Totalschaden - wie die Autoindustrie aus der Krise fahren will - jetzt in zeo2, Heft 2/2009
Berlin (ots)
Schwerpunktthema der Ausgabe: "Totalschaden - Wie die Autoindustrie aus der Krise fahren will" - Mit einem Interview mit Klaus Töpfer, dem Gründungsdirektor des Potsdamer "Instituts für Klimawandel, Erdsystem und Nachhaltigkeit", Beiträgen der neuen WBGU-Generalsekretärin Inge Paulini zur Kritik des Beirats an der Nutzung von Bioenergie als Kraftstoff und des Klimaforschers Stefan Rahmstorf zur Langzeitwirkung des Klimawandels
Vor einem Jahr startete das Umweltmagazin zeo2 unter der Herausgeberschaft der Deutschen Umwelthilfe e. V. (DUH). Das Heft hat sich schnell etabliert und geht jetzt mit der soeben ausgelieferten fünften Ausgabe ins zweite Jahr. Schwerpunkt des aktuellen Hefts ist die weltweite Krise der Automobilindustrie. Das Blatt untersucht die Modellpolitik der großen Autobauer, fragt nach Konzepten und Zukunftsentwürfen, mit denen die Branche aus der Krise fahren will. Dabei zeigt sich, dass technische Innovationen, die es durchaus gibt, regelmäßig einseitig zur Leistungssteigerung genutzt werden: PS-Orgien statt intelligentem Downsizing. So ist die durchschnittliche Motorleistung neu zugelassener Autos in den vergangenen Jahren auf 130 PS geklettert, die durchschnittliche Höchstgeschwindigkeit auf 190 km/h. "Mit Autos, die noch vor 20 Jahren den Großen Preis von Deutschland gewonnen hätten, fahren wir heute Brötchen holen". zeo2 stellt aber auch Fahrzeuge kleiner, alternativer Hersteller vor: Wann kommt endlich der Loremo auf den Markt und wie geht es eigentlich dem norwegischen Autobauer Think?
Außerdem:
Klaus Töpfer, Deutschlands international renommiertester Umweltpolitiker und soeben berufener Gründungsdirektor des Potsdamer "Instituts für Klimawandel, Erdsystem und Nachhaltigkeit" umreißt im zeo2-Interview seine Vorstellungen von der neuen Forschungsinstitution. Töpfer erhofft sich Spitzenforschung "auf höchstem Niveau mit weltweiter Ausstrahlung". In der globalen Klimapolitik erwartet der frühere Bundesumweltminister und langjährige Chef des UN-Umweltprogramms in diesem Jahr "zum ersten Mal einen Wettbewerb um die Führung in der Klimafrage". Nach der von US-Präsident Barack Obama angekündigten Offensive für den Klimaschutz "könnten die Europäer nicht mit dem Gefühl nach Kopenhagen (zur nächsten Weltklimakonferenz) gehen, dass sie ohnehin die Besten sind." Töpfer kritisiert in dem Interview das aktuelle Krisenmanagement der Bundesregierung. So sei "schon allein der Begriff der Abwrackprämie in einer Zeit, in der man für die Kreislaufwirtschaft kämpft, ein Rückschlag." Der Automobilindustrie werde die Verschrottungsprämie nur kurzfristige Entlastung bescheren, prophezeit Töpfer.
Abschied vom Biosprit? Die neue Generalsekretärin des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung für globale Umweltveränderungen, WBGU, Inge Paulini, warnt in einem Namensbeitrag für zeo2 vor einer einseitigen Fixierung der Bioenergie auf den Kraftstoffbereich. Paulini: "Wir sollten beim Stichwort Biomasse oder Bioenergie nicht mehr an die Tankstelle denken, die größten Chancen der Bioenergie liegen außerhalb des Verkehrssektors". Für die Stromerzeugung sei Biomasse sinnvoller eingesetzt und erreiche "eine sehr viel höhere Klimawirkung". Paulini sieht Chancen, bis zu zehn Prozent des Weltenergiebedarfs durch nachhaltig genutzte Bioenergie zu decken. Dazu brauche es aber dringend globale Regelungen und Nachhaltigkeitsstandards, um die Nutzung in vernünftige Bahnen zu lenken. Von der Bundesregierung erwartet Paulini eine Wende ihrer bisherigen Politik: "Für maximalen Klimaschutz müssen wir aus der Förderung von Biokraftstoffen für den Straßenverkehr aussteigen und die Beimischungsquoten zurücknehmen." Ein blinder Fleck in der bisherigen Bioenergie-Diskussion sei ihr Einsatz in den ärmsten Ländern, wo sie vielfach in offenen Feuern zum Kochen und Heizen eingesetzt werde. Der dabei entstehenden toxischen Rauchentwicklung würden jährlich 1,5 Millionen Menschen zum Opfer fallen, bilanziert die WBGU-Generalsekretärin in ihrem Beitrag.
Noch 1.000 heiße Jahre auf der Erde. Der Potsdamer Klimawissenschaftler Stefan Rahmstorf kommentiert in seiner Kolumne für zeo2 eine Studie zu den langfristigen Folgen der Treibhausgas-Emissionen. Der Klimawandel sei keineswegs unaufhaltsam, er könne durch eine energische Politik abgemildert werden. Jedoch könne die Menschheit das Rad nicht mehr zurückdrehen. Wegen der langen Verweildauer des hauptverantwortlichen Treibhausgases CO2 in der Atmosphäre werde die Erde über Jahrtausende die Folgen jeder ausgestoßenen Tonne Kohlendioxid zu spüren bekommen. Rahmstorf: Die letzten sechs Generationen der Menschheit haben "hemmungslos mit dem fossilen Feuer gespielt. Nun wissen wir: Hunderte von Generationen nach uns werden die Folgen zu tragen haben. Unsere Generation ist die erste, die dies in voller Klarheit erkennen kann. Sie ist aber auch die letzte, die die Gefahr noch rechtzeitig eindämmen kann."
Weitere Themen der neuen zeo2-Ausgabe - Die deutschen Imker auf der Flucht vor Gentech-Konzern Monsanto - Das schwierige Recycling ausgedienter Solarzellen - Die Wiederansiedlung des Störs - Das Elektrofahrrad im Test - Charles Darwin und die Ästhetik im Tierreich
Auf Wunsch stellt Ihnen die Redaktion Interviews und Kommentare des aktuellen Hefts im Wortlaut zur Verfügung.
Über zeo2 Mit der Deutschen Umwelthilfe e. V. (DUH) als Herausgeberin erschien im April 2008 die erste Ausgabe des neuen Umweltmagazins. Unter dem Titel "zeo2 - Magazin für Umwelt, Politik und Neue Wirtschaft" wendet sich das Blatt analytisch, politisch wach aber auch unterhaltsam an eine Leserschaft, der die globalen und nationalen Umweltthemen unter den Nägeln brennen. Der Titel zeo2 führt augenzwinkernd das leicht abgewandelte Kürzel des Klimakillers Kohlendioxid im Namen und damit den Dreh- und Angelpunkt aller Zukunftspolitik. Mehr Informationen und Leseproben unter www.zeozwei.de. zeo2 erscheint vierteljährlich. Abonnement im Lastschriftverfahren für 12 Euro/vier Ausgaben unter: zeo2-Vertrieb - DUH Umweltschutz-Service GmbH - Fritz-Reichle-Ring 4 - 78315 Radolfzell - Fax (07732) 9995-77 oder abo@zeozwei.de oder www.zeozwei.de/abo.
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