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Sammlung von Energiesparlampen leicht gemacht: Startschuss für Pilotprojekt im Handel

Berlin (ots)

Mangelhafte Rückgabemöglichkeiten für
Energiesparlampen und Leuchtstoffrohren führen in vielen deutschen 
Kommunen zu niedrigen Sammelquoten - Weniger als vier von zehn 
Altlampen werden ordnungsgemäß gesammelt und verwertet - DUH und die 
Stadt Heidelberg starten freiwillige, verbraucherorientierte Sammlung
im Handel für ausgediente Energiesparer
Energiesparlampen und Leuchtstoffröhren beinhalten kleine Mengen 
Quecksilber und dürfen am Ende ihres Lebens nicht mit dem Hausmüll 
entsorgt werden, sondern müssen nach dem Elektrogesetz getrennt 
gesammelt und anschließend umweltgerecht verwertet werden. Für viele 
Verbraucher stellt sich aber die Frage: Wohin mit den alten 
Stromsparern? Die Rückgabemöglichkeiten für private Haushalte sind 
nicht selten relativ begrenzt. In vielen Kommunen müssen die 
Verbraucher weite Strecken zu abgelegenen Wertstoffhöfen auf sich 
nehmen, um Altlampen ordnungsgemäß abzugeben. Einige Städte bieten 
privaten Haushalten nur einzelne oder überhaupt keine festen 
Rückgabemöglichkeiten an, sondern nur über die mobile 
Schadstoffsammlung. "Es ist die eindeutige Verantwortung der 
Kommunen, ein ausreichend dichtes Netz an verbraucherorientierten 
Rückgabemöglichkeiten für Altlampen und anderen Elektrogeräte 
aufzubauen. Vielerorts sehen wir mehr als drei Jahre nach dem 
Inkrafttreten des Elektrogesetzes leider immer noch einen erheblichen
Nachholbedarf", kritisiert Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der 
Deutschen Umwelthilfe e.V. (DUH).
Dass es aber auch anders geht zeigt das heute gestartete 
gemeinsame Projekt der DUH und der Stadt Heidelberg. Nach dem Motto 
"Wertvoll für den Klimaschutz - zu wertvoll für den Müll!" wurde 
zusätzlich zu den kommunalen Recyclinghöfen in Zusammenarbeit mit dem
örtlichen Handel ein freiwilliges Rücknahmesystem mit neuen modernen 
Sammelbehältern geschaffen. "Die Heidelberger Bürger können direkt 
beim Neukauf einer Energiesparlampe in Baumärkten und Möbelhäusern 
ihre alte zurückgeben. Das ist für den Verbraucher praktisch, bequem 
und nachvollziehbar", erklärt Jürgen Resch. Die DUH fordert weitere 
Kommunen auf, den Blick über den Tellerrand zu wagen und kreative 
Lösungen sowie neue Partnerschaften wie z.B. Handelsunternehmen zu 
suchen, um die Sammlung von alten Energiesparlampen und 
Leuchtstoffrohren effektiver und verbraucherfreundlicher zu machen.
Durch den konsequenten Austausch ineffizienter Glühbirnen gegen 
stromsparende Energiesparlampen kann eine vierköpfige Familie 
jährlich 78 Euro einsparen und dabei klimaschädliche CO2-Emissionen 
reduzieren. Der Austausch einer einzigen 60-Watt Glühlampe gegen eine
gleich helle 11-Watt Energiesparlampe spart jährlich rund 30 
Kilogramm CO2 ein. "Die Schaffung von bürgernahen 
Rückgabemöglichkeiten für die klimaschonenden Energiesparlampen ist 
die eine Seite. Die andere ist die aktive Bereitstellung von 
Bürgerinformationen, dass die Altlampen aufgrund ihres - wenn auch 
geringen - Quecksilberinhaltes getrennt gesammelt werden müssen und 
wo sie kostenlos abgegeben werden können", erklärt Wolfgang Erichson,
Bürgermeister für Integration, Chancengleichheit und Bürgerdienste 
der Stadt Heidelberg. Die Stadtwerke werden deshalb ab Juni über 
100.000 Informationsflyer mit den Stromrechnungen an Heidelberger 
Haushalte versenden.
Im Jahr 2008 gingen in Deutschland ca. 180 Millionen 
energiesparende Gasentladungslampen über die Ladentheke - und die 
Tendenz ist steigend. 120 Millionen ausgediente Energiesparlampen 
fielen im Jahr 2008 in Deutschland zur Entsorgung an. Davon wurden 
insgesamt nur 41,5 Millionen (35 Prozent) getrennt gesammelt und 
umweltgerecht verwertet (2007: 31 Prozent). "Trotz einer deutlichen 
Steigerung der Sammelmengen im vergangenen Jahr landen immer noch 
mehr als sechs von zehn Altlampen im Restmüll oder gehen andere 
unerwünschte Entsorgungswege. Dies ist bei quecksilberhaltigen 
Abfällen nicht hinnehmbar", kritisiert Maria Elander, Leiterin 
Kreislaufwirtschaft bei der DUH. Deutschland müsse bei der 
Altlampensammlung deutlich zulegen, um im internationalen Vergleich 
zu den Spitzenreitern aufzuschließen. Durch die Umstellung auf 
energieeffiziente Haushaltsbeleuchtung in Europa spitzt sich die 
Situation noch zu. In den kommenden Jahren werden die vermehrt 
eingesetzten Energiesparlampen zunehmend auch zur Entsorgung 
anfallen. Am 1. September 2009 wird die erste Stufe des sogenannten 
Glühlampenverbotes, also des schrittweisen Verschwindens von 
ineffizienten Haushaltslampen vom Markt, scharf gestellt: Ab dann 
dürfen alle matten Glühbirnen sowie klare Glühbirnen ab 100 Watt 
nicht mehr verkauft werden. Für kleinere klare Glühbirnen gilt dies 
spätestens ab September 2012.

Pressekontakt:

Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer, Deutsche Umwelthilfe e.V.,
Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Mobil.: 0171 3649170, Fax: 030 2400
867-19, E-Mail: resch@duh.de

Ralf Bermich, Amt für Umweltschutz, Gewerbeaufsicht und Energie,
Kornmarkt 1, 69117 Heidelberg, Tel.: 06221 5818270, Fax: 06221
5818290, E-Mail: ralf.bermich@heidelberg.de

Maria Elander, Leiterin Kreislaufwirtschaft, Deutsche Umwelthilfe
e.V., Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Tel.: 030 2400867-41, Fax:
030 2400867-19, Mobil: 0160 5337376, E-Mail: elander@duh.de

Ulrike Fokken, Pressesprecherin, Deutsche Umwelthilfe e.V.,
Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Tel.: 030 2400867-22, Fax: 030
2400867-19, Mobil: 0151 55017009, E-Mail: fokken@duh.de

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