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Tetra Pak verliert vor Gericht gegen DUH - und setzt weiter auf Greenwashing

Berlin (ots)

Pressemitteilung

Karton-Konzern darf nicht mehr behaupten, dass seine Getränkekartons "vollständig recycelt" werden - Dennoch wirbt Tetra Pak weiter mit dem Slogan "100% recycelbar" - Tatsächlich wird nur etwa ein Drittel des Materials stofflich verwertet - DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch fordert sofortigen Stopp der Verbrauchertäuschung

Die Tetra Pak GmbH & Co KG setzt trotz einer Niederlage vor dem Landgericht Wiesbaden gegen die Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH) weiter auf Greenwashing und irreführende Werbung. Nach Recherchen der Umweltschutzorganisation sind die Getränkekartons des Herstellers alles andere als umweltfreundlich. Ende Dezember 2011 hatte das Gericht entschieden, dass der Verpackungskonzern seine Getränkekartons nicht mehr mit der Behauptung eines "vollständigen Recyclings" bewerben darf (Az. 12 O 58/11). Seither setzt Tetra Pak seine Werbekampagne mit der Aussage fort, seine Verpackungen seien "100% recycelbar".

"Tetra Pak setzt trotz des von der DUH erwirkten Gerichtsurteils weiter auf die Täuschung der Verbraucher. Der Leser soll die Aussage ´100% recycelbar´ so verstehen, dass Getränkekartons nach Gebrauch komplett recycelt werden. In Wahrheit trifft dies nur auf einen geringen Teil zu", erklärt DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. Tetra Pak setze damit seine dreiste Verbrauchertäuschung fort und suggeriere in seiner Werbekampagne, dass die aus Papierfasern, Aluminium und Kunststoff bestehenden Verpackungen komplett recycelt werden. Der überwiegende Anteil werde jedoch verbrannt.

In der Werbekampagne hatte Tetra Pak unter dem Titel "Du hast es in der Hand" zunächst behauptet, seine Verpackungen würden vollständig recycelt. Untersuchungen der DUH ergaben jedoch, dass nur etwa ein Drittel der Materialien aus den in Deutschland verkauften Getränkekartons stofflich recycelt wird. Die Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation klagte deshalb im Oktober 2011 wegen irreführender Werbung gegen Tetra Pak und hatte Erfolg. Resch forderte den Konzern auf, "die dreiste und irreführende Kampagne sofort zu beenden."

In Deutschland wird nur ein Teil der über 200.000 Tonnen in Verkehr gebrachten Getränkekartons getrennt gesammelt und in Sortieranlagen zum Recycling aussortiert. Davon wird in der Regel nur der Papieranteil recycelt, der im Durchschnitt weniger als drei Viertel des Getränkekartongewichtes ausmacht. Die übrigen Materialien, wie die Aluminiumfolie und Kunststoffanteile, werden überwiegend verbrannt.

"100 Prozent recycelbar ist fast alles was wir produzieren - worauf es ankommt ist, dass wir es auch tun. Bei den Getränkekartons wird gerade einmal ein Drittel der in den Verkehr gebrachten Verpackungsmaterialien recycelt. Wenn wir auf dem Weg in eine Kreislaufwirtschaft vorankommen wollen, ist das ein Armutszeugnis", sagt die Leiterin Kreislaufwirtschaft bei der DUH, Maria Elander.

Hintergrund:

Das DUH-Hintergrundpapier und eine Grafik zum Recycling der Getränkekartons finden Sie im Internet unter: http://www.duh.de/pressemitteilung.html?&tx_ttnews[tt_news]=2764

Pressekontakt:

Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer, Deutsche Umwelthilfe e.V.,
Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Mobil.: 0171 3649170, E-Mail:
resch@duh.de

Maria Elander, Leiterin Kreislaufwirtschaft, Deutsche Umwelthilfe
e.V., Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Tel.: 030 2400867-41, Mobil:
0160 5337376, E-Mail: elander@duh.de

Daniel Eckold, Pressesprecher, Deutsche Umwelthilfe e.V., Hackescher
Markt 4, 10178 Berlin, Tel.: 030 2400867-22, Mobil: 0151 55017009,
E-Mail: eckold@duh.de

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