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Klimaschutz und Luftreinhaltung im Einklang: Deutsche Umwelthilfe fordert standardmäßig wirksame Abgasreinigungstechnik bei Holzfeuerungsanlagen

Berlin (ots)

Berliner Eishersteller Florida Eis hat seine Pelletheizung mit Partikelabscheider nachgerüstet - Messung der Partikelanzahl durch die Deutschen Umwelthilfe zeigt: Holzfeuerung kann emissionsarm und klimafreundlich sein - Umrüstung muss Schule machen in Berlin und anderen Städten - Deutsche Umwelthilfe fordert strengere lokale Vorgaben und bessere Förderung, um emissionsarme Technik zu etablieren

Emissionsarmes und klimafreundliches Heizen mit Holz ist mit der richtigen Technik machbar. Das haben die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und der Berliner Eishersteller Florida Eis heute im Rahmen einer Live-Messung auf dem Gelände des Unternehmens veranschaulicht. Im Ergebnis zeigt sich, dass durch den nachgerüsteten Partikelabscheider die Anzahl ultrafeiner Partikel im Abgas der Pelletheizung um rund 80 Prozent gesenkt wird. Die DUH bemängelt, dass die bereits vorhandene Technik für die Abgasreinigung von Holzheizungen noch immer viel zu selten zum Einsatz kommt.

"Das Heizen mit Holz kann einen sinnvollen Beitrag zur Wärmewende leisten. Voraussetzung ist aber, dass der Brennstoff effizient genutzt und der Feinstaubausstoß der Anlagen deutlich reduziert wird. Denn Feuerungsanlagen in Haushalten und im Gewerbe verursachen mittlerweile mehr Feinstaub- und Rußpartikel als der Straßenverkehr", erklärt Dorothee Saar, Leiterin des Bereichs Verkehr und Luftreinhaltung bei der DUH. "Klimaschutz und Luftreinhaltung müssen zusammen gedacht werden. Florida Eis macht dies vor. Die Nutzung des Brennstoffes Holz sollte durch lokale Vorgaben auf emissionsarme und effiziente Anlagen mit Abgasreinigung beschränkt und Filtertechnik besser gefördert werden", so Saar weiter.

2018 wurde die auf den Feinstaub-Tagesgrenzwert bezogene Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation WHO an 78 Prozent der Messstellen in Deutschland nicht eingehalten. Angesichts der negativen Gesundheitswirkungen von Feinstaub sah Olaf Höhn, Inhaber von Florida Eis, Handlungsbedarf: "Es ist unser Ziel, die Eisherstellung 100 Prozent klimaneutral zu gestalten. Die dafür benötigte Wärme kommt aus einer Heizungsanlage, die mit zertifizierten Pellets aus der Region betrieben wird. Das Verbrennen der Holzpresslinge sollte allerdings nicht zu Lasten der Luftqualität gehen. Deshalb haben wir uns nach Beratungen mit der DUH dazu entschlossen, die Anlage mit einem Partikelabscheider nachzurüsten."

Gemeinsam mit der DUH hat der internationale Luftreinhaltexperte Axel Friedrich den Vorstoß von Florida Eis fachlich unterstützt. "Bei der Holzfeuerung entstehen wie beim Dieselmotor viele ultrafeine Partikel, die sehr tief in die Lunge und dann in den Blutkreislauf eindringen. Sie sind deswegen aus gesundheitlicher Sicht besonders relevant. Unsere Messungen bei der nachgerüsteten Anlage von Florida Eis haben gezeigt, dass die Partikelanzahl mit Einsatz wirksamer Abgasreinigungstechnik um rund 80 Prozent reduziert werden kann. Das muss Standard werden", sagt Friedrich.

Die Nutzung des nachwachsenden Brennstoffes Holz ist auch in Berlin ein Thema - schließlich sind in der Hauptstadt aktuell 700 mit Florida Eis vergleichbare Holzheizungsanlagen in Betrieb. Angesichts der klimapolitischen Zielsetzung, den Anteil erneuerbarer Energie im Wärmesektor zu steigern, könnte die Anzahl dieser Anlagen künftig anwachsen. Stefan Tidow, Staatssekretär für Umwelt und Klimaschutz in der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz sagt: "Wir brauchen Vorreiter wie Florida Eis, die umweltfreundliche Technik einsetzen. Die Nachrüstung der Pelletheizungen macht es möglich, die feinen gesundheitsschädlichen Rußpartikel wirksam rauszufiltern. Das ist ein Beitrag für den Klimaschutz und für bessere Luft. Mit dem Berliner Programm für nachhaltige Entwicklung (BENE) fördern wir die Nachrüstung solcher Partikelfilter. Wir werden uns dafür einsetzen, dass dies auch in der nächsten Förderperiode ab 2021 so bleibt."

Hintergrund:

Die DUH setzt sich im Rahmen der Informationskampagne "Clean Heat" dafür ein, Feinstaub- und Rußemissionen aus Öfen und Heizkesseln zu senken. Weitere Informationen: www.clean-heat.eu

Clean Heat wird vom LIFE-Programm der Europäischen Union gefördert.

Links:

Faktenblatt zur Pelletheizung und dem Partikelabscheider, das Ergebnis der Partikelanzahl-Messung sowie Pressefotos unter: http://l.duh.de/p190225a

Pressekontakt:

Dorothee Saar, Leiterin Verkehr und Luftreinhaltung, DUH
030 240086772, 0151 16225862, saar@duh.de

Olaf Höhn, Inhaber Florida-Eis Manufaktur GmbH
0179 2913705, olaf.hoehn@floridaeis.de

Dr. Axel Friedrich, Internationaler Experte für Verkehr und
Luftreinhaltung
0157 71592163, axel.friedrich.berlin@gmail.com

Pressestellen:
DUH: Ann-Kathrin Marggraf, 030 2400867-20, presse@duh.de
Florida Eis: Henrike Schulz, henrike.schulz@floridaeis.de; Olaf Höhn,
olaf.hoehn@floridaeis.de

www.duh.de, www.twitter.com/umwelthilfe, www.facebook.com/umwelthilfe
www.floridaeis.de, www.facebook.com/floridaeis

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