich der große
Aufwand rechtfertigen und die Sinnhaftigkeit eines solchen
Qualitätssicherungsprozesses vermitteln, der ja ganz grundlegend auf
den Willen zur Mitwirkung der Hochschulangehörigen selbst angewiesen
ist."
Die Studie wird am 16. Mai 2003 im Bonner Wissenschaftszentrum auf
dem vom Stifterverband und der Hochschulrektorenkonferenz
veranstalteten Symposium "Evaluation von Studium und Lehre auf dem
Prüfstand" der Öffentlichkeit präsentiert und von einem
internationalen Expertenkreis diskutiert.
Die Studie kann unter http://www.stifterverband.de als PDF
herunter geladen werden. Eine ausführliche Fassung der Studie ist
kürzlich im Waxmann Verlag erschienen:
Mittag, Sandra, Bornmann, Lutz & Daniel, Hans-Dieter (2003).
Evaluation von Studium und Lehre an Hochschulen - Handbuch zur
Durchführung mehrstufiger Evaluationsverfahren. Münster: Waxmann.

Pressekontakt:

Herr Dr. Meyer-Guckel
Tel. 0201/8401-172

Original content of: Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, transmitted by news aktuell

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