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Geplantes LNG-Terminal in Stade: Deutsche Umwelthilfe und BUND Niedersachsen geben Bedenken von Anwohnerinnen und Anwohnern bei alternativem Erörterungstermin Raum

Berlin/Hannover (ots)

  • Nach Absage des offiziellen Erörterungstermins: DUH und BUND Niedersachsen informieren über geplantes Terminal und sammeln Bedenken der Bürgerinnen und Bürger
  • Expertinnen und Experten beantworten Fragen der Teilnehmenden zu Folgen und Risiken für Naturschutzgebiete und Klima
  • Betroffene aus den LNG-Exportregionen im Süden der USA berichten per Live-Schalte von Gesundheits- und Umweltbelastung

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und der BUND Niedersachsen haben in einem alternativen Erörterungstermin über das geplante stationäre LNG-Terminal in Stade informiert. Die zuständige Genehmigungsbehörde, das Gewerbeaufsichtsamt Lüneburg, hatte den offiziellen Erörterungstermin kurzfristig abgesagt, obwohl zahlreiche Anwohnerinnen und Anwohner sowie Umweltverbände Einwendungen eingereicht hatten. Die vielen Fragen zu den Risiken des Projekts konnten die Anwohnerinnen und Anwohner mit Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Umweltverbänden diskutieren. Zudem berichteten Menschen aus den Exportregionen im Süden der USA von den umwelt- und gesundheitsschädlichen Auswirkungen des deutschen LNG-Hungers. Bill McKibben, US-Klimaaktivist und Träger des alternativen Nobelpreises, kommentierte die LNG-Pläne in Stade in einem Video-Statement.

Susanne Gerstner, Landesvorsitzende des BUND Niedersachsen: "Die aktuelle Gas-Versorgungslage zeigt, dass das LNG-Terminal in Stade energiepolitisch nicht benötigt wird, um den derzeitigen Gasbedarf für diesen und auch kommende Winter zu decken. Der Bau weiterer LNG-Terminals konterkariert die Klimaziele der Bundesregierung und schafft neue fossile Abhängigkeiten. Sehr kritisch sehen wir zudem die Häufung der Störfallbetriebe im Stader Industriegebiet und die erheblichen Gefahren für die Natur im Fall einer Störung: Unweit des Terminals liegen streng geschützte Natura 2000-Gebiete wie das FFH- und Vogelschutzgebiet Unterelbe."

Neben den naturschutzfachlichen Kritikpunkten weisen die DUH und der BUND auf Sicherheitsrisiken hin, da die Anlage auf dem Gelände eines Chemieparks gebaut werden soll.

Nadine Bethge, Stellvertretende Leiterin Energie und Klimaschutz der DUH: "Erörterungstermine dienen dazu, Bedenken und Fragen von Bürgerinnen und Bürgern in den Abwägungsprozess der Behörde einfließen zu lassen. Mit dem alternativen Erörterungstermin bieten wir den bislang ignorierten zivilgesellschaftlichen Anliegen nun Raum. Wir werden die besprochenen Themen und Fragen an die zuständige Behörde und die Landesregierung kommunizieren. Es geht um nichts weniger als die Frage, wie die Behörden und die Landespolitik mit wohlbegründeten Bedenken der Zivilgesellschaft umgehen."

Berechnungen führender energiewirtschaftlicher Institute zeigen, dass kein Bedarf für das fossile Projekt besteht. Mit Fabian Präger von der Technischen Universität Berlin, Erstautor einer entsprechenden Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, stand ein Experte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Rede und Antwort. Auch die Pläne, das Terminal für die Anlandung grüner Gase umzurüsten, wurden diskutiert. Die Expertinnen und Experten wiesen daraufhin, dass sowohl zur technischen als auch zur wirtschaftlichen Machbarkeit Fragen offen blieben und zunächst ein rein fossiles Terminal genehmigt werde.

Pressekontakt:

Sascha Müller-Kraenner, DUH Bundesgeschäftsführer
0160 90354509, mueller-kraenner@duh.de

Nadine Bethge, Stellvertretende Leiterin Energie und Klimaschutz DUH
0160 5337376, bethge@duh.de

Susanne Gerstner, BUND-Landesvorsitzende Niedersachsen
0175 5650852, susanne.gerstner@bund.net

Heiner Baumgarten, BUND-Experte LNG
0151-27507580, heiner.baumgarten@bund.net

DUH-Newsroom:

030 2400867-20, presse@duh.de

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