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"Forum Netzintegration Erneuerbare Energien" stellt Gründungserklärung vor

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Berlin (ots)

Ungewöhnliches Bündnis aus Stromnetzbetreibern, Verbänden, 
Umweltorganisationen, Bürgerinitiativen und wissenschaftlichen 
Institutionen will "Flaschenhals" beim weiteren Zubau Erneuerbarer 
Energien überwinden - Umbau der Stromnetze für Mensch und Natur 
verträglich gestalten - Forum will bis Ende 2010 
Handlungsempfehlungen für die Politik erarbeiten
Der Anteil Erneuerbarer Energien an der Stromversorgung in 
Deutschland wächst von Jahr zu Jahr und soll sich nach dem Willen von
Regierung und Opposition bis 2020 auf mindestens 30 Prozent 
verdoppeln. Gleichzeitig wird es immer schwieriger, die schnell 
zunehmenden und unstet anfallenden Strommengen zu jeder Zeit vom 
Erzeuger zum Verbraucher zu transportieren. Zudem sind neue 
Stromleitungen vor Ort nicht selten umkämpft, ihre Realisierung 
dauert teilweise mehr als 10 Jahre. Die Ertüchtigung, der Um- und der
Ausbau der Stromnetze droht so zum Flaschenhals einer Entwicklung zu 
werden, die grundsätzlich unumstritten ist und die Politik und 
Gesellschaft aus Gründen des Klima- und Ressourcenschutzes 
vorantreiben wollen.
In dieser Situation hat sich im "Forum Netzintegration Erneuerbare
Energien" der Deutschen Umwelthilfe e. V. (DUH) ein ungewöhnlich 
breites Spektrum aus Stromnetzbetreibern, Unternehmen, Verbänden der 
Elektrizitätswirtschaft, Vertretern der Erneuerbaren Energien, 
Umweltorganisationen und Bürgerinitiativen gegen neue 
Überlandleitungen mit dem Ziel zusammengeschlossen, den notwendigen 
Um- und Ausbau der Stromnetze für Mensch und Umwelt möglichst 
konfliktarm zu gestalten. Das Forum, das unter dem Vorsitz des 
Leiters Erneuerbare Energien der DUH, Dr. Peter Ahmels, tagt, hat 
sich heute mit einer gemeinsamen "Starterklärung" erstmals einer 
breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Ziel des Forums ist es, mit 
Fachsymposien und Workshops eine gemeinsame Wissensbasis zu schaffen 
und darauf aufbauend bis Ende 2010 der Politik Handlungsempfehlungen 
für eine optimierte Netzintegration Erneuerbarer Energien zu 
unterbreiten. Das Forum wird vom Bundesumweltministerium gefördert.
Die vierseitige Starterklärung haben bis heute 48 Organisationen, 
Verbände, Unternehmen, wissenschaftliche Institutionen und 
Einzelpersonen unterzeichnet - darunter zahlreiche, die in der 
Öffentlichkeit häufig als Kontrahenten wahrgenommen werden. In ihr 
werden die Ziele des Forums formuliert. Auf eine Beschreibung der 
Ausgangslage folgt eine Auflistung der Problemfelder, für die im 
Rahmen der Erarbeitung des so genannten "Plan N" Vorschläge für die 
Politik erarbeitet werden sollen. Dabei geht es um die am Bedarf 
orientierte Optimierung der Stromnetze auf allen Spannungsebenen, den
Transport großer Strommengen, die Notwendigkeit von mehr 
internationalen Kuppelstellen für einen besseren Stromausgleich und 
zentral auch um neue Möglichkeiten zur Energiespeicherung.
"Wir stehen am Anfang eines Prozesses, für dessen Gelingen es 
angesichts der unterschiedlichen Interessenlagen und Motive der 
Beteiligten keine Garantie gibt", sagte DUH-Bundesgeschäftsführer 
Rainer Baake. Bei allen bisherigen Treffen sei jedoch das ernsthafte 
Bestreben spürbar gewesen, zu gemeinsamen Positionen zu kommen. "Alle
müssen kompromissfähig sein, wenn wir mit der Energiewende weiter 
zügig vorankommen wollen. Es geht um nützliche und tragfähige 
Vorschläge für die Politik und nicht um Allgemeinplätze." Schon die 
heute vorgestellte Starterklärung zeige, dass es in vielen - wenn 
auch voraussichtlich nicht in allen - Bereichen der Netzintegration 
Erneuerbarer Energien möglich sei, Konsenspositionen zu finden.
"Erneuerbare Energien können nur dann zu einem nachhaltigen Erfolg
geführt werden, wenn CO2-frei erzeugter Strom zu 100 Prozent ins Netz
aufgenommen wird und schließlich über die bundesweite physikalische 
Verteilung beim Verbraucher ankommt", erklärte Olivier Feix, Leiter 
Unternehmenskommunikation und Public Affairs der Vattenfall Europe 
Transmission GmbH. Dazu sei neben vielen anderen Maßnahmen wie der 
Weiterentwicklung von Speichertechnologien und 
Netzverstärkungsmaßnahmen der Netzausbau zum Hochleistungstransport 
unabdingbar. Feix: "Wissenschaft und Politik haben das Problem im 
Prinzip erkannt und zum Teil auch schon den Rahmen entsprechend 
gesetzt. Nun kommt alles drauf an, dass wir bei der praktischen 
Umsetzung Schritt halten mit dem Ausbau der Erneuerbaren Energien".
Stefan Brune, Vorstandsmitglied der Gesellschaft für 
Netzintegration (GENI), eines Zusammenschlusses großer, regenerativer
Energieerzeugungsunternehmen, erläuterte, dass für die Integration 
Erneuerbarer Energien neben dem Um- und Ausbau der Stromnetze auch 
flexible Erneuerbare Kraftwerke entwickelt werden müssten: "Die 
Branche der Erneuerbaren Energien arbeitet intensiv an der 
Kombination von Erneuerbaren Energiequellen und Speichern, um die 
Stetigkeit der Einspeisung von regenerativem Strom zu verbessern. 
Solche Kraftwerke werden Strom aus Windenergie und Photovoltaik immer
dann anbieten können, wenn der Verbraucher ihn benötigt." Damit diese
Entwicklung zügig vorankomme, müssten Wirtschaft, Politik und 
Gesellschaft zusammenwirken. Brune versicherte, dass die Branche der 
Erneuerbaren Energien ihren Beitrag dazu leisten wolle, dass das 
Forum Netzintegration erfolgreich arbeite und die Energiewende 
voranbringe.
Für die ebenfalls am Forum Netzintegration beteiligten 
Bürgerinitiativen erklärte Gaby Bischop von den "Bürgerinitiativen 
pro Erdkabel NRW", wo Stromtrassen neu errichtet oder verstärkt 
werden sollen, sei es wichtig, "dass die Belastung von Mensch und 
Umwelt so gering gehalten wird, wie irgend möglich. Das geht am 
besten mit Erdkabeln statt mit immer neuen Überlandleitungen". Weder 
seien solche Leitungen eine Zierde in der Landschaft, noch seien die 
gesundheitlichen Auswirkungen der elektromagnetischen Felder 
abschließend geklärt. Es gehe den BIs nicht darum, den Ausbau der 
Erneuerbaren Energien abzubremsen. Politik und Wirtschaft seien 
jedoch verpflichtet, innovative Erdkabelsysteme zu entwickeln und zu 
testen. "Wir sind überzeugt, dass dies ökologisch verträglicher 
geschehen kann als bisher geplant. Deshalb sind die Bürgerinitiativen
dabei, wenn es darum geht, nach Lösungen zu suchen, mit denen alle 
leben können. Beim zukünftigen Stromnetzausbau muss dem Schutz des 
Menschen oberste Priorität eingeräumt werden."
Anhang: Der Plan N - Starterklärung zur Gründung des Forum 
Netzintegration Erneuerbare Energien

Pressekontakt:

Dr. Peter Ahmels, Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH), Leiter
Erneuerbare Energien, Hackescher Markt 4, 10178 Berlin,
Mobil: 0151 16225863, Tel.: 030 2400867-0, Fax: 030 2400867-19:
E-Mail: ahmels@duh.de

Dr. Gerd Rosenkranz, Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH), Leiter Politik
und Presse, Hackescher Markt 4, 10178 Berlin,
Mobil: 0171 5660577, Tel.: 030 2400867-0, Fax: 030 2400867-19,
E-Mail: rosenkranz@duh.de

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