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Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft

Stifterverband appelliert für Wissensregion Mitteldeutschland

Leipzig (ots)

Sperrfrist: 30.11.2006 17:00
Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der 
   Sperrfrist zur Veröffentlichung frei gegeben ist.
Stifterverband ruft Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt zu
   gemeinsamer Innovationspolitik auf - Fünf-Punkte-Appell für
   Wissensregion Mitteldeutschland
Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft regt in einem 
Fünf-Punkte-Appell die Schaffung der "Wissensregion 
Mitteldeutschland" an und ruft die drei Landesregierungen zu einer 
gemeinsamen Wissenschafts- und Technologiepolitik auf.
Den Anlass des Appells bildet die konstituierende Sitzung des 
Landeskuratoriums Mitteldeutschland.
Der Appell im Wortlaut:
Fünf-Punkte-Appell des Stifterverbandes für Mitteldeutschland
Am 30.11.2006 entsteht auf Initiative der Mitgliedsunternehmen des
Stifterverbandes in den Ländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen
das Landeskuratorium Mitteldeutschland. Der Stifterverband verbindet 
diese Bündelung der Kräfte auf Seiten der Wirtschaft mit einem Appell
an Wissenschaft und Politik.
Punkt 1. Kooperation.
Die drei Länder sind aufgerufen, eine gemeinsame Wissensregion 
Mitteldeutschland zu schaffen. Als Bewegung von unten sind zwischen 
den Hochschulen und Instituten längst enge Kooperationen und 
Partnerschaften entstanden. Die gemeinsame Landesrundfunkanstalt MDR 
symbolisiert den wachsenden Zusammenhalt der Region. Die 
Landespolitik muss nun ebenfalls den Schritt zur Kooperation tun. Der
Stifterverband ruft die Landesregierungen zu einer echten gemeinsamen
Wissenschafts- und Technologiepolitik auf. Dazu gehören eine 
Mitteldeutsche Wissenschaftsministerkonferenz, länderübergreifende 
Förderprogramme, gemeinsame interministerielle Arbeitsgruppen.
Punkt 2. Cluster.
Im Kern ökonomischer Wachstumskerne in Mitteldeutschland können 
nur die Hochschulen und ihre benachbarten außeruniversitären 
Institute stehen. Denn nur sie vermögen die wissenschaftlichen 
Impulse zu geben, aus denen der wirtschaftliche Aufschwung entsteht. 
Regionale Wissenschaftscluster bilden den Nährboden, auf dem sich ein
leistungsstarker unternehmerischer Mittelstand erst entwickeln kann, 
dessen Entwicklungsabteilungen und Stammsitze in der Region liegen. 
Dazu bedarf es eines langen Atems und einer über Jahre verlässlichen 
Finanzierung der Hochschulen.
Punkt 3. Austausch Wirtschaft - Wissenschaft.
Ein enger Austausch zwischen Wirtschaft und Wissenschaft gehört zu
den Haupttriebkräften für Innovationen und Arbeitsplätze, die drei 
mitteldeutschen Länder sollten ihn intensiv fördern. Doch Ideen 
allein reichen nicht aus, sie müssen auch auf fruchtbaren Boden 
fallen. Mitteldeutschland muss seine Firmengründer festhalten. Die 
entstehenden High-Tech-Unternehmen benötigen eine leistungsfähige und
kompetente Finanzinfrastruktur, wie sie durch eine Fusion der Förder-
und Landesbanken entstehen könnte.
Punkt 4. Solidarität.
Die anderen Bundesländer und der Bund sind zu kritischer 
Solidarität mit Mitteldeutschland aufgerufen. Die Region ist gemessen
an der Bevölkerungszahl gut mit öffentlicher wissenschaftlicher 
Infrastruktur ausgestattet. Das muss auch so bleiben. Die 
ökonomischen Impulse des Wissenschaftssektors sind in der Region 
unverzichtbar. Zugleich profitiert die Republik von der akademischen 
Ausbildungsleistung, die über den Bedarf der Region hinausgeht. 
Angesichts des kommenden Studentenberges im Westen und der 
schrumpfenden Bevölkerung im Osten wird diese Funktion noch 
wichtiger. Bund und Länder sind aufgefordert, im Hochschulpakt 
Vorsorge gegen den Abbau von Studienplätzen in Mitteldeutschland zu 
treffen. Originelle Finanzierungsmodelle haben der Stifterverband und
andere vorgelegt (z.B. Geld folgt Studenten, Bildungsgutscheine).
Punkt 5. Profilierung.
Die mitteldeutschen Hochschulen sollten ihre Profilbildung 
vorantreiben und dabei die ganze Wissenschaftsregion 
Mitteldeutschland in den Blick nehmen. Dazu benötigen sie echte 
Autonomie und die tatkräftige Hilfe der Landesregierungen. Es ist an 
der Zeit, auf die Phase der Erneuerung der Hochschullandschaft nach 
1989 und ihrer Konsolidierung nach westdeutschem Vorbild nun eine 
kritische Bestandsaufnahme folgen zu lassen. Nur die Schärfung des 
jeweiligen akademischen Profils und die länderübergreifende 
Schwerpunktbildung eröffnen die Chance auf Erfolg in künftigen Runden
der Exzellenzinitiative.
Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft: seit 1920 die 
Gemeinschaftsaktion der Wirtschaft zur Förderung der Wissenschaft, 
Ideenschmiede für ein leistungsstarkes und international 
wettbewerbsfähiges Wissenschaftssystem. In den Landeskuratorien 
begegnen sich ausgewählte Vertreter von Wirtschaft, Wissenschaft und 
Politik der Region.

Pressekontakt:

Frank Stäudner
Leiter Kommunikation des Stifterverbandes
Telefon: 0201/8401-158
Mobil: 0177/8401-158
E-Mail: frank.staeudner@stifterverband.de

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