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Aktionswochen "im Zeichen der Energiesparlampe" bei Karstadt gestartet

Berlin/Frankfurt (ots)

Deutsche Umwelthilfe fordert bis 2010
EU-weites Glühbirnenverbot und drastisch verbessertes Recycling 
quecksilberhaltiger Energiesparlampen
Berlin/ Frankfurt a.M., 03.03.2007: Die mit einem EU-weiten 
Austausch klassischer Glühbirnen gegen Energiesparlampen verbundenen 
enormen Stromeinsparpotenziale waren heute (3. März) Thema einer 
Diskussionsveranstaltung zum Auftakt der 
Energiesparlampen-Aktionswochen bei Karstadt in Frankfurt a.M.. Neben
der Deutschen Umwelthilfe e. V. (DUH) beteiligten sich an der Debatte
Vertreter des Bundesumweltministeriums (BMU), des Umwelt¬bundesamtes 
(UBA), der Karstadt Warenhaus AG, sowie des Logistikdienstleisters 
Lightcycle, das die Entsorgung von Altlampen koordiniert, und des 
Lampenherstellers
Osram.
DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch forderte von der anwesenden
Umweltstaatssekretärin Astrid Klug, auf EU-Ebene umgehend die 
Initiative für ein zügiges Verbot klassischer Glühlampen zu 
ergreifen. Die DUH schlägt hierfür ein im Fall von Kühlgeräten 
bereits bewährtes einfaches Verbotsverfahren vor: Europaweit dürfen 
Kühlgeräte nicht mehr verkauft werden, wenn sie nur eine 
Effizienzklasse schlechter als "C" erreichen. "Ein Verkaufsverbot für
alle Lampen und sonstigen Leuchtkörper, die ´schlechter´ sind als die
Effizienzklassen A, B oder C, lässt sich in Brüssel zügig umsetzen. 
Glühbirnen würden binnen weniger Jahre vom Markt und aus unserem 
Alltag verschwinden", so Resch. Ein europaweites Verbot der 
traditionellen Glühlampe könne auf diesem Weg ohne langwierige 
nationale Gesetzgebungsverfahren schon ab 2010 in Kraft treten.
Umweltminister Sigmar Gabriel unterstützt die DUH-Forderung in 
einem in dieser Woche öffentlich gewordenen Brief an 
EU-Umweltkommissar Stavros Dimas im Prinzip. Allerdings schlägt er 
einen anderen, leider viel zeitaufwändigeren Weg zum 
Glühbirnen-Verbot vor. Der Minister fordert die Einrichtung von 
Mindesteffizienzstandards im Rahmen der derzeit vorbereiteten 
Ökodesign-Richtlinie (EuP-Richtlinie). Resch: "Der Beleuchtungssektor
gehört zu den wenigen Bereichen, in denen wir mit der bereits 
erfolgten Kennzeichnung der Effizienzklassen EU-weit über geltende 
Regelungen verfügen. Es bedarf wie bei den Kühlgeräten lediglich noch
einer präzisierenden Richtlinie zum Verbot von Produkten mit 
schlechter Energieeffizienz." Bei der von Umweltminister Gabriel 
vorgeschlagenen Anpassung der
Ökodesign-Richtlinie stehe die EU dagegen insgesamt erst am Anfang. 
Bisher sei nicht einmal mit Vorstudien zur Festlegung von 
Designregeln für den Beleuchtungssektor in Haushalten begonnen 
worden. Nicht einmal die Frage, ob die EuP-Richtlinie am Ende 
überhaupt eine Kennzeichnung im fraglichen Beleuchtungssektor 
beinhalten wird, sei entschieden. Die DUH drückt daher aufs Tempo und
fordert angesichts des sich erkennbar beschleunigenden Klimawandels 
eine einfache und zeitnahe Lösung. Die Abschaffung der Glühbirne 
würde in Deutschland Kohlendioxid-Einsparungen von etwa 5-6 Mio. 
Tonnen pro Jahr auslösen, EU-weit wären es sogar rund 25 Mio. Tonnen.
Die DUH beobachtet allerdings auch mit Sorge die noch 
unzureichenden Erfolge bei der sachgerechten Rückgabe und Verwertung 
der klimaschonenden Energiesparlampen. Eva Leonhardt, 
DUH-Projektleiterin für Kreislaufwirtschaft: "Die Lampen enthalten 
geringe Mengen an Quecksilber, die nicht in die Umwelt gelangen 
dürfen." Zwar sei mit dem Elektro-Gesetz seit fast einem Jahr eine 
verbindliche Vorgabe in Kraft, die Verbraucherinnen und Verbraucher 
zur getrennten Sammlung quecksilberhaltiger Lampen verpflichte. 
Trotzdem kämen aus den Haushalten bisher nur beunruhigende zehn 
Prozent der Lampen zurück zu den eigens eingerichteten Sammelstellen.
Leonhardt: "Hier besteht dringender Aufklärungs- und Handlungsbedarf,
insbesondere, da durch die gegenwärtige Debatte mit  einem Boom hin 
zu Energiesparlampen zu rechnen ist." Die bedrückend geringen 
Rückgabemengen hatten sich im Rahmen einer Marktstudie der Lightcycle
Retourlogistik und Service GmbH ergeben, die am vergangenen Montag in
Berlin vorgestellt wurde. Auf Grund der Untersuchung muss davon 
ausgegangen werden, dass im Bundesgebiet allein im Jahr 2006 mehrere 
Hundert Kilogramm Quecksilber unkontrolliert in die Umwelt gelangt 
seien. Das leicht flüchtige Schwermetall Quecksilber kann bei 
falscher Entsorgung zu schweren Belastungen der Umwelt führen.
Kauf, Nutzung, Entsorgung und Verwertung von Energiesparlampen - 
diese Themen stellen die über den gesamten März laufenden 
Karstadt-Aktionswochen in den Fokus. Bei dem Projekt kooperieren die 
Karstadt Warenhaus GmbH, Lightcycle und die Deutsche Umwelthilfe 
(DUH). Das Umweltbundesamt ist als Unterstützer dabei. Die Aktion 
wurde in allen Karstadt-Warenhäusern gestartet, die über ein 
Beleuchtungssortiment verfügen.
Verbraucher, die alte oder defekte Glühlampen, Energiesparlampen 
oder Leuchtmittel jeglicher Art beim Kauf einer neuen 
Energiesparlampe abgeben, erhalten pro Lampe einen Rabatt von fünf 
Prozent. Begrenzt ist die Rabattierung jedoch auf 30 Prozent. In 
allen teilnehmenden Filialen werden vom Logistikdienstleister 
Lightcycle spezielle Sammelbehälter aufgestellt, um eine fachgerechte
Entsorgung der ausgedienten Energiesparlampen mit anschließendem 
Recycling sicherzustellen.
Energiesparlampen senken die Stromkosten für Beleuchtung um bis zu
80 Prozent, weil sie aus weniger Strom mehr Licht erzeugen. Darüber 
hinaus leuchten hochwertige Energiesparlampen im Durchschnitt sechs 
bis zehnmal länger als die traditionellen Glühlampen. Zudem können 
die in ihnen verarbeiteten Metalle und das Altglas wieder verwendet 
werden - Energie und wertvolle Rohstoffe werden so eingespart.
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Projekt Kreislaufwirtschaft in der Praxis: "Gasentladungslampen"
DUH und Lightcycle führen eine breit angelegte 
Informationskampagne durch, an der auch die kommunalen 
Spitzenverbände beteiligt sind. Geplant sind Aktionen und die 
Bereitstellung von Info-Material, um insbesondere die privaten 
Haushalte, aber auch kleine und mittlere Unternehmen sowie den Handel
von der Notwendigkeit der fachgerechten Entsorgung von 
Energiesparlampen zu überzeugen. Gleichzeitig wird über die 
umfangreichen Entsorgungsmöglichkeiten für Gasentladungslampen und 
deren Verwertung informiert. Ziel ist es, durch eine größere 
Sensibilisierung der Verbraucherinnen und Verbraucher die 
Falsch-Entsorgung der Lampen schrittweise einzudämmen.

Pressekontakt:

Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer Deutsche Umwelthilfe e.V., (DUH)
Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, (www.duh.de), Tel.: 030/258986-0,
Fax: 030/258986-19, mobil 0171/3649170, E-Mail: resch@duh.de

Eva Leonhardt, Projektleiterin Kreislaufwirtschaft der DUH,
Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Tel.: 030/258986-12, Fax:
030/258986-19, mobil: 0151/16716545, E-Mail: leonhardt@duh.de

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