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Commerzbank-Börsenbericht: Wahlschreck gut verdaut, aber Rita sorgt für Unruhe

Frankfurt (ots)

Die Angst vor neuerlichen Zerstörungen und
möglichen Engpässen bei der Förderung und Weiterverarbeitung von Öl 
durch den Hurrikan Rita belastet die internationalen Aktienmärkte. 
Damit hat der Wirbelsturm geschafft, was die nach den 
Bundestagswahlen verfahrene politische Situation in Deutschland nicht
bewirkt hatte. Vielmehr hat die Börse auf das entstandene Machtvakuum
erstaunlich gelassen reagiert. Denn nach einem kurzen Einbruch 
erholten sich die Notierungen rasch wieder mit Blick auf die meist 
gute wirtschaftliche Verfassung der Unternehmen. Andererseits bleibt 
die Unsicherheit über die Regierungsbildung und damit das künftige 
Tempo der Reformpolitik groß und dürfte zunächst einem 
Kursaufschwung, wie er für den Fall eines klaren und 
reformfreundlichen Wahlausgangs zu erwarten gewesen wäre, im Wege 
stehen. Am wahrscheinlichsten ist jetzt, je nach Schadensbilanz des 
Wirbelsturms im Golf von Mexiko und Fortgang der Bemühungen um eine 
Regierungsbildung, eine Schwankungsbreite des DAX zwischen 4.800 und 
5.000 Punkten. Das Kursrisiko bleibt somit überschaubar. 
Längerfristig sind aufgrund der günstigen Bewertung und Gewinndynamik
der Unternehmen wieder deutlich höhere Kurse möglich.
Heftige Auswirkungen zeigt Rita auch auf die Rentenmärkte. Die 
Sorge vor neuen Rekordpreisen bei Öl und Benzin, die Kaufkraft binden
und vor allem den ohnehin schwachen privaten Konsum belasten, lässt 
anhaltend Liquidität in den sicheren Hafen Anleihemarkt fließen. 
Dadurch kam es mit 3% für zehnjährige Bundestitel zu einem 
abermaligen historischen Renditentief. Wie labil die Konjunktur ist, 
zeigte in dieser Woche der deutlich rückläufige ZEW-Indikator für den
September. Es ist aufgrund des politischen Patts zu befürchten, dass 
die Unsicherheit über die wirtschaftliche Entwicklung in nächster 
Zeit sogar noch zunehmen wird. Deshalb konnten die Rentenmärkte auch 
die nunmehr elfte Zinsanhebung der Fed schnell wegstecken und zur 
Tagesordnung übergehen. Die Zinstendenz wird auch in den nächsten 
Tagen primär vom Ölpreis und den Wetternachrichten bestimmt. Es ist 
dabei nicht unwahrscheinlich, dass die Renditen unter 3% rutschen. Ob
der Markt eine so niedrige Marke halten kann, erscheint allerdings 
fraglich. Zumindest ist mit verstärkten Gewinnmitnahmen zu rechnen. 
Private Anleger sollten weiterhin in mittlere Laufzeiten investieren.
Diese Ausarbeitung richtet sich ausschließlich an Personen mit 
Wohnsitz in Deutschland. Sie dient ausschließlich Informationszwecken
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zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder sonstigen 
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Ó2005; Herausgeber: Commerzbank Aktiengesellschaft, Kaiserplatz, 
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