Mehrwegquote im ersten Quartal 2002 auf 56 % dramatisch gefallen 7 Umweltschützer klagen: "Wo früher Rosen blühten, leuchtet heute oft nur noch die Colabüchse"
Berlin, Düsseldorf, Limburg, Nürnberg, Radolfzell (ots)
Bundesverband des Deutschen Getränkefachgroßhandels e.V. Verband des Deutschen Getränke-Einzelhandels e.V. Bundesverband mittelständischer Privatbrauereien e.V. Deutsche Umwelthilfe e.V.
Die Mehrwegquote ist in den ersten drei Monaten 2002 auf 56,0 % gefallen. Dies ist das erschreckende Ergebnis des von der Gesellschaft für Konsummarktforschung (GfK) durchgeführten Consumer Scans unter 12.000 Haushalten. Die derzeit gültige Verpackungsverordnung sieht eine Mehrwegschutzquote von 72,0 % vor. Jede verschwundene Mehrwegflasche wird dabei von durchschnittlich vierzig Getränkedosen und Einweg-Plastikflaschen ersetzt, von denen ein immer größerer Teil in unserer Umwelt entsorgt wird.
"Der Rückgang der Mehrwegquote übertrifft unsere schlimmste Befürchtung und stellt ein Absinken der Mehrweganteile dar, wie wir es in seiner Dynamik noch nicht erlebt haben", so Roland Demleitner, Geschäftsführer des Bundesverbandes mittelständischer Privatbrauereien. Demleitner begrüßt nachdrücklich die Entscheidung der Bundesregierung ab dem 1. Januar 2003 für Getränke in Einwegverpackungen ein Pflichtpfand einzuführen. "Dieses Pflichtpfand wird eine Trendumkehr bewirken und zu einem Wiederanstieg des Mehrweganteils bei Getränken führen."
Zu den Klagen der Einweglobby vor den Verwaltungsgerichten der Länder erklärte Günther Guder, Geschäftsführender Vorstand des Bundesverbandes des deutschen Getränkefachgroßhandels: "Diese Klagen sind aus unserer Sicht rechtlich unzulässig. Ein Bundesland ist unter keinem denkbaren Gesichtspunkt berechtigt, für sein Gebiet die bundesrechtlich geltende Verpackungsverordnung sowie den von der Bundesregierung angekündigten Widerruf der Befreiung von der Pfandpflicht außer Kraft zu setzen. Auch für eine aufschiebende Wirkung ist kein Raum."
Wolfgang Brügel, Vorsitzender des Bundesverbandes des deutschen Getränkefacheinzelhandels führte aus:
Für die Deutsche Umwelthilfe e.V. wies deren Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch auf die zunehmende Vermüllung hin: "Der schlagendste Beweis für die dringende Notwendigkeit des Dosenpfands findet sich am Straßenrand, in Vorgärten und Grünanlagen. Noch nie war die Klage der Gemeinden so laut über den Einweg-Getränkemüll wie in diesem Frühjahr. Wo früher Rosen blühten, leuchtet heute nur noch die Colabüchse", so Resch. Damit sei spätestens am 1. Januar 2003 mit der Einführung eines Pfandes von 25 Cent Schluss, denn: "Niemand schmeißt Geld aus dem Fenster".
Für Rückfragen:
Günther Guder, Bundesverband des Deutschen Getränkefachgroßhandels e.V. Humboldtstr. 7, 40237 Düsseldorf, Tel. mobil: 0172 2424950, Tel. 0211/683938, Fax. 0211 683602, Email: GFGH_Verbaende@compuserve.com
Wolfgang Brügel, Verband des Deutschen Getränke-Einzelhandels e.V. Laufamholzstraße 314a, 90482 Nürnberg, Tel. 0911/502665, Fax. 0911/5048154
Roland Demleitner, Bundesverband mittelständischer Privatbrauereien e.V. Justus-Staudt-Straße 2, 65555 Limburg, Tel. mobil: 0171 5311444, Tel. 06431/52048, Fax. 06431/53612, Email: roland.demleitner@oms.de
Jürgen Resch, Deutsche Umwelthilfe e.V. und Deutscher Naturschutzring e.V., Güttinger Str. 19, 78315 Radolfzell, Tel. mobil: 0171 3649170 Tel. 07732/9995-0, Fax. 07732/9995-77, Email: info@duh.de
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