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Nach dem Desaster um die Biokraftstoff-Beimischung: Umweltminister Gabriel muss Autoindustrie zum Bau effizienterer Pkw zwingen

Berlin (ots)

Aufgabe der geplanten Erhöhung der
Biokraftstoff-Beimischung müssen verstärkte Klimaschutzanstrengungen 
im Straßenverkehr folgen - Deutsche Umwelthilfe fordert schnelle 
Umsetzung der CO2-Grenzwerte der EU für Pkw, Tempolimit auf 
Autobahnen und Aufgabe des Dienstwagenprivilegs in Deutschland - 
DUH-Bundesgeschäftsführer Resch kritisiert "merkwürdige Wandlung 
Angela Merkels von der Klimakanzlerin zur obersten Lobbyistin der 
Autoindustrie"
Berlin, 02. April 2008: Nach der faktisch vollzogenen Rücknahme 
einer erhöhten Beimischungsquote für Biokraftstoffe, hat die Deutsche
Umwelthilfe e. V. (DUH) die Bundesregierung aufgefordert, jetzt 
unverzüglich wirklich wirksame Klimaschutzmaßnahmen im Straßenverkehr
zu ergreifen. Dazu gehöre die schnelle Durchsetzung ambitionierter 
CO2-Grenzwerte für Pkw auf EU-Ebene, die Beendigung der international
beispiellosen steuerlichen Subventionierung von Dienstwagen und die 
Einführung eines Tempolimits.
"Die erhöhte Beimischungsquote war von Anfang an ein ökologischer 
und klimapolitischer Irrweg. Es ist typisch, dass nicht die 
weitgehende Wirkungslosigkeit der Beimischungsquote für den Schutz 
des Klimas oder ihre zu erwartenden, verheerenden Folgen in den 
Regenwäldern der Lieferländer den Bundesumweltminister zum Einlenken 
bewegt haben, sondern die finanzielle Mehrbelastung von drei bis acht
Millionen deutschen Autofahrern an der Tankstelle", sagte 
DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. Die DUH plädiere seit Jahren 
dafür, die mit dem Straßenverkehr verbundene wachsende Klimabelastung
zuallererst durch effizientere Antriebstechniken und weniger hoch 
gerüstete Fahrzeuge zu erreichen. Deshalb sei es jetzt entscheidend, 
dass Deutschland in der EU seine "Bremserrolle, bei der Einführung 
ehrgeiziger CO2-Grenzwerte unverzüglich aufgibt". Das Ziel eines 
mittleren CO2-Werts von 120 Gramm CO2 pro Kilometer bis 2012 dürfe 
keinesfalls verschoben werden, weil nun eine falsche 
Kraftstoffstrategie als solche erkannt wurde.
Es mute merkwürdig an, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel, die vor
fast exakt einem Jahr als Präsidentin des Brüsseler EU-Gipfels 
vergleichsweise ehrgeizige Klimaschutzziele durchsetzte, heute "als 
oberste Lobbyistin der deutschen Autoindustrie bei 
Klimaschutzmaßnahmen im Verkehrssektor beständig auf der Bremse 
steht", sagte Resch. Das sei bei dem Versuch, die Subventionierung 
von Dienstwagen in Deutschland zu begrenzen ebenso gewesen, wie bei 
der Diskussion um das Tempolimit in Deutschland. Nun stehe Merkel an 
vorderster Front, wenn es darum gehe, dass der Autoindustrie bei der 
Emissionsbegrenzung von Neuwagen, die sie einst als Umweltministerin 
selbst gefordert hatte, erneut ein Aufschub gewährt werden soll.

Pressekontakt:

Jürgen Resch
Bundesgeschäftsführer, Hackescher Markt 4, 10178 Berlin
Mobil: 0171 3649170, Fax.: 030 2400867-19, E-Mail: resch@duh.de

Dr. Gerd Rosenkranz
Leiter Politik, Hackescher Markt 4, 10178 Berlin
Tel.: 030 2400867-0, Mobil: 0171 5660577, Fax: 030 2400867-19,
E-Mail: rosenkranz@duh.de

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