Naturschutzgroßprojekt Lausitzer Seenland vor dem Aus
DUH: Sächsische Geldmittel weiter blockiert
Dresden/Radolfzell (ots)
"Aus nicht nachvollziehbaren Gründen fällt das Sächsische Umweltministerium keine Entscheidung zum Naturschutzgroßprojekt Lausitzer Seenland", erklärt Jörg Dürr-Pucher, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe e.V. (DUH) anlässlich einer Pressekonferenz heute in Dresden.
In der Region hat das Projekt die volle Rückendeckung bei Bürgermeistern, Landrätin und Wirtschaft. Sie erhoffen sich positive ökologische und ökonomische Wirkung der 6,2 Mio. Euro, die bis 2013 in das Projekt fließen sollen. Die DUH kooperiert seit einigen Jahren intensiv mit anderen touristischen Entwicklungsprojekten in der Region. Auch das Sächsische Innen- und Wirtschaftsministerium stehen dem Projekt positiv gegenüber. In der Projektphase I wurden in den Jahren 2003 und 2004 mehr als 400.000 Euro in das Projekt investiert. Sachsens Umweltminister Flath hat bei einem Besuch von Umweltminister Trittin Unterstützung für das Projekt zugesagt.
Die Zeit drängt, weil die dringend notwendigen Flächenkäufe von mehr als 3.000 Hektar des insgesamt 5.000 Hektar großen Kerngebietes nur noch in diesem Jahr durchgeführt werden können. Die Finanzmittel sind bereits im Bundeshaushalt 2004 eingestellt und können nicht übertragen werden. Auch der sächsische Umwelthaushalt bietet in den Jahr 2005 und 2006 keine Reserven für Flächenkäufe. "Deshalb müssen wir davon ausgehen, dass Amtschef Wolf-Dieter Kuhl vom Umweltministerium (SMUL) das Projekt absichtlich verzögert, damit es insgesamt scheitert" betont Jörg Dürr Pucher.
Das Bundesumweltministerium, das Bundesamt für Naturschutz und die Deutsche Umwelthilfe beurteilen das Projekt inhaltlich uneingeschränkt positiv. "Es ist völlig unverständlich, wie das Sächsische Umweltministerium verhindern kann, dass 5 Millionen Bundesmittel in die strukturschwache Lausitz fließen" sagt Professor Dr. Harald Kächele, Bundesvorsitzender der Deutschen Umwelthilfe.
"Wir hätten einige 100.000 Euro Spendengelder und Finanzmittel von Wirtschaftspartnern in das Lausitzer Seenland investiert. Das verhindert das Sächsische Umweltministerium mit seiner negativen Haltung."
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