"Living Lakes" auf der EXPO 2000: Weltweites Projekt zum Schutz der Süßwasserreserven der Erde
Hannover (ots)
In Hannover wurde heute erstmals der Auftritt des Umweltprojektes "Living Lakes" auf der EXPO 2000 vorgestellt. Die Generalkommissarin der Weltausstellung, Birgit Breuel, hob die herausragende Bedeutung hervor, die der Präsentation dieses zukunftsweisenden Projektes auf der EXPO 2000 zukommt. Das von der internationalen Stiftung Global Nature Fund (GNF) koordinierte weltweite Seennetzwerk verkörpere mit seinem globalen Ansatz und der einzigartigen Kooperation von Umweltgruppen, Wirtschaftsunternehmen und Regierungen das Thema der EXPO 2000 "Mensch - Natur - Technik: Eine neue Welt entsteht" in vorbildlicher Weise. Deshalb werde "Living Lakes" in seinen vielfältigen Aspekten nicht nur im Global House, sondern auch an zwei Stellen im Themenpark sowie in mehreren Nationenpavillons als "Weltweites Projekt" präsentiert.
Der Schutz immer knapper werdender Süßwasserreserven der Welt zählt zu den größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts, erläuterte das Präsidiumsmitglied des Global Nature Fund, Jürgen Resch. Bereits heute haben über eine Milliarde Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Im Rahmen des Projektes Living Lakes werden schon heute in 13 Seenregionen auf vier Kontinenten Lösungen zum Schutz von Seen und Trinkwasser erarbeitet und umgesetzt, um Menschen eine langfristige Lebensgrundlage zu schaffen und kriegerische Konflikte um die Ressource Wasser abzuwenden. Zu den bekanntesten Seen zählen neben dem Bodensee der russische Baikalsee, der St. Lucia Lake in Südafrika, der Biwasee in Japan und der Mono Lake in den USA
Auf der Weltausstellung wird das EXPO-Vorzeigeprojekt präsentieren, wie durch nachhaltige Entwicklung und umweltverträgliches Wirtschaften in Seengebieten einer globalen Trinkwasserknappheit begegnet werden kann. Hierzu steht dem GNF unter anderem eine 200 qm großen Ausstellungsfläche im Global House zur Verfügung.
Die Besucher werden durch internationale Seenvertreter und durch interaktive und multimediale Darstellungen über Lösungsansätze in Bereichen wie dem naturverträglichen Tourismus informiert. Symbol dieses Projektes und optischer Blickfang von Living Lakes im Global House ist dabei die futuristische Solarfähre der Firma Kopf AG. Mit über 50 groß angelegten Veranstaltungen will der GNF seine Vision des weltweiten Seenschutzes den Besuchern der Weltausstellung präsentieren.
Friedrich Kopf, Vorstand des mittelständischen Unternehmens Kopf AG aus dem schwäbischen Sulz, erläuterte am Beispiel der emissionsfreien Solarschifffahrt, dass technische Innovation und Umweltschutz sehr gut Hand in Hand gehen können. Ob am Maschsee in Hannover oder am Toten Meer im Nahen Osten, überall sei der Einsatz von Solarbooten vorstellbar. "Die Zukunft der solaren Schifffahrt hat begonnen" so der findige Unternehmer aus Baden-Württemberg. Die weltweit erste solarbetriebene internationale Fähre wird zeitgleich zur Eröffnung der EXPO 2000 auf dem Bodensee in Betrieb genommen. Somit wird vom Bodensee, wo die Solarfähre mit einer Kapazität von 50 Personen zwischen deutscher und schweizerischer Seite verkehren wird, der Bogen zur Weltausstellung nach Hannover gespannt. Im Rahmen von Living Lakes soll nun die Verbreitung dieser umweltfreundlichen Zukunftstechnologie gefördert werden.
Einen Höhepunkt in der Veranstaltungsreihe von Living Lakes bildet die vom GNF organisierte 4. Weltseenkonferenz vom 16. - 18. Juni 2000. Unter dem Motto: "Mensch - Natur - Technik - von der Konfrontation zur Kooperation" werden über 100 Vertreter von Umweltverbänden, der Wissenschaft, Wirtschaft und Politik aus der ganzen Welt ein globales Aktionsprogramm zum Seenschutz auf der EXPO 2000 verabschieden.
Höhepunkt der Seenkonferenz ist am 16. Juni die Feier zur Ernennung des Partnersees St. Lucia in Südafrika zum UNESCO - Weltnaturerbe. Nur durch das Zusammenspiel von Naturschützern, Wirtschaftspartnern und Behörden wurde Ende 1999 die ursprünglich vorgesehene industrielle Nutzung dieses Gebiets abgewendet und der Schutz der Naturräume sowie die Entwicklung eines umweltverträglichen Tourismus erreicht.
Hintergrundinformation zum Seennetzwerk "Living Lakes":
Dieses Projekt dient dem Schutz von Seen und Trinkwasser auf der Welt. Seenpartner sind bisher: Mono Lake (Kalifornien), St. Lucia Lake (Südafrika), Biwa See (Japan), Bodensee (Deutschland, Schweiz, Österreich), La Nava (Spanien), Baikalsee (Russland), die Nestos Seen (Griechenland) sowie die Norfolk und Suffolk Broads (Großbritannien). Kandidaten des Netzwerkes sind: Totes Meer (Israel, Palästina, Jordanien), Tengis See (Kasachstan), Pantanal (Brasilien, Bolivien, Paraguay), Militscher Teiche (Polen), Mar Chiquita (Argentinien).
Globaler Partner von Living Lakes ist Unilever. Unterstützt wird das Seennetzwerk außerdem von der Deutschen Lufthansa, DaimlerChrysler, Compaq, der Ökobank, Lever Fabergé, Deutschland und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt. Medienpartner sind Gruner + Jahr und natur & kosmos. Produktpartner im Rahmen der EXPO-Präsentation des Projektes sind die mittelständischen Unternehmen Kopf AG in Sulz, Saeco in Eigeltingen, Conica in Schaffhausen (CH) und Rohner Textil in Heerbrugg (Schweiz).
Weitere Informationen sowie Pressefotos: Global Nature Fund Güttinger Straße 19, 78315 Radolfzell Email: info@globalnature.org Tel.: (0 77 32) 99 95-0, Fax: (0 77 32) 99 95-77 Internet: www.livinglakes.org
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