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Bundesweit vierzehn vorbildliche Initiativen rund um das Elektro-Gesetz ausgezeichnet

Berlin (ots)

Das Elektrogesetz hat die Kreativität aller
Beteiligten gefordert: 14 Beispiele für vorbildliche Umsetzung des 
Elektrogesetzes hat die DUH bislang ausgezeichnet - Verbraucherinnen 
und Verbraucher durch Informations- und Unterrichtsmaterialien über 
umweltgerechte Sammlung und Entsorgung von Elektroaltgeräten 
informiert - DUH fordert erhöhte Transparenz hinsichtlich Sammlung 
von Elektroschrott
28. Mai 2008: Gut zwei Jahre nach Umsetzung des Elektro- und 
Elektronikgerätegesetzes, kurz ElektroG, zieht die Deutsche 
Umwelthilfe e.V. (DUH) im Projekt "Green Electronics" Bilanz. Die DUH
begleitet mit dem Projekt seit 2005 die Umsetzung des Elektro- und 
Elektronikgerätegesetzes in Deutschland. Positiv fällt auf, dass 
bundesweit etliche private und kommunale Unternehmen innovative 
Konzepte zur Elektroaltgerätesammlung und -verwertung erarbeitet und 
erfolgreich umgesetzt haben. Vierzehn der vorbildlichen Initiativen 
hat die DUH seit Januar 2006 als Projekt des Monats mit dem Green 
Electronics Preis ausgezeichnet und empfiehlt weiteren Städten und 
Gemeinden ähnliche Entsorgungskonzepte zur Nachahmung. Die 
ausgezeichneten Projekte zwischen Ostsee und Alpen überzeugen durch 
ihre bürgernahe Kommunikation ebenso wie mit der praktischen 
Sammlung, Erfassung, Wiederverwendung und Verwertung von 
ausrangierten Elektrogeräten. Die Preisverleihungen vor Ort 
verschafften den Akteuren Anerkennung und erhöhten die Motivation.
"Im Bereich der Elektroaltgerätesammlung und -verwertung gibt es 
sowohl in den Kommunen als auch im Handel eine Reihe von guten 
Beispielen. Sie führen dort zur überdurchschnittlichen Sammlung - in 
einigen der ausgezeichneten Projekten über 10 Kilogramm pro Person 
und Jahr - und anschließend zu einer hochwertigen Verwertung der 
Elektroaltgeräte", lobt Maria Elander, Leiterin Kreislaufwirtschaft 
bei der DUH, das Engagement. Die 14 mit dem Green Electronics Preis 
ausgezeichneten Initiativen hätten gezeigt, dass ein entscheidender 
Erfolgsfaktor für eine erfolgreiche Sammlung und umweltgerechte 
Verwertung der Elektroaltgeräte die gute Kommunikation zwischen allen
Beteiligten ist.
Dieser Dialog wurde in der Projektlaufzeit durch gezielte 
Zielgruppengespräche kontinuierlich gefördert. In den sehr 
aufschlussreichen Gesprächsrunden mit Vertreterinnen und Vertretern 
der Politik, Kommunen, Hersteller und Entsorger wurden Anforderungen 
an eine hochwertige Verwertung sowie an eine optimierte Logistikkette
zu der Sammlung und dem Transport von Elektroaltgeräten konstruktiv 
diskutiert.
Letztendlich entscheidet der Endverbraucher, ob er seine alte 
elektrische Zahnbürste, seine Energiesparlampe oder seinen kaputten 
Toaster ordnungsgemäß bei den kommunalen Sammelstellen, oder wenn 
möglich beim Handel oder rechtswidrig in den Restmüll abgibt. Durch 
unterschiedlichste Informationsmaterialien wurden deshalb Bürgerinnen
und Bürger - auf Deutsch, Türkisch und Englisch - direkt 
angesprochen. Im Rahmen des Projektes hat die DUH durch die 
Bereitstellung von Unterrichtsmaterialien gezielt auch Schulen und 
Schüler über die Entsorgung von Elektroaltgeräten anhand der beiden 
Beispiele Handys (ab Klasse 6) und Energiesparlampen (ab Klasse 7) 
informiert.
Neben den kommunalen Sammelstellen, wo ausgediente Elektrogeräte 
generell kostenlos abgegeben werden können, spielt auch der Handel 
für hohe Sammelquoten eine wichtige Rolle. Die DUH hat im Laufe des 
Projektes bei der freiwilligen Sammlung von Elektroaltgeräten im 
Handel eine erhebliche Zurückhaltung vor allem von Baumärkten 
festgestellt. Lediglich in acht von 75 getesteten Elektro- und 
Baumärkte werden die Verbraucherinnen und Verbraucher deutlich über 
die Rückgabemöglichkeiten informiert. Auf direkte Nachfrage waren 
immerhin 62 der 75 besuchten Geschäfte potenziell bereit, 
ausrangierte Elektrogeräte zurückzunehmen. In 20 untersuchten 
Filialen konnten Verbraucher ihr Gerät jedoch nur dann im Geschäft 
lassen, wenn sie dort ein neues Elektrogerät kaufen.
Allein im Jahr 2006 kamen durch Rücknahme bei Kommunen, 
Herstellern und Vertreibern rund 750.000 Tonnen Altgeräte aus 
privaten Haushalten und aus dem Gewerbe zusammen, die je nach 
Produktgruppe zu zwischen 50 und 80 Prozent umweltgerecht verwertet 
wurden. Diese Zahlen differenzieren aber nicht. Es ist beispielsweise
nicht möglich zu sagen, welche Kommune wie viel gesammelt hat. "Wenn 
eine Kommune nicht selbst die gesammelten Elektrogeräte wiegt, weiß 
nicht einmal die Gemeinde, wie viel sie gesammelt hat. Aus Sicht der 
DUH sind diese Informationen entscheidend, um im Rahmen einer 
systematischen Auswertung herauszufinden, was eine erfolgreiche 
Sammlung ausmacht. Es geht um wichtige Informationen zur Optimierung 
der Elektroaltgerätesammlung und deswegen müssen sie auf den Tisch", 
forderte Elander. Nur so lasse sich feststellen, welches Konzept zu 
einer hohen Sammelquote in einer Region führt.
Elektroschrott und ElektroG
Im Gegensatz zu den meisten anderen Abfallarten ist das Aufkommen 
von ausgedienten Elektroaltgeräten in den vergangenen Jahren ständig 
gestiegen. Im Jahr 2006 wurden allein in Deutschland rund 1,8 
Millionen Tonnen neue Elektro- und Elektronikgeräte in Haushalt und 
Gewerbe in Verkehr gebracht - das entspricht knapp 22 Kilogramm 
Elektrogeräte pro Person und Jahr.
Früher oder später ist jedoch auch das modernste Gerät Schrott 
oder wird nicht mehr gebraucht - und ist gleichzeitig noch immer sehr
wertvoll. Aus 14 Tonnen Elektro-Altgeräten können neben vielen 
anderen Wertstoffen wie z.B. Gold durchschnittlich etwa eine Tonne 
Kupfer gewonnen werden. Um die gleiche Menge Kupfer aus Bergwerken zu
schürfen, muss die tausendfache Menge an Gestein bearbeitet werden. 
Die Verwertung von Altgeräten schont also wertvolle Rohstoffe und 
verhindert gleichzeitig, dass Schadstoffe wie z.B. Blei und 
Flammschutzmittel in die Umwelt gelangen und so zu einer Gefahr für 
Mensch und Umwelt werden.
Mit dem ElektroG soll das Abfallvolumen  von Elektro- und 
Elektronikgeräten und damit auch der Schadstoffgehalt im Restmüll 
reduziert werden. Seit dem 24. März 2006 dürfen Verbraucherinnen und 
Verbraucher deshalb ausrangierte Elektrogeräte von der elektrischen 
Zahnbürste über das Bügeleisen und den CD-Spieler bis zum Kühlschrank
nicht mehr mit dem Hausmüll entsorgen. Auch schadstoffhaltige 
sogenannte Gasentladungslampen, zu denen neben Leuchtstoffröhren auch
die Energiesparlampen gehören, dürfen nicht länger in die Mülltonne, 
sondern müssen getrennt gesammelt werden. Private Haushalte können 
die Altgeräte kostenfrei bei den Wertstoffsammelstellen der Städte 
und Gemeinden abgeben. Durch diese vom Hausmüll getrennte Erfassung 
besteht die Möglichkeit, Wertstoffe im Elektroschrott wie z.B. 
Metalle und Kunststoffe wieder zu verwerten und die Schadstoffe 
umweltgerecht zu entsorgen. Das ElektroG verbietet außerdem den 
Einsatz bestimmter Schwermetalle und Flammschutzmittel in Neugeräten,
die besonders umwelt- und gesundheitsschädlich sind.
Zum Projekt
Die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) begleitete seit 2005 mit dem 
Projekt "Green Electronics" die Umsetzung des 
Elektroaltgerätegesetzes in Deutschland. Das Projekt "Green 
Electronics" wurde vom Bundesumweltministerium und vom 
Umweltbundesamt gefördert. Die DUH wird sich auch nach Projektende 
weiterhin mit dem Thema Elektro-Altgeräte sowie deren 
Wiederverwendung und hochwertigen Verwertung beschäftigen.

Pressekontakt:

Für Rückfragen:
Maria Elander, Projektleiterin Kreislaufwirtschaft, Deutsche
Umwelthilfe e.V., , Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Tel.: 030
2400867-41, Fax.: 030 2400867-19, Mobil: 0160 5337376, E-Mail:
elander@duh.de

Ulrike Fokken, Politik&Presse, Deutsche Umwelthilfe e.V, Hackescher
Markt 4, 10178 Berlin, Tel.: 030 240086 722, Mobil 0151 55 01 70 09,
E-Mail: fokken@duh.de

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