All Stories
Follow
Subscribe to Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe

Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe

Alt-Bundespräsident Roman Herzog gab Startschuss für bislang größte Aufklärungskampagne zur Gesundheitsvorsorge
Mit 30 Millionen Fragebögen der Todesursache Nummer 1 auf der Spur

Alt-Bundespräsident Roman Herzog gab Startschuss für bislang größte Aufklärungskampagne zur Gesundheitsvorsorge / Mit 30 Millionen Fragebögen der Todesursache Nummer 1 auf der Spur
  • Photo Info
  • Download

München/Gütersloh (ots)

Bildunterschrift:
   Liz Mohn, Präsidentin der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe
übergibt am Montag (04.09.2000) in München Bundespräsident a. D.
Roman Herzog den Fragebogen.
EMNID-Umfrage: Nur wenige Bundesbürger kennen ihre Risiken. Neuer
Test zeigt Gefährdung durch Herzinfarkt, Schlaganfall und
Gefäßverschluss
In Vertretung für den erkrankten Bundespräsidenten Johannes Rau
hat Alt-Bundespräsident Prof. Roman Herzog die bislang größte
Gesundheits-Aufklärungsaktion in Deutschland gestartet. Sie soll in
den kommenden Monaten praktisch jeden Bundesbürger erreichen. Ihr
Ziel ist der Kampf gegen die häufigsten Todesursachen: Herzinfarkt,
Schlaganfall und Gefäßverschluss. Kernstück ist ein neu entwickelter
wissenschaftlicher Risikotest. Anhand dieses Tests kann jeder
Teilnehmer seine persönliche gesundheitliche Gefährdung ermitteln.
Bis zum Mai des kommenden Jahres sollen insgesamt mindestens 30
Millionen dieser Fragebogentests in der bundesdeutschen Bevölkerung
verteilt werden. Zum Auftakt nahm Roman Herzog jetzt in München
symbolisch den ersten dieser Fragebogentest entgegen.
In Deutschland erleiden jährlich ungefähr 350.000 Menschen einen
Herzinfarkt und 200.000 einen Schlaganfall. Über 3 Millionen leben
mit Verschlüssen der Arterien in Armen und Beinen. Herzinfarkte,
Schlaganfälle und Gefäßverschlüsse aber haben nahezu identische
Risikofaktoren. Sie sind das Ergebnis einer fortschreitenden
Verengung der arteriellen Blutgefäße und bilden zusammen die mit
Abstand häufigste Todesursache in den westlichen Industrieländern.
Statistisch betrachtet verstirbt jeder zweite Deutsche an der Folgen
der Arteriosklerose, fast doppelt so viele wie an einem Krebsleiden
und 50 mal mehr Menschen als im Straßenverkehr ums Leben kommen.
Gleichzeitig aber sind sich nur wenige Deutsche ihrer persönlichen
Risiken bewusst. Dies zeigt eine aktuelle EMNID-Befragung im August
unter 2000 Bundesbürgern. Danach waren nur wenigen Deutschen ihre
persönlichen Gesundheitswerte bekannt, die bei der Entstehung von
Herz- und Hirninfarkt eine wichtige Rolle spielen. So kennen nach
eigenen Angaben nur 40 Prozent ihren aktuellen Blutdruck, 20 Prozent
ihren persönlichen Cholesterinwert und 16 Prozent ihre
Blutzuckerwerte.
Ebenso unbekannt sind die wichtigsten Frühwarnzeichen für einen
Herzinfarkt oder Schlaganfall. Danach kennt nicht einmal jeder Dritte
die typischen Beschwerden eines akuten Herzinfarktes. Nur 28 Prozent
konnten Schmerzen oder Stechen in der Brust als eines der häufigsten
Symptome benennen. Nur jeder sechste weiß, dass auch in den linken
Arm ziehende Schmerzen typische Infarktwarnzeichen sein können.
Erschreckend gering sind nach dieser Befragung vor allem aber die
Kenntnisse über das Krankheitsbild des Schlaganfalls. Nur acht
Prozent der Bevölkerung nannte als typisches Merkmal plötzliche
Lähmungserscheinungen, nur vier Prozent glaubt, dass sich ein
Schlaganfall durch Sprachstörungen oder Sprachverlust ankündigt und
nur zwei Prozent nannte halbseitige Lähmungserscheinungen als
markantes Frühwarnzeichen.
Träger der jetzt gestarteten Vorsorgeaktion sind die Stiftung
Deutsche Schlaganfall-Hilfe, die Barmer Ersatzkasse BEK und das
Pharmaunternehmen Sanofi-Synthelabo GmbH. Sie haben für diese
Kampagne ein einzigartiges Bündnis von Aktionspartnern zusammen
geführt. So wird der Fragebogen ab September flächendeckend in 23.000
Apotheken kostenlos abgegeben. Gleichzeitig haben die Großverlage
Gruner & Jahr, Axel Springer und Burda den Abdruck in ihren
publikumsträchtigen Zeitschriften zugesichert. Der Bertelsmann
Buchclub und die Barmer werden allein 10 Millionen Tests an ihre
Leser und Versicherten verteilen. Die führenden Tageszeitungen und
Kundenzeitschriften erhalten in den kommenden Wochen den Test
ebenfalls zum Abdruck für ihre Leser. Darüber hinaus wird der
Fragebogen im Internet, per Faxabruf und über eine telefonische
Hotline zu bekommen sein. Das Pharmaunternehmen Sanofi-Synthelabo
verteilt Informationsmappen und Risikotests an 67.000 niedergelassene
Ärzte. Fachlich wird die Aufklärung unterstützt durch die
Bundesärztekammer (BÄK), der Bundesvereinigung Deutscher
Apothekerverbände (ABDA) und die wichtigen medizinischen
Fachgesellschaften für Neurologie, Kardiologie und Angiologie.
Breitenwirksam begleitet wird die Aufklärung durch zahlreiche
Sendungen im Fernsehen und Hörfunk begleitet. Zum Start der Kampagne
werden zahlreiche TV-Sender die Aktion mit eigenen Sondersendungen
und Aufklärungsschwerpunkten unterstützen. Insbesondere engagieren
sich dabei das ZDF, die ARD mit ihren Dritten Programmen und RTL.
Weitere private Sender, unter anderem N-TV, werden das Thema
aufgreifen. Allein im September sind fast 40 Schwerpunktsendungen
geplant.
Um die Aufmerksamkeit der Bevölkerung für die Aktion zu gewinnen,
wollte ursprünglich Bundespräsident Johannes Rau symbolisch den
ersten Test in seinem Amtssitz Schloss Bellevue entgegen nehmen. Auf
Anraten seiner Ärzte hat Rau nach einer Operation allerdings
kurzfristig alle öffentlichen Auftritte im September abgesagt. An
seiner Stelle hat jetzt Alt-Bundespräsident Prof. Roman Herzog in
München den Startschuss zum Auftakt geben. Auch Roman Herzog hat eine
besondere Beziehung zum Thema Schlaganfall. Er hatte schon frühzeitig
eine mögliche zweite Amtszeit mit dem Hinweis auf häufige
Schlaganfälle in seiner Familie abgelehnt und sich in den vergangenen
Jahren wiederholt für eine Aufklärung der Bevölkerung engagiert.
Der Fragebogen ist erhältlich in allen Apotheken. Außerdem im
Internet unter  www.arterie.com, per Faxabruf unter 0 180 - 504 5 505
oder Telefon 0 800 - 330 22 22.
Ansprechpartner der Redaktionen für weitere Informationen:
BARMER Ersatzkasse
Susanne Rüsberg-Uhrig
Tel. 0 202 / 568 - 1421
Sanofi-Synthelabo GmbH
Anne Schardey
Tel. 0 80 21 / 508 - 388
Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe
Birgit Karg, Norbert Osterwinter
Tel. 0 52 41 / 97 70 - 86 oder  - 12
P.S.: Redaktionsservice
Zur Unterstützung Ihrer Berichterstattung finden Sie weitere
Informationen, Hintergrundberichte, Features, Daten und Fakten sowie
hochwertiges Bildmaterial im Internet unter: 
http://www.schlaganfall-hilfe.de/presse/pres-fra.htm

Original content of: Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe, transmitted by news aktuell