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Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft

Beste Austauschideen: Hochschulen in Dresden, Leipzig, Lübeck, Münster und München ausgezeichnet

Essen/Berlin (ots)

Der Wettbewerb "Austauschprozesse zwischen
Hochschulen und Unternehmen" ist entschieden. Am 18. April 2007 
setzten sich die Technische Universität Dresden, die Universität 
Lübeck, die Handelshochschule Leipzig und die Fachhochschulen in 
Lübeck und Münster in der entscheidenden zweiten Runde gegen ihre 
Mitbewerber aus Aachen, Berlin, Magdeburg und Wildau durch. Die 
Filmhochschule München erhält einen Sonderpreis. Bundesministerium 
für Bildung und Forschung (BMBF) und Stifterverband suchten die 
herausragenden Ideen für den Wissens- und Technologietransfer 
zwischen Hochschulen und Wirtschaft. Ursprünglich hatten sich 85 
staatliche und private Fachhochschulen und Universitäten beworben.
"Austauschprozesse mit der Wirtschaft haben sich an den deutschen 
Hochschulen als gleichberechtigter Auftrag neben Forschung und Lehre 
etabliert", sagte der Stifterverbands-Generalsekretär und 
Juryvorsitzende Andreas Schlüter, "die Hochschulen sind sich ihrer 
Verantwortung als regionale und überregionale Impulsgeber bewusst und
pflegen ihre Zusammenarbeit mit Unternehmen mit pfiffigen Ideen und 
strategischer Wucht."
Bundesforschungsministerin Annette Schavan zeigte sich erfreut 
über Umfang und Tiefe der Zusammenarbeit von Hochschulen und 
Unternehmen: "Die Konzepte der Preisträger zeigen deutlich, dass 
beide Seiten durch den wechselseitigen Austausch profitieren. Die 
Hochschulen erarbeiten wichtige Wissensgrundlagen und eröffnen so 
neue Innovationspotenziale in der Wirtschaft. Gleichzeitig sichern 
sie durch eine qualifizierte Ausbildung Nachwuchs für die 
Unternehmen. Im Gegenzug gibt das in der Wirtschaft vorhandene 
Know-how Anregungen für die Wissenschaft. Diese Bündelung der Kräfte 
von Wissenschaft und Wirtschaft ist das Herzstück der 
Hightech-Strategie für Deutschland."
Die Jury zeigte sich beeindruckt von der Bandbreite, Qualität und 
Originalität aller zehn Wettbewerbsbeiträge. Sie legte bei der 
Auswahl der fünf Sieger besonderen Wert darauf, dass die Projekte 
neue und innovative Ideen für den Austausch sichtbar werden lassen, 
dauerhaft wirksam werden und ein Beispiel für andere Hochschulen zu 
geben versprechen. Mit der Auszeichnung würdigt die Jury die 
Austauschprozesse und das Gesamtkonzept zur Weiterentwicklung des 
Wissens- und Technologietransfers der Hochschule.
Fünf Hochschulen erhalten für ihre Projekte ein Preisgeld von je 
250.000 Euro:
TU Dresden - Projekt "Die TUD-Austauschplattform für SFB´s und 
Exzellenzcluster"
Die Technische Universität Dresden verfügt nach eigenen Angaben 
über eine langjährige Gesamtstrategie für den Austausch zwischen 
Hochschule und Unternehmen. Zu deren tragenden Elementen gehöre die 
frühzeitige Einbeziehung der Wirtschaft und die Berücksichtigung der 
Bedürfnisse von Unternehmen in Forschung, zumal Grundlagenforschung, 
und Lehre. Eine "TUD-Austauschplattform" soll nun den Transfer von 
Ergebnissen aus den ingenieurwissenschaftlichen 
DFG-Sonderforschungsbereichen und anderen Forschungsclustern in 
Wirtschaft, Behörden und Politik zusätzlich unterstützen.
Handelshochschule Leipzig - Projekt "HHL Open School Initiative"
Die Handelshochschule Leipzig (HHL) will ihre vielfältigen 
Kooperationen mit Unternehmen unter dem Dach der HHL Open School 
Initiative bündeln. Die HHL will sich als "Ort und Partner einer 
kollaborativen Wissensgenerierung zwischen Managementwissen und 
Managementpraxis" etablieren. Das Preisgeld soll als 
Anschubfinanzierung für zwei Jahre dienen.
Universität Lübeck - Projekt "UniTransferKlinik Lübeck"
Die Universität zu Lübeck strebt die Schaffung einer 
"durchgehenden Innovationskette mit ständiger Rückkoppelung zwischen 
Wirtschaft und Wissenschaft" im Bereich der Lebenswissenschaften und 
der Medizintechnik an. Herzstück der Strategie ist die so genannte 
UniTransferKlinik GmbH, die gemeinsam von Partnern aus Wirtschaft und
Wissenschaft getragen wird und in der gründungswillige Mediziner 
umfassende Beratung und Hilfe erhalten oder im OP-Forum neueste 
medizintechnische Entwicklungen und Operationsverfahren erprobt 
werden können. Das Preisgeld soll für die Anlaufunterstützung eines 
von der Universität und Unternehmen eingerichteten 
FuE-Operationssaals als Teil des OP-Forums genutzt werden.
Fachhochschule Lübeck - Projekt "Kompetenzzentrum 
Kunststofftechnik"
Die Fachhochschule Lübeck hat nach eigenen Angaben den 
Aufgabenbereich Forschung und Transfer gleichwertig neben Ausbildung 
und Lehre etabliert. Der zugehörige Strategieplan will den 
Praxisbezug der Lehre und den Anwendungsbezug in der Forschung 
stärken, die Hochschule als Innovationsdienstleister für die Region 
positionieren und branchenorientierte Netzwerke aufbauen. Inhaltliche
Schwerpunkte setzt die FH Lübeck u.a. im Bereich von 
Wasserstofftechnologien, Kunststofftechnik, Biochemie, Biomedizin und
Gesundheitswirtschaft. Das Preisgeld soll dem Ausbau des 
Kompetenzzentrums Kunststofftechnik zugute kommen.
Fachhochschule Münster - Projekt "Partnering: Denken. Lenken. 
Handeln."
Die Fachhochschule Münster nimmt für sich eine enge Verzahnung mit
der regionalen und überregionalen Wirtschaft in Anspruch. Sie 
erarbeite "ganzheitliche Lösungen im Transfergeschehen". Unter dem 
Leitgedanken des "Partnering" strebt die Hochschule eine 
Zusammenarbeit mit Unternehmen an, die langfristig, bedarfsorientiert
und praxisorientiert angelegt ist und beiden Seiten Gewinn bringt. 
Das Finalistenprojekt "Partnering: Denken. Lenken. Handeln" will die 
strukturelle Basis für die Optimierung von Austauschprozessen 
zwischen kleinen und mittleren Unternehmen und der Hochschule 
verbessern. Dazu gehört die Akademisierung des Berufsbildes des 
Transfermanagers, mit der die FH Münster eine Vorreiterrolle in 
Deutschland übernehmen will.
Einen Sonderpreis in Höhe von 100.000 Euro sprach die Jury der 
Hochschule für Fernsehen und Film in München zu, um die Austauschidee
eines Branchenforums zu unterstützen.
Hochschule für Fernsehen und Film München - Projekt 
   "Studienzentrum für Filmtechnologie"
Die Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) München plant die 
Gründung eines "Studienzentrums für Filmtechnologie". Das Preisgeld 
des Wettbewerbs Austauschprozesse soll die Gründungsphase 
mitfinanzieren. Das Studienzentrum soll unter dem Dach der HFF zum 
Einen als Branchenforum für Filmtechnologiefirmen und deren Nutzer 
dienen. Es soll zum Anderen angewandte Forschungsprojekte über neue 
filmtechnische Anwendungen unterstützen. Künftig wird das 
Studienzentrum auch die Weiterbildungsangebote der HFF bündeln und 
soll eine Heimat für bedeutende filmtechnische Sammlungen werden.
Die Projekte der weiteren Finalisten im Überblick:
RWTH Aachen - Projekt "Key Account Management (KAM) an der RWTH 
   Aachen"
Der Austausch der RWTH Aachen mit der Wirtschaft ist umfangreich. 
Die Hochschulleitung forciert den Ausbau des Campus zu einer echten 
Begegnungsstätte zwischen Wirtschaft und Wissenschaft, ihre aktive 
Ansiedlungspolitik trägt respektable Früchte. Zur weiteren 
Professionalisierung der Austauschprozesse mit der Wirtschaft plant 
die RWTH Aachen nun ein Key Account Management (KAM) zum gezielten 
Aufbau und zur Pflege strategischer Wirtschaftsbeziehungen und will 
dafür das Wettbewerbspreisgeld einsetzen. Die Pflege der 
Kundenbeziehungen soll den Wissens- und Technologietransfer 
verstärken und Innovationsprozesse beschleunigen.
Humboldt-Universität Berlin - Projekt "Unternehmen 
Lebenswissenschaft"
Humboldt-Universität zu Berlin und Charité bauen auf ihrer 
Zusammenarbeit in der Exzellenzinitiative auf und wollen mit dem 
Programm "Unternehmen Lebenswissenschaft" den "unternehmerischen 
Umgang mit Wissen im biomedizinischen Bereich an beiden Institutionen
beflügeln". Zu den geplanten Maßnahmen gehört der Aufbau eines 
gemeinsamen lebenswissenschaftlichen Campus, inklusive eines Zentrums
für Produktentwicklung in den Lebenswissenschaften und eines Teams 
aus Biowissenschaftlern, Ärzten, Ingenieuren und Patentspezialisten, 
die Ideen bis zur Marktreife weiterentwickeln. Ein weiterer Baustein 
ist das Humboldt-Facilitator-Konzept. Es umfasst die systematische 
Suche nach lebenswissenschaftlichen Forschungsergebnissen mit dem 
Potenzial einer unternehmerischen Verwertung und umfassender 
Unterstützung für die Gründer in spe. Das Wettbewerbspreisgeld soll 
für beide Projekte als Anschubfinanzierung dienen.
Hochschule Magdeburg-Stendal - Projekt "Career Circle - der 
Nachwuchsmarkt Sachsen-Anhalt"
Gemeinsam mit den anderen Fachhochschulen des Landes 
Sachsen-Anhalt trägt die Hochschule Magdeburg-Stendal (FH) das 
Kompetenznetzwerk für Angewandte und Transferorientierte Forschung 
(KAT). Es dient der Schaffung von FuE-Partnerschaften, dem Wissens- 
und Technologietransfer, Personaltransfer und Weiterbildung. Unter 
dem Dach von KAT soll nun das Projekt "Career Circle" die Abwanderung
junger Akademiker aus Sachsen-Anhalt stoppen. Bisher verlassen sechs 
bis acht von zehn Absolventen das Land. Der Career Circle will mit 
einer noch zu entwickelnden Online-Plattform die Vermittlung von 
Studenten und Absolventen der Hochschulen in die regionale Industrie 
unterstützen.
Technische Fachhochschule Wildau - Projekt "Wild(au)stausch"
Die Technische Fachhochschule Wildau begreift sich als Motor der 
regionalen Entwicklung in Ost-Brandenburg. Das Wettbewerbsprojekt 
trägt den Namen Wild(au)stausch und zielt darauf, die Arbeit der 
Transferstellen der Hochschule zu verbessern. Ein Career Service soll
aufgebaut werden und durchgängige Serviceangebote in allen Phasen des
Studiums anbieten, von der Studentenwerbung über studienbegleitende 
Qualifizierungsangebote bis zur Vermittlung von Praktika, Stellen und
der Alumnibetreuung. Kleine und mittelständische Unternehmen will die
Hochschule künftig in der Einwerbung öffentlicher Forschungsgelder 
beraten und das eigene Know-how zur Verfügung stellen.

Pressekontakt:

Andrea Frank
Tel. 030/32 29 82 50 2
Mail andrea.frank@stifterverband.de

Frank Stäudner
Tel. 0201/84 01 15 8
Mail frank.staeudner@stifterverband.de

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