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Ersatzbaustoffverordnung verhindert Recycling von Baustoffen

Ersatzbaustoffverordnung verhindert Recycling von Baustoffen
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Der heutige globale Erdüberlastungstag könnte später im Jahr liegen, wenn mehr Baustoffe im Stoffkreislauf gehalten und recycelt würden. Die am 1. August in Kraft getretene Ersatzbaustoffverordnung ist die gesetzliche Stellschraube für die Wiederverwendung von Baustoffen. Mit der nun gültigen Fassung hat der Gesetzgeber erneut eine große Chance vertan – denn Recycling von Baustoffen ist weiterhin kompliziert und kostspielig.

Zum August ist die novellierte Ersatzbaustoffverordnung in Kraft getreten: „Mit der jetzigen Regelung wird die mobile Aufbereitung von Baustoffen enorm erschwert bis unmöglich gemacht. Dabei könnten gerade mineralische Baustoffe unkompliziert wiederverwendet werden.“, sagt Prof. Dr. Norbert Gebbeken, der Präsident der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau. „Bestandsgebäude sind kostbare Rohstofflager!“.

„Die gerade in Kraft getretene Verordnung geht weiterhin zu sehr davon aus, dass sogenannte Ersatzbaustoffe im Straßen- und Tiefbau ‚verfüllt‘ werden. Sie werden damit zu Baustoffen zweiter Klasse; ein Downgrading. Das verstehen wir nicht als Recycling“, so Gebbeken. „Mineralische Baustoffe aus dem Abbruch sind hochwertige Rohstoffe erster Klasse, die wieder zu dem werden können, was sie waren; beispielsweise zu Betonbauteilen oder Mauerwerkswänden“.

„Ersatz- bzw. Recyclingbaustoffe müssen selbstverständlich zertifiziert werden, damit sie nicht umweltschädlich sind. Wichtig ist aber, dass das direkt auf der Baustelle erfolgen kann. Sonst müssen Abbruchmaterialien in teilweise weit entfernte stationäre Aufbereitungsanlagen gefahren werden. Das bedeutet einerseits eine Belastung für Mensch und Umwelt durch Lärm, (Fein-)Staub und mehr Verkehr sowie andererseits eine unnötige hohe CO2-Emission“, kritisiert Gebbeken.

Geänderte politische Regelungen sind aus Sicht der Kammermitglieder der wichtigste Hebel, damit mehr Baustoffe wiederverwendet werden. In einer Umfrage der Kammer im Dezember 2022 gaben dies fast die Hälfte der Abstimmenden (48%) an. Stärkere finanzielle Anreize (24,3%) und mehr Interesse seitens der Investoren (18,3%) wurden an zweiter und dritter Stelle genannt.

Damit Bayern seine Klimaziele erreichen kann, hat die Bayerische Ingenieurekammer-Bau das Bündnis „ Sustainable Bavaria“ initiiert; ein Zusammenschluss wichtigster Verbände und Kammern der bayerischen Bauwirtschaft, die deren digitale und ökologische Transformation vorantreiben wollen.

„Ein ‚weiter so‘ kann es nicht geben“, stellt BayIka-Präsident Prof. Gebbeken fest. „Wir von ‚Sustainable Bavaria‘ wissen, was zu tun ist. Wir haben das technische Know-How und die Möglichkeiten. Wir sehen bereit, um gemeinsam eine lebenswerte Zukunft zu bauen. Die Politik muss jetzt endlich entschlossen handeln!“.

Mehr über das Bündnis und seine Vision: www.sustainable-bavaria.de

Bayerische Ingenieurekammer-Bau
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Sonja Amtmann
Pressereferentin
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