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Tarifwahl im Mobilfunk hängt stark vom Konsumenten-Empfinden und nicht nur von der Preishöhe ab
Hamburg (ots)
Die Ergebnisse einer aktuellen empirischen Untersuchung zum Thema können als Grundlage für die Kommunikations- und Preispolitik von Mobilfunkanbietern dienen
Der Mobilfunkmarkt in Deutschland ist gesättigt, die Mobilfunkanbieter haben mit stagnierenden oder gar rückläufigen Umsätzen pro Kunde zu kämpfen. Vor diesem Hintergrund kann empirisch abgesichertes Wissen über Treiber der 'Tariftypenwahl von Privatkunden im deutschen Mobilfunkmarkt' sehr hilfreich sein, wie Prof. Dr. Torsten J. Gerpott vom Lehrstuhl Unternehmens- und Technologieplanung an der Universität Duisburg-Essen aktuell in der Fachzeitschrift 'MedienWirtschaft' (Ausgabe 4/2007, 4. Jahrgang) darlegt. Letztlich können Mobilfunkanbieter mit dem Wissen über die Bedeutung von psychologischen und wirtschaftlichen Faktoren bei der Wahl eines Tariftyps Maßnahmen zur Beeinflussung von Konsumentenentscheidungen vorbereiten. Mögliches Ziel ist, Bestandskunden zu binden und deren Umsätze zu erhöhen sowie Neukunden zu gewinnen.
Im deutschen Mobilfunkmarkt haben Privatkunden heute die Wahl zwischen Pauschaltarifen, nutzungsabhängigen Tarifen mit monatlicher Grundgebühr und Nutzungstarifen ohne Grundgebühr. Die bisherige Forschung deutet darauf hin, dass die Kundenwahl eines dieser drei Tariftypen nicht nur durch die erwartete Menge abgehender Verbindungsminuten und den anfallenden Rechnungsbetrag, sondern auch durch tariftypenbezogene Wahrnehmungskonstrukte (z.B. Taxameterempfindungen) beeinflusst wird. Hinzu kommt, dass Kunden zur Vermeidung einer kognitiven Überforderung bei Wahlentscheidungen zur Vereinfachung neigen und bei der Auswahl eines Angebots nur wenige Schlüsselmerkmale heranziehen. Die von Gerpott auf Basis einer Stichprobe von 203 privaten Mobilfunk-Kunden in Deutschland durchgeführten Analysen zeigen, dass und wie die Wahl eines Tariftyps für mobile Sprachverbindungen gleichermaßen vom Nutzungsverhalten und von Wahrnehmungen tariftypenspezifischer Merkmale (z.B. "gefühlte" Vorhersagbarkeit der Rechnungshöhe) abhängt.
Gerpotts Erkenntnisse können Anbieter von Mobilfunkdiensten dabei unterstützen, entsprechende Konsumenten-Wahrnehmungen in ihrer Kommunikations- und Preispolitik zu berücksichtigen.
MedienWirtschaft - Zeitschrift für Management und Kommunikationsökonomie erscheint im 4. Jahrgang (ISSN 1613-0669). Die Zeitschrift beschäftigt sich viermal jährlich mit aktuellen ökonomischen Fragestellungen im Kontext von Medienunternehmen, Medienmanagement, Medienökonomie und Telekommunikation. Als Zeitschrift der angewandten Forschung wollen die Herausgeber unter der Chefredaktion von Prof. Dr. Insa Sjurts, Hamburg Media School/Universität Hamburg, sowohl Leser aus der Wissenschaft als auch aus der Praxis erreichen. Die Annahme der Beiträge erfolgt nach einem beiderseitig anonymen Review-Verfahren mit jeweils zwei Gutachtern. So wird eine hohe inhaltliche Qualität und Exklusivität der Artikel gewährleistet.
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