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Deutsche Umwelthilfe weitet ITX-Untersuchung bei Frucht- und Gemüsesäften in Kartonverpackungen aus

Berlin (ots)

Neben Aldi und Lidl haben auch Norma und NETTO den
Verkauf kontaminierter Säfte gestoppt - DUH setzt Seehofer Ultimatum 
und droht rechtliche Schritte zur Durchsetzung des 
Verbraucherschutzes an
2. Februar 2006: Die Diskounterketten NETTO (Stavenhagen) und 
Norma haben gegenüber der Deutschen Umwelthilfe e. V. (DUH) den 
sofortigen Verkaufsstopp von mit der Druckchemikalie ITX belasteten 
Säften erklärt. In der vergangenen Woche hatten bereits Aldi und Lidl
in TetraPak und EloPak-Getränkekartons abgefüllte Frucht- und 
Gemüsesäfte aus dem Verkehr gezogen. Die Deutsche Umwelthilfe hatte 
zuvor die Verunreinigung dieser Produkte durch ITX nachgewiesen.
Im Gegensatz zu den Handelsunternehmen verweigern sich TetraPak 
und EloPak bei der Aufklärung, welche weiteren Säfte derzeit im 
Handel mit ITX belastet sind. "Der Fruchtsaftskandal setzt sich also 
weiter fort. Nur die Säfte, deren Kontamination durch teure 
Untersuchungen der DUH aufgedeckt wird, verschwinden vom Markt. Wir 
befürchten, dass noch zahlreiche Kartonsäfte mit ITX belastet sind. 
Aber weder die Industrie noch das Verbraucherschutzministerium sind 
bereit, diese Produkte bekannt zu machen und den Verbraucher über die
Verunreinigung zu informieren. Die DUH weitet daher ihre 
Untersuchungen aus und wird Anfang kommender Woche neue Ergebnisse 
vorstellen. Dies werden wir nun Woche für Woche fortsetzen, bis wir 
keine Druckchemie mehr im Saft finden", so Jürgen Resch, 
Bundesgeschäftsführer der DUH.
Stereotyp verweisen beispielsweise TetraPak und EloPak auf die 
derzeitige Umstellung auf ein ITX-freies Druckverfahren. Dies löst 
aber das Verbraucherschutzproblem keinesfalls. Vor allem sogenannte 
Direktsäfte werden traditionell im Spätherbst/Winter abgefüllt und 
dann über einen langen Zeitraum kontinuierlich verkauft.  "Der 
Verbraucher hat einen Anspruch darauf, bereits heute und nicht erst 
in einem halben Jahr Frucht- und Gemüsesäfte ohne Chemikaliencocktail
kaufen zu können. Solange noch ITX-haltige Säfte im Handel sind, wird
die Unsicherheit bei in Karton abgefüllten Säften anhalten, ob diese 
ITX-belastet sind", so Resch.
Im Gegensatz zu zahlreichen anderen europäischen Regierungen 
verweigert Bundesminister Seehofer den Verbrauchern ihre Rechte. 
"Horst Seehofer hat offensichtlich den Verbraucherschutz nicht nur im
Namen seines Ministeriums an die letzte Stelle gesetzt", so Resch. 
Auf die Bitte um bundesweite Untersuchungen und Veröffentlichung der 
ITX-Belastungen in Säften in der letzten und dieser Woche erhielt die
DUH keine Antwort aus dem Ministerium.
Die DUH vermutet, dass der Kontakt zur Kartonverpackungsindustrie 
offensichtlich zu intensiv ist. Sie wirft Horst Seehofer daher 
"Feigheit vor dem Freund" vor.
Die DUH hat Bundesminister Seehofer heute unter Hinweis auf das 
Umweltinformationsgesetz (UIG) eine Frist von 24 Stunden gesetzt, die
dem Ministerium vorliegenden ITX-Belastungswerte für Kartonsäfte zu 
veröffentlichen und mit der betroffenen Industrie eine Rückrufaktion 
für kontaminierte Produkte zu vereinbaren. Andernfalls wird die DUH 
ihren Anspruch auf Veröffentlichung dieser Informationen 
gegebenenfalls durch Inanspruchnahme gerichtlicher Hilfe zu erwirken 
versuchen. "
Für Rückfragen:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer Deutsche Umwelthilfe e.V., (DUH) 
Hackescher Markt 4,10178 Berlin, (www.duh.de), 
Tel.: 030/258986-0, mobil 0171/3649170, E-Mail:  resch@duh.de
Dr. Cornelia Ziehm, Leiterin Verbraucherschutz und Recht, Deutsche 
Umwelthilfe e.V. (DUH), Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Tel.: 
030/258986-18, mobil: 0160/5337376, E-mai:  ziehm@duh.de
Eva Leonhardt, Projektleiterin Kreislaufwirtschaft, Hackescher Markt 
4, 10178 Berlin Tel.: 030/258986-12, Fax.: 030/258986-19, mobil: 
0151/16716545, E-Mail:  leonhardt@duh.de

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